Intime Zeugen in Wien
Wie hat man sich bei Hofe gewaschen? Wie sahen die ersten Bidets aus? Was befand sich in einem kaiserlichen Ankleidezimmer? Seit wann gibt es Badewannen? Was war eine „Zimmerretirade“? Die Ausstellung „Intime Zeugen“ gibt bis zum 22. Januar 2012 Auskunft.
Anhand von rund 90 künstlerisch teilweise sehr speziell ausgeführten Möbelstücken sowie zahlreichen Hygieneporzellanen, Toilettegarnituren und Badewannen wird diesen und anderen Fragen ab 21. September 2011 im Hofmobiliendepot (www.hofmobiliendepot.at) auf den Grund gegangen.
Bis weit ins 19. Jahrhundert war die Körperreinigung nur mit Hilfe von tragbaren Gerätschaften möglich. Jedem Appartement in Schönbrunn etwa war eine „Kammer“ zugeeignet, deren Personal sich nebst Kleider-, Bart- und Haarpflege auch um den An- und Abtransport des Wassers sowie die Entsorgung der Fäkalien zu kümmern hatte. Wasser musste oft einen weiten Weg bis zum Waschtisch zurücklegen. Der verschwenderische Umgang mit Wasser, den wir heute gewohnt sind, war damals undenkbar.
Die Ausstellung „Intime Zeugen“ widmet sich der Körperreinigung bei Hofe. Der Schwerpunkt der Schau liegt in der Entwicklung der Hygienemöbel vom späten 18. bis ins frühe 20. Jahrhundert und beschreibt den schrittweisen Wandel vom mobilen Stück zum fix installierten Badezimmer.
Beginnend bei den Thermenanlagen der Antike und den Badestuben des Mittelalters führt die Ausstellung zum um 1500 neuen Möbeltyp der Waschkästen, zu Toilette- und Waschtischen sowie den dazu gehörenden Spiegeln.