Unternehmenshomepage erstellen
Wie Sie Ihr Unternehmen im Internet präsentieren
10 Dinge, die Sie unbedingt beachten sollten
Im Beitrag „Web-Baukastensysteme: ‚Homepage‘ selber bauen“ im SHK Profi 6/2015 wurde erklärt, wie sich mit Hilfe von Web-Baukästen attraktive Internetauftritte in Eigenregie realisieren lassen. Hat man sich für einen Anbieter entschieden, steht man vor einer weiteren Herausforderung: Langweilig, nichtssagend und altbacken – so präsentieren sich viele Unternehmen im Internet. Wie man typische Fehler vermeidet, lesen Sie im folgenden Beitrag.
1. Adressnamen wählen
Bereits bei der Wahl der Web-Adresse (Domain), lauert die erste Fehlerquelle. Zu lange Adressen oder Adressen mit vielen Umlauten, Bindestrichen oder Ziffern provozieren Tippfehler. Je kürzer, prägnanter und eingängiger die Webadresse ist, desto besser. Eingebürgert hat sich eine Tätigkeitsbezeichnung, gefolgt vom Firmen- oder Familiennamen – oder umgekehrt. Da aber „Sanitär-Heizung-Klima“ erstens zu lang ist und zweitens einen Umlaut enthält, bietet sich beispielsweise „www.installateur-meier.de“ oder „www.meier-haustechnik.de“ an. Weil aber häufig vorkommende Namen oft schon vergeben sind, muss man sich manchmal etwas einfallen lassen – zum Beispiel: „www.meier-heizt-ein.de“. Wichtig ist in jedem Fall ein eigener Domain-Name – und nicht etwa eine Sub-Domain, wie sie insbesondere Anbieter kostenloser Domainadressen anbieten. So ist beispielsweise „www.anbietername.de/haustechnik-meier.de“
zu lang und sieht unprofessionell aus.
2. Auf den Punkt kommen
„Wo bin ich denn jetzt gelandet?“ Diese Frage muss man sich bei vielen Web-Präsenzen stellen. Macht die Startseite nach Aufruf der Web-Adresse nicht sofort deutlich, um was es eigentlich geht, hat der Seitenbetreiber schnell verloren: Untersuchungen zufolge hat man durchschnittlich nur 3 Sekunden, neuen Besuchern zu vermitteln, wer man ist und was man zu bieten hat. Dauert es länger, klickt der potenzielle Kunde zu einer anderen Adresse weiter. Kaum jemand hat heute die Zeit und Geduld, sich erst von Menüpunkt zu Menüpunkt zu hangeln, um herauszufinden, ob man richtig ist. Wichtig ist also, insbesondere auf der Startseite, sofort auf den Punkt zu kommen. Eine animierte Begrüßungsseite ohne Inhalt und Nutzen trägt nicht dazu bei. Stattdessen gehören der Firmenname, klare und eindeutige Informationen über die Leistungen, die Firmenadresse sowie die Kontaktdaten auf die Homepage. Die Leistungen werden am besten in Wort und Bild vermittelt, denn ein Bild kann innerhalb von 3 Sekunden vermitteln, worum es geht.
3. Den Weg weisen
Findet man sich innerhalb des Web-Auftritts nicht zurecht, liegt das häufig daran, dass es zu viele Menü- und Untermenüpunkte gibt und die Menüstruktur nicht sichtbar ist. Ist das Menü zu verschachtelt, fällt es Besuchern schwer, sich zu orientieren. Deshalb sollte man Menüs einfach strukturieren (max. 2 Ebenen) und Menüpunkte eindeutig benennen. Ein „Home“-Button ist ebenso wichtig für die Navigation, wie ein Menüstrang, der deutlich macht, wo man sich auf der Seite befindet. Eine Struktur, die individuell ergänzt und angepasst werden muss, könnte etwa die Hauptmenüs „Unternehmen“, „Leistungen“, „Referenzen“, „Aktuelles“, „Kontakt“ und „Impressum“ enthalten. Alles Weitere lässt sich in den Untermenüs unterbringen. Ob man dabei Drop-Down-, Pop-Up-Menüs oder eine seitliche Menüleiste verwendet, ist Geschmackssache. Bei komplexeren Web-Auftritten hilft eine Sitemap als Orientierung für den User.
4. Texte gliedern
Typische Fehler einer Webseite sind zu lange, unstrukturierte Texte. Besucher möchten sich zunächst einen Überblick verschaffen, bevor sie näher ins Detail gehen. Als Internet-Nutzer kennt man es aus eigener Erfahrung: für das Lesen langatmiger Texte fehlt meist die Zeit. Besucher „scannen“ deshalb in Sekundenschnelle die Seite auf verwertbare Informationen ab. Daher ist es besser, Besuchern anhand kurzer „Informationshäppchen“ einen Überblick zu bieten. Über Zwischenüberschriften, Gliederungspunkte, typografisch hervorgehobene Wörter helfen dabei. Über Links können weitere Details, am besten sachliche und allgemein verständliche Informationen, abgerufen werden.
5. Mit Bildern stützen
Bei textlastigen Seiten klicken Besucher eher weiter, als bei Seiten, die ein ausgewogenes Text-Bild-Verhältnis bieten. Das gilt insbesondere für die Rubriken „Unternehmen“, „Leistungen“ und „Referenzen.“ Abbildungen sollten die jeweiligen Textaussagen erläutern und ergänzen. Nichtssagende Fotos sind ebenso fehl am Platz wie Platzhalter-Fotos. Besser und persönlicher sind Fotos, die z.B. den Inhaber oder das Mitarbeiterteam zeigen. Wichtig sind Bildqualität und Größe: Schlecht fotografierte, unscharfe, unterbelichtete oder zu kleine Fotos wirken unprofessionell.
Referenzen zufriedener Kunden – kurzes Zitat, Name, Ort und Foto des Kunden sowie die erbrachten Leistung – können die eigene Kompetenz untermauern.
6. Kontakte knüpfen
Eine wichtige Funktion von Web-Auftritten ist die Generierung von Kontakten. Doch häufig wird die Kontaktaufnahme dadurch erschwert, dass der User nicht weiß, wo er die Daten finden kann. Deshalb ist es sinnvoll, zusätzlich zu den Kontaktdaten auf der Homepage, einen Menüpunkt „Kontakt“ zu erstellen, der alle wichtigen Informationen enthält. Dazu zählen die Firmenanschrift (möglichst inklusive Ansprechpartner), Telefon- und Faxnummer, die E-Mail-Adresse (am besten die Standardadresse info@) sowie die Web-Adresse. Zusätzlich sollte ein Kontaktformular die Möglichkeit zur Kontaktaufnahme bieten, ohne dass der Besucher eine E-Mail schreiben muss. Erhöhen kann man den Kontakt-Anreiz beispielsweise durch zeitlich befristete Marketing-Aktionen (kostenlose Leistungen, Schnupperangebote, Rabatte etc.), die am besten als Schlagwort prominent auf der Startseite stehen und von dort direkt über einen Link zu erreichen sind.
7. Up-to-Date bleiben
Zu den „Todsünden“ von Webseiten-Betreibern gehört fehlende Aktualität. Webseiten müssen up-to-date sein, denn gerade das ist der Vorteil gegenüber Print-Publikationen. Ist der letzte News-Eintrag bereits mehrere Monate alt, wirkt die Seite veraltet, was auf das Unternehmen negativ abfärbt. Wer Menüpunkte wie „Aktuelles“ oder „Aktionen“ eingerichtet hat, muss regelmäßig (mindestens monatlich) für neue Inhalte sorgen. Das regt User dazu an, immer mal wieder die Homepage zu besuchen, liefert aber auch Suchmaschinen frische Nahrung. Mögliche News-Themen sind: neue Fördermöglichkeiten, Produktneuheiten, regionale Messen usw. Auch Links sollte man regelmäßig überprüfen. Nicht mehr funktionierende Links auf eine andere Webseite oder einen PDF-Download werden nicht nur von Usern, sondern auch von Suchmaschinen mit einem schlechteren Ranking bestraft. Daher sollte man die Website regelmäßig auf „tote Links“ überprüfen.
8. Webseite gestalten
Ein außergewöhnliches Web-Design hilft dabei, sich von Mitbewerbern abzusetzen und aufzufallen. Meist jedoch wirken Unternehmensseiten überladen, unruhig und unprofessionell oder langweilig, spröde und gesichtslos. Dabei ist es gar nicht schwer, auch mit einfachen Mitteln eine ansprechende Seite zu bauen. Gestaltungsvorlagen von Webbaukasten-Anbietern wie 1&1, Strato & Co. bieten Anregungen, die man individuell anpassen kann (siehe Beitrag SHK Profi 6/2015). Leitbild sollte dabei das meist schon vorhandene „Corporate Design“ des Unternehmens sein. Dazu gehören insbesondere das Firmenlogo und die Firmenfarbe(n). Als Störfaktor kann sich das Web-Design dann erweisen, wenn es zu sehr im Vordergrund steht, wenn besondere grafische Effekte (z.B. dunkler Hintergrund, Raster etc.) enthalten und auffällig gestaltete Werbe-Banner, besondere Eye-Catcher oder Animationen eingebaut sind. Entscheidend ist, dass man die Zielgruppe im Fokus behält. Inhalt und Design der Webseite, genauso wie Wortwahl, sollten auf die Zielgruppe ausgerichtet sein. Will man z.B. ältere Besucher ansprechen, muss die Schriftgröße entsprechend größer gewählt oder eine Einstellmöglichkeit für die Schriftgröße angeboten werden.
9. Mobil machen
Nahezu die Hälfte aller Suchanfragen erfolgt inzwischen auf Smartphones – Tendenz steigend. Erst rund 15 % aller Unternehmensseiten unterstützen die Anpassung an das jeweilige Ausgabegerät. Die dafür verantwortliche Technik nennt man „Responsive Webdesign“. Auch bestehende Webseiten lassen sich in der Regel mit vertretbarem Aufwand für die Darstellung auf Mobilgeräten optimieren.
10. Auf Fehler prüfen
Ist der Web-Auftritt fertig, sollte man alle Seiten nicht nur inhaltlich, sondern auch auf technische Fehler abklopfen. Dazu gibt es verschiedene kostenlose Werkzeuge, mit denen man Webseiten online prüfen kann (siehe: www.meine-erste-homepage.com/check.php). Geprüft wird unter anderem, ob der HTML-Programmiercode korrekt ist, ob alle Seiten Suchmaschinenstandards entsprechen oder die Seiten für die verschiedenen Browser wie Internet Explorer, Chrome, Mozilla, Opera etc. kompatibel sind. Aufwendiger, aber zuverlässiger ist eine manuelle Fehlerprüfung. So sollte man alle Webseiten mit den aktuellen Browsern in verschiedenen Auflösungen anzeigen lassen und dabei auf Abbildungsfehler achten. Auch Ladezeiten sind zu beachten: Aufbauzeiten von 5 Sekunden und mehr werden mit einem Kick auf andere Web-Adressen bestraft. Ggf. muss man die Seiten abspecken oder sich beim Webhoster größere Server-Kapazitäten beschaffen.
Und denken Sie abschließend immer daran: Eine Website zu erstellen, reicht alleine nicht aus. Sorgen Sie dafür, dass Sie auch gefunden werden.
Müller, P. M.: Die Homepage-Schule. Der effektivste Weg zur eigenen
Website, Markt & Technik / Pearson, München 2011.
Kaindl, M./ Böhme, G.: Internet-Marketing im Handwerk. Praxishandbuch für regional tätige Unternehmen, Books on Demand, Norderstedt 2011.
www.antrieb-mittelstand.de Internet-Marketing-Tipps
www.dauerstress.de Kostenfrei für die Homepage
www.drweb.de Infos, Nachrichten, Artikel
www.meine-erste-homepage.com Nützliches für die Homepage
* Auswahl, ohne Anspruch auf Vollständigkeit!
Weitere Infos und die Kurzhilfe „Web-Fehler: So machen Sie es besser“ finden Sie als Übersicht in der Online-Ausgabe dieses Beitrags.