Tote durch Legionellen
Nachdem in Ulm fünf Menschen an den Folgen einer Legionellen-Infektion gestorben und mehr als 60 weitere erkrankt sind, geraten Klima- und Lüftungsanlagen wieder ins Kreuzfeuer der öffentlichen Kritik – und leider auch zu Recht. Ein Kühlturm auf dem Telekom-Gebäude in der Nähe des Hauptbahnhofs, der erst Ende 2009 in Betrieb genommen worden war und dessen Kühlturm-Schwaden übers Stadtgebiet gezogen waren, ist der Auslöser gewesen, wie die TU Dresden ermitteln konnte.
Gegen die schlechte Presse im Zusammenhang mit diesen traurigen Vorfällen werden die Klima- und Lüftungstechniker vor Ort noch einige Zeit anzukämpfen haben. Dabei ist es ja nicht die Technik an sich, die zu den Legionellen-Infektionen geführt hat, sondern es sind fehlende Inspektionen, schlampige Reinigungen und eingesparte Wartungen durch Fachleute – sprich die mangelnde Sorgfaltspflicht der Betreiber –, die anzuprangern wäre. Wenn es niemand kontrolliert, verzichtet halt so mancher Betreiber gerne auf die Kosten von Wartungsarbeiten. Insofern sollten Sie als TGA-Fachleute die Vorfälle in Ulm zum Anlass nehmen, um Kunden, die bislang auf Wartungsdienstleistungen verzichtet haben, wieder einmal die möglichen Konsequenzen einer solchen Unterlassung aufzuzeigen. Denn wer vielleicht auf dem Ohr taub ist, dass Klima- und Lüftungsanlagen bei regelmäßiger Wartung nicht nur hygienischer, sondern auch energieeffizienter arbeiten, der merkt vielleicht auf, wenn ihm klar wird, dass womöglich auch der Staatsanwalt wegen des Vorwurfs der fahrlässigen Tötung anklopfen könnte ...
... meint Ihre SHK Profi-Redaktion