Praktizierte Energiewende

Thermoboden, Wärmepumpen & Photovoltaik

Im Kreppenhofer-Haus hat sich die Kombination der verschiedenen Techniken inklusive Thermobodenplatte funktional als auch wirtschaftlich reklamationsfrei bewährt. „Das Allerwesentlichste sind jedoch die jährlich 7 t CO2, die unser Effizienz-Plus-Haus mit den Nibe-Wärmepumpen für die Energiequellen Außenluft und Abluft, plus PV, der Umwelt erspart. Wir praktizieren die Wende. Es muss wirklich kein Öl oder Gas mehr sein“, unterstreicht Ralf Kreppenhofer den Umwelteffekt seines Konzepts.

Die praktizierte Energiewende besteht im deutschlandweit vertriebenen Massivhaus der Kreppenhofer Bau-GmbH (www.kreppenhofer.de), Bad Orb, in der Photovoltaik auf dem Dach, in der Luft/Wasser-Wärmepumpe „Nibe Split AMS10-8“ vor dem Haus, in einer dicken Betonfundamentplatte mit Betonkerntemperierung als Energiespeicher, mit Fußbodenheizung in der oberen Etage sowie mit einer mechanischen Be- und Entlüftung mit Wärmerückgewinnung. Die Wärmerückgewinnung übernimmt eine zweite, kleinere Luftwärmepumpe, die Abluft-Wärmepumpe „Nibe F130“, indem sie mit dem Energieinhalt der Abluft das Brauchwasser temperiert. Das klingt aufwändig. Tatsächlich kostet das Kreppenhofer-Haus mit ca. 225.000 € nicht mehr als ein „normales“ Massivhaus aus dem Katalog mit Zentralheizung inklusive der Technik für die vorgeschriebenen 15 % Erneuerbare Energien. Um auch belegbare Verbrauchszahlen vorlegen zu können, nutzt der Baumeister selbst seine 137-m2-Architektur als Büro- und Wohnhaus. Vor drei Jahren zog er ein.

 

Verbrauchszahlen

„Wir wollten ein bestimmtes Budget nicht übersteigen, nämlich preislich nicht dem Standard der Baukosten für ein Ein- bis Zweifamilienhaus davonlaufen. Technik und Bauphysik sind deshalb so konzipiert, dass wir unsere Objekte ohne Mehrkosten verkaufen können. Grob gesehen entspricht die Bauweise KfW 55 und die Technik KfW40. Es ist ein Energie-Plus-Haus, die technische Ausstattung generiert einen Energie-Überschuss“, erklärt Ralf Kreppenhofer das Konzept. Er belegt, das „Plus“ mit den Zahlen der Energiebilanz für die Monate Juni 2016 bis 31. Dezember 2017. In diesen eineinhalb Jahren produzierte die PV-Fläche mit einer Leistung von 8,6 kWp knapp 13.500 kWh. Die eingespeiste Energie betrug ca. 9.500, der Eigenverbrauch 4.000 und die bezogene Energie 5.160 kWh. 9.160 kWh Verbrauch stehen damit 13.500 kWh Produktion gegenüber. Für die Einspeisung überwies der Übertragungsnetzbetreiber 12,6 Ct/kWh, total 1.200 €, die Bezugskosten beliefen sich auf 5.160 x 28 Ct/kWh = 1.450 €: Also zahlte der Bauherr für Haushalts- und Bürostrom sowie dem elektrischen Heizen und Lüften für eineinhalb Jahre nicht mehr als 250 €.

 

Kombination verschiedener Techniken

Den Thermoboden belädt die Umwelt über drei Verfahren: erstens durch die Sonneneinstrahlung direkt und zweitens wie drittens mit Solarenergie indirekt via PV-Anlage und Luft-Wärmepumpe. Die Bau GmbH hat sich für das Musterhaus für die „Nibe AMS 10-8“ entschieden, eine Standardversion, ausreichend für dieses Massivhaus. Die Wärmepumpe gehört zur Gruppe der Split-Geräte von Nibe (www.nibe.de), mit Verdampfer/Kondensator-Einheit – je nach Heizen oder Kühlen – als Außengerät und der Inneneinheit unter anderem mit dem Verdichter. Die Elektronik denkt dabei mit. Sie erkennt das Solarstromangebot und moduliert die Wärmepumpe auf die angebotene Leistung herunter. Überkapazitäten „schiebt“ sie in den Beton. Die Zimmer werden über Frischluftventile in den Wohn- und Schlafräumen dezentral belüftet und über Abluftventile in Küche, Bad und WC mittels Abluft-Wärmepumpe entlüftet.

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