Mineralische Alternative in der Trittschalldämmung
keinen Sondermüll im Haus
Ökologische Baustoffe liegen bei deutschen Bundesbürgern im Trend. Das hat eine repräsentative Forsa-Umfrage aus dem letzten Jahr ergeben (DFH Trendbarometer Nachhaltigkeit 2018). Wichtig sind potenziellen Bauherrschaften dabei vor allem langfristig niedrige Kosten für Energie und Instandhaltung, eine der Gesundheit und dem Wohlbefinden förderliche Bauweise sowie die Verwendung von nachweislich ökologischen Bauprodukten. Für nahezu alle Bundesbürger ist zudem entscheidend, dass nachhaltiges Bauen aufgrund einer insgesamt wirtschaftlichen Bauweise auch bezahlbar bleibt.
Ein gutes Beispiel für diese Entwicklung findet sich im niedersächsischen Lemförde am Dümmersee. Bauherrin Birgit S. erfüllt sich hier mit dem Bau ihres kleinen Häuschens auf etwa 140 m2 Wohn- und Nutzfläche einen Traum. Die Idee: Ein zeitgemäßer Neubau im KfW-55-Standard, der aussehen soll wie ein Backsteingebäude, das etwa 100 Jahre alt ist.
Zu diesem Zweck hat sie spezielle Klinker aus Belgien ausgesucht, die der ortsansässige Maurerbetrieb mit entsprechenden Fassadenverzierungen verarbeitete. Fenster und Türen ließ die stilsichere Bau-frau teilweise aus altem Holz anfertigen. Liebevolle Details in der Auswahl des Interieurs runden das Gesamtkonzept ab, das auch in der Haus- und Heizungstechnik keine Kompromisse macht.
Die Erwärmung erfolgt über zwei Einzelfeuerstätten in Kombination mit einem Gas-Brennwertgerät sowie einer Fußbodenheizung aus dem Hause herotec. Die dafür notwendige Trittschalldämmung suchte Birgit S. ganz bewusst aus: „Ich möchte ja keinen Sondermüll im Haus haben.“
Für sie kamen Wärmedämmprodukte aus expandiertem Polystyrol (EPS) im gesamten Gebäude nicht in Frage. Wörtlich: „Neben Holzweichfaserplatten wurden im Dach- und Fassadenbereich ausschließlich Naturdämmstoffe sowie mineralische Baustoffe eingesetzt. Da wollte ich in der Trittschalldämmung keine Kompromisse eingehen.“
Polystyrol hat Vor- und Nachteile
Trittschalldämmungen werden in Europa – nicht nur in Verbindung mit Flächenheizungen – überwiegend aus Polystyrol-Werkstoffen (EPS) hergestellt. Durch den günstigen Preis und die leichte Verarbeitung sind EPS-Dämmstoffe weit verbreitet und haben entsprechend hohe Marktanteile. Den Vorteilen des Dämmmaterials stehen allerdings auch einige Nachteile gegenüber. Um die Nichtbrennbarkeit gemäß Baustoffklasse B1 (schwer entflammbar) zu erreichen, wird Flammschutzmittel (i. d. R. Polymer-FR) verwendet, das ausgasen kann und im Brandfall auch schädliche Rauchgase
freisetzt. Außerdem ist EPS im Herstellungsprozess recht energie- und damit CO2-intensiv. Derartige Dämmstoffe sind reine Erdölprodukte, die als
Verbundsystem im Entsorgungsfall stets erhebliche Kosten nach sich ziehen.
Alternativer Dämmstoff
Als Hersteller und Systemanbieter von Flächen-, Heiz- sowie Kühlsystemen hat herotec aus den vorgenannten Gründen eine Alternative entwickelt: das „tempusROCK“-System. Das Besondere daran ist ein mineralischer Grundwerkstoff, der nicht brennbar ist und daher keine zusätzlichen Flammschutzadditive benötigt. Außerdem kann auf die Einbringung einer Folie verzichtet werden, da die reißfeste Deckschicht von „tempusROCK“ gegenüber Estrichanmachwasser dichthält. „Durch die vorgefertigte Systemplatte erzielt der Fachhandwerker eine Zeitersparnis von bis zu 30 % gegenüber der konventionellen Verlegung auf reiner Mineralwolle, die neben einer Abdeckfolie noch eine Gittermatte mit Rohrbefestigung erfordert“, erklärt Willi Lammering, Vertriebsleiter und Prokurist bei herotec.
Da das Material eine besonders hohe Rohdichte aufweist – eine Standardplatte ist bspw. bis 20 kN/m² belastbar –, ist die Montage auch in stärker beanspruchten Bereichen möglich. Doch das „tempusROCK“-System bietet nicht nur Vorteile im Brandschutz und in der Handhabung. Es punktet zusätzlich mit einer sehr guten Umweltbilanz in den Bereichen Biolöslichkeit und Primärenergiebedarf. Beim Recycling bilden sich keine giftigen Schadstoffe in Form von organischen Verbindungen. Damit ermöglicht herotec einen gefahrlosen und umweltverträglichen Bodenaufbau mit Fußbodenheizung – für alle, die auf Nummer sicher gehen wollen und auf den Einsatz biologisch unbedenklicher Bauprodukte achten.
Eine Weiterentwicklung bietet das System „tempusROCK+“. Dieses ist zu 100 % nicht brennbar. Nicht nur der mineralische Grundwerkstoff ist nicht brennbar. Auch das reißfeste und gegenüber Estrichanmachwasser dichte Gewebe hält Temperaturen bis 500 °C stand.
Birgit S. ist mit ihrer Entscheidung zugunsten einer mineralischen Trittschalldämmung rundherum zufrieden. „Es ergibt Sinn, wenn sich gebrauchte Bauprodukte erneut einsetzen und neue problemlos recyceln lassen. Das ist wohngesunde Nachhaltigkeit, die ich gern unterstütze.“