Teilsanierung mit Flächenheizung

Alte Schule erhält Klett-System

Die Alte Schule in Tönnishäuschen wird von ortsansässigen Vereinen für regelmäßige Treffen und Veranstaltungen genutzt. Im vergangenen Jahr wurde im Erdgeschoss des Gebäudes eine Flächenheizung installiert.

Erbaut 1951 in Tönnishäuschen, heute ein Ortsteil von Ahlen im Landkreis Warendorf, fand in der Alten Schule bis 1966 der reguläre Schulbetrieb statt. Anschließend wurde das städtische Gebäude auf verschiedene Weise genutzt, unter anderem von örtlichen Vereinen. Im Zuge der Baumaßnahme im Jahr 2016 hat man die beiden ehemaligen Klassenräume zu einem großen Raum mit Trennwand zusammengelegt, damit eine flexible Nutzung möglich ist. Ein Wärmeerzeuger mit 24 kW versorgt derzeit noch das Gebäude, unter anderem befinden sich im Obergeschoss noch Heizkörper und das Warmwasser wird von der Heizung erzeugt. Die Heiztechnik soll allerdings in den nächsten Jahren erneuert werden. Die Heizlast für die Flächenheizung im Erdgeschoss wird mit 7,5 kW angegeben.

Vorteile der Flächenheizung

Durch die neue Raumaufteilung ergab sich auch eine bessere Gestaltungsmöglichkeit – ohne die alten Heizkörper lassen sich alle Wand- und Bodenflächen besser nutzen. Der gesamte Raum wird nach der Änderung mit einer Flächenheizung temperiert. Dies bringt einige Pluspunkte mit sich: So genießen die Nutzer den Komfort einer Flächenheizung wie angenehme Strahlungswärme. Dabei gibt es im Vergleich zu Heizkörpern sehr viel weniger Luftbewegungen, sodass weniger Staub oder andere Partikel aus der Luft aufgewirbelt werden. Strahlungswärme verhindert zudem, dass die Raumluft selbst bei langanhaltendem Heizen zu sehr austrocknet. Darüber hinaus spielt auch der energetische Aspekt eine wichtige Rolle, z. B. die Absenkung der Vorlauftemperatur bei großen Heizflächen und die damit einhergehenden niedrigeren Heizkosten. Durch die großflächige Wärmeübertragung kann die Raumtemperatur in der Praxis um ca. 2 °C abgesenkt werden, ohne dass es zu Komforteinbußen kommt. Das entspricht einem Einsparpotential von bis zu 12 % im Vergleich zur Konvektionswärme von Heizkörpern. Bevor die neue Flächenheizung eingebaut werden konnte, mussten einige Vorarbeiten geleistet werden: Das beschädigte Parkett und der alte Estrich wurden entfernt. Der Rückbau erfolgte bis auf die vorhandene Betondecke, damit der neue Bodenaufbau inklusive Flächenheizung die Raumhöhe nicht wesentlich veränderte.

Flächenheizung

Zunächst wurde eine 20 mm starke EPS-Dämmung eingebracht, die mit den Werten WLG 035 und 100 kPa angegeben wird. Anschließend wurden rund 140 m² Boden mit „tempusFlat Klett“ ausgestattet, einer als dünnschichtig gekennzeichneten Speziallösung für Sonder-Bodenaufbauten als Klett-System. Auf diesem Untergrund ließen sich die entsprechenden Rohre besonders schnell und einfach aufkletten. Der Verlegeabstand kann frei gewählt werden. In der Alten Schule entschied man sich für einen Abstand von 10 cm.

Mit einer Aufbauhöhe von maximal 32 mm (zzgl. Oberbodenbelag bei 2 KN Punkt und 2 KN Flächenlast) eignet sich das herotec-System immer dann, wenn eine Trennlage gewünscht ist. Das nur 2 mm dünne Element aus Kunstfaser wird von der Rolle auf dem Boden ausgelegt. Der rückseitig aufgebrachte Kleber ermöglicht die Fixierung auf ebenen Flächen, etwa bauseits verlegte Dämmung, Estrich oder auf glatten Betondecken. Anschließend werden die Klettrohre aus dem herotec-Sortiment im Ein-Mann-Betrieb befestigt. Das Rollenmaß beträgt 1.050 x 20.000 mm, wobei eine Überlappung von 50 mm zwischen den Bahnen vorgesehen ist. Durch das aufgedruckte 50-mm-Raster lässt sich „tempusFlat Klett“ passgenau mit handelsüblichen Werkzeugen schneiden. Auf die vorbereitete Fläche wurden dann die Rohre in der Dimension 16 x 2 mm aufgebracht, wobei rund 930 m verlegt wurden. Anschließend hat man den dünnschichtigen Estrich in einer Stärke von 50 mm aufgetragen.

Regelung

Neben dem Flächenheiz-System kam auch die Steuerungs- und Regelungstechnik aus dem Hause herotec (www.herotec.de). Mit „tempusSmart“ lässt sich die Temperatur für unterschiedliche Nutzungen des Versammlungsraums optimal regulieren. Die Raumregler sind an der Wand befestigt, von dort wurde der Kontakt zur Klemmleiste im Verteilerschrank hergestellt. Dieser hat Kontakt zum WLAN bzw. zum Smart Access Point. Die Steuerung läuft autark, weil die Räume in ihrer Nutzung keinen festen Zeiten unterliegen.

Die Vorlauftemperatur wird mit ca. 43 °C angegeben, durch die Rohre fließen insgesamt 110 l Wasser. Der Druckverlust beträgt maximal 5.580 Pa. Insgesamt 17 Heizkreise laufen in einem System zusammen. Damit ist auch gewährleistet, dass nur Teile des großen Raums beheizt werden können. Die bisherigen Erfahrungen bestätigen, dass die Ziele der Flächenheizung –Effizienz und Komfort – erreicht werden.

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