Ein Kunststoff-Abgassystem mit besonderen Eigenschaften
Dass eine OEM-Abgasleitung nicht immer die optimale Wahl ist, zeigt das folgende Fallbeispiel in einem Nürnberger Bürohaus. Der Ersatz durch ein neuartiges Kunststoff-Abgassystem erweist sich in diesem Fall nicht nur als dauerhafter und sicherer, er bietet auch handfeste technische Vorzüge.
Da staunte der Kundendiensttechniker nicht schlecht: Anstatt – wie bei Gas-Brennwertkesseln üblich – kaum Rückstände in der Abgasführung vorzufinden, musste er den 90°-Bogen an der Sohle immer wieder auskehren. In der Aluminium-Abgasleitung – aus dem Original-Zubehörprogramm eines namhaften Kesselherstellers – sammelte sich regelmäßig ein größerer Haufen korrodierter Abtrag an. Vermutlich war das Material mit den wechselnden Temperaturbedingungen und den sauren Kondensatrückständen im Abgas überfordert. Der Hersteller war durchaus um Abhilfe bemüht, wusste am Ende aber keinen anderen Rat, als den Austausch der ca. 14 m langen OEM-Abgasstrecke durch ein modernes Kunststoff-System zu empfehlen.
Die Wahl fiel auf „condens blue“ von Westaflex (www.westaflex.de), das sich nicht nur für den Einsatz im Neubau, sondern auch zur Nachrüstung hervorragend eignet. Es besteht aus hochwertigem, bis 120 °C hitzebeständigen PPH-Kunststoff (Polypropylen-Homopolymerisat), der als Erkennungsmerkmal für die Marke Westaflex in der Firmenfarbe Blau gehalten ist. „condens blue“-Abgasrohre stehen in drei Varianten mit Innendurchmessern von 80 bis 160 mm zur Verfügung: einwandig-starr, einwandig-flexibel und (speziell für den Außenbereich) doppelwandig-isoliert mit Wärmedämmung und einem Außenrohr aus Edelstahl. Im erwähnten Fall konnte die Anlage durch den Einsatz eines Abgassystems mit 80 mm Durchmesser sogar zeitgemäß von raumluftabhängigem auf raumluftunabhängigen Betrieb umgestellt werden.
Sanierung in wenigen Schritten
Zunächst zog Reinhard Schneider, Inhaber des SHK-Betriebs Heizungsbau Schneider, das alte Abgasrohr nach oben aus dem dreischaligen Schornsteinschacht (16/16 cm mit innen liegendem Keramikrohr) heraus. Anschließend konnten die einzelnen Elemente des „condens blue“-Systems einfach Stück für Stück in den Schornsteinschacht heruntergelassen und mit einem 90°-Winkel zum Wandanschluss verbunden werden. Abstandshalter gewährleisten den zentrierten Sitz der Abgasanlage im Schacht und verhindern zuverlässig ein seitliches Schwingen des Rohres. Zum Abschluss wurde ein spezieller Regenkragen auf die Schornsteinmündung aufgesetzt, der über den Ringspalt die Verbrennungsluft für das Brennwertgerät regengeschützt einströmen lässt.
Nach wenigen Arbeitsstunden war der Austausch der Abgasanlage erledigt, und der Wärmeerzeuger konnte wieder in Betrieb gehen. Besonders zukunftsfähig erweist sich das neue System durch seine universelle Verwendbarkeit. Da es nicht nur eine Zulassung für einen bestimmten Kesseltyp besitzt, kann es bei einem Tausch der Feuerstätte problemlos mit beliebigen Fabrikaten weiter verwendet werden. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um ein Gas- oder ein Öl-Brennwertgerät handelt, da es generell für beide Brennstoffarten geeignet ist. In Kombination mit der ausgereiften Verbindungstechnik lassen sich Lagerhaltungskosten beim Großhandel und beim Handwerk nachhaltig senken.