Regenerativ nachgerüstet

Ölkessel kombiniert mit Wärmepumpe

Öl ist nach wie vor ein beliebter Energieträger für die Beheizung von Gebäuden. Viele Hausbesitzer wünschen sich jedoch mehr Unabhängigkeit und die Möglichkeit, in ihr bestehendes Heizsystem auch regenerative Energiequellen einzubinden. Eine Möglichkeit, Kosten zu senken und gleichzeitig auch an kalten Wintertagen die Versorgungssicherheit in Bestandsgebäuden zu gewährleisten, ist die Verbindung der vorhandenen Ölheizung mit einer Wärmepumpe.

Im Jahr 2007 musste der Elektronachtstromblockspeicher mit 33 kW Leistung für Heizung und Warmwasser, der seit dem Bau des Hauses der Familie Raubinger im Jahr 1980 in Betrieb war, ersetzt werden. Die Familie entschied sich für einen „Rotex A1“ Öl-Brennwertkessel mit 20 kW Leistung. Der „Rotex A1“ eignet sich ideal für die Modernisierung: er ist flexibel bei der Einbringung in bestehende Systeme, hat ein geringes Gewicht bei kleinen Abmessungen und die Sanierung des Abgassystems ist einfach. Doch Familie Raubinger wollte die Energie noch effizienter nutzen und regenerative Energie in das Heizsystem mit einbringen. Daher entschied sie sich im Jahr 2010, den Öl-Brennwertkessel mit einer Rotex Luft-/Wasser Wärmepumpe „Hpsu Bi-Bloc“ zu ergänzen. Seitdem laufen diese beiden Heizsysteme im bivalent parallelen Betrieb und der Energieverbrauch konnte weiter verringert werden.

Der Betrieb einer Wärmepumpe ist deshalb einfach möglich, weil in dem Haus bereits eine Niedertemperatur-Fußbodenheizung vorhanden war. In dieser Kombination kommen die Effizienzvorteile der Wärmepumpe besonders zur Geltung. Denn Fußbodenheizungs-Systeme benötigen aufgrund ihrer großen Heizfläche eine niedrigere Oberflächentemperatur. Und je geringer die benötigte Vorlauftemperatur ist, desto effizienter arbeitet die Wärmepumpe.

Bivalente Betriebsweise

Bei der bivalent-parallelen Betriebsweise arbeitet die Wärmepumpe zuerst als einziger Wärmeerzeuger. Bei einer festgelegten Außentemperatur, dem sogenannten Bivalenzpunkt, schaltet sich der Öl-Brennwertkessel hinzu und beide Wärmeerzeuger sind gleichzeitig in Betrieb. Dieser Bivalenzpunkt wird festgelegt, um eine optimale Betriebsweise der beiden Wärmeerzeuger zu gewährleisten. Die Wärmepumpe liefert bei einem bivalent parallelen Betrieb die Grundlast und ist bei jedem Wärmebedarf in Betrieb. Die Aktivierung des Heizkessels wird von der Wärmepumpenregelung gesteuert.

Laut Raubinger ist das Potenzial einer bivalenten Betriebsweise groß, da lediglich die Abdeckung der Spitzenlasten vom Öl-Brennwertkessel übernommen wird. Der Jahres-Nutzungsgrad kann durch das energetisch günstigste Auslegen der Betriebsbereiche optimiert werden. „Da der ,Rotex A1‘ Brennwertkessel nur ca. 100 Betriebsstunden im Jahr im Einsatz ist, wird dieser auch noch lange seine Dienste tun. Außerdem haben wir mit der Wärmepumpe und dem Öl-Kessel eine hohe Redundanz geschaffen. Das bedeutet für uns eine höhere Sicherheit, wenn mal ein System streiken sollte“, so Raubinger.

Die Luft-/Wasser Wärmepumpe wurde bewusst mit einer geringeren Heizleistung von 8 kW ausgewählt, da bei niedrigen Außentemperaturen die Wärmepumpe von dem bivalenten Wärmeerzeuger unterstützt wird. Somit profitierte Familie Raubinger auch von den geringeren Investitionskosten. Die Auswertung zeigt, dass die „Rotex Hpsu Bi-Bloc“ zu rund 80 % im optimalen Bereich läuft.

Fazit

Die Einsparungen geben Familie Raubinger Recht. Selbst bei kalten Temperaturen arbeiten beide Geräte optimal. Schon die erste Heizperiode im Jahr 2010/2011 zeigte eine Reduzierung von 57 % auf 43 % gegenüber der Blockspeicherheizung und nochmal um 28% gegenüber der reinen Öl-Brennwertheizung. Diese Einsparung konnte in den folgenden Jahren noch verbessert werden. So betrug im Jahr 2013/2014 die Einsparung 72 % und in der abgeschlossenen Heizperiode 2014/2015 69 % gegenüber der Heizperiode 2007/2008.

Familie Raubinger ist mit ihrer Wahl zufrieden. „Es gibt viele Familien, die wie wir in den 80er Jahren gebaut haben, die jetzt im Ruhestand sind und die nur eines wollen: Energie effizient nutzen und die Energierechnung reduzieren. “, so Raubinger. Das Rotex System konnte dazu einen großen Beitrag leisten.

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