Flachkollektoren oder Vakuumröhrenkollektoren?
In einem Vergleichstest mit der Simulationssoftware „Polysun 5.0“ wurden Röhrenkollektoren eines österreichischen Produzenten und Tisun-Modulkollektoren verglichen [1]. Das Ergebnis war in Bezug auf die Effizienz klar: Röhrenkollektoren haben einen ca. 7 % erhöhten Deckungsgrad, sind in der Anschaffung im Vergleich aber auch teurer.
Die Simulation ergab, dass der Flachkollektor jährlich 580 l Heizöl einspart, der Vakuum-Röhrenkollektor ca. 784 l. Bei den derzeitigen Heizölpreisen spart der Vakuum-Röhrenkollektor in zehn Jahren [2] rund 1020 € mehr ein, die Anschaffungskosten liegen aber rund 2000 € über denen der Flachkollektoren für die installierten 15 m2 Kollektorfläche [3]. Der Vakuumkollektor dürfte in diesem Fall nur um den Faktor 1,24 (Listenpreise) teurer sein, um dem Kosten-Nutzen-Vergleich standzuhalten.
Was für den Vakuum-Röhrenkollektor spricht, spricht gleichzeitig gegen ihn: Durch die gute Isolierung ist der Röhrenkollektor effizienter, das Vakuum verhindert aber auch das Abschmelzen des Schnees, der bei Flachkollektoren durch die abgestrahlte Wärme schneller wieder von den Kollektoren rutscht. Tritt der Vakuum-Röhrenkollektor bei hohen Temperaturen in die Stagnation, so bleibt dieser Zustand durch die gute Isolierung länger als beim Flachkollektor erhalten und die Sonneneinstrahlung kann nicht genutzt werden.
Fazit: Der Wirkungsgrad der Vakuum-Röhrenkollektoren begünstigt den Einsatz für industrielle Prozesswärme, wird die Solarwärme aber für Heizungsunterstützung, Warmwassererzeugung oder Schwimmbaderwärmung benötigt, sprechen viele Gründe für Flachkollektoren.
Im Jahr 2008 wurden in Deutschland 11 094 000 m2 Flachkollektoren und 200 000 m2 Vakuum-Röhrenkollektoren installiert, das entspricht 7 765 800 bzw. 140 000 kW jährlicher Leistung [4].