Induktionslüftung in der Profiküche

Strömungssimulation via CFD

Das Thema Induktionslüftung in gewerblichen Großküchen gewinnt immer mehr an Bedeutung. Das Verfahren spart Platz und verringert deutlich den Lüftungswärmebedarf.  Laut Anbietern sollen sich die Energiekosten dadurch drastisch verringern, mitunter sogar halbieren lassen. Dadurch ergeben sich für SHK-Unternehmen interessante Umsatzmöglichkeiten.

Die Gastroküchen werden immer kleiner. Kipper, Kessel, Herd und Fritteuse sind oft zu einem funktionalen Block zusammengefasst. Auch der Einsatz von Convenience Food trägt zur Verkleinerung der Küchen bei. So sind 100 kW Anschlußleistung in einer 20 m2-Küche keine Seltenheit. Wrasen, Mief und Wärme müssen aber raus – möglichst leise und zugfrei. Der Lüftungsbauer kann heute auf intelligente Abzugshauben und Lüftungsdecken zurückgreifen,  die auf engem Raum viele Funktionen erfüllen: Lufterneuerung, Wärme- und Geruchsbeseitigung, Beleuchtung, Akustik, Brandschutz. Eine Lösungsmöglichkeit heißt Induktion.

Der schwäbische Hauben- und Deckenproduzent Rentschler Reven (www.reven-induktion.de) erläutert das Prinzip: Bei der Induktionstechnik strömt ein Teil der frischen Außenluft innerhalb der Haube – also ohne Umweg über die Küche – direkt zur gegenüberliegenden Absaugstelle und zieht von unten den Kochwrasen an (Induktionseffekt). Dieser Frischluft-Anteil – 30 bis 50% – hat nur eine Ansaugfunktion und gelangt nicht in den Aufenthaltsbereich der Köche. Er muss demnach nicht vorgewärmt werden; das spart Energie und hat obendrein den Vorteil, dass der Wrasen schneller abkühlt und kondensiert.
Anders bei der konventionellen Lüftung: Hier durchflutet der volle Außenluftstrom die Küche und ist laut VDI-Richtlinie 2052 (RLT-Anlagen für Küchen) auf mindestens 19 °C vorzuwärmen. Das verursacht  beträchtliche Energiekosten, von der Zugerscheinung abgesehen. Beim Induktionsprinzip ist indes nur die Außenluftmenge aufzuwärmen, die zur Lufterneuerung der Küche notwendig ist. Entsprechend gering ist auch der Energieeinsatz. Laut Rentschler Reven soll die Energieersparnis bis zu 50 % betragen.
Das Induktionsverfahren ist ein Lösungsweg für das Lüftungsproblem in engen Küchen. Es wurde in den USA entwickelt und ist dort in hunderttausenden von Küchenlüftungen installiert. In Europa fand es bisher wenig Resonanz. Das hat sich geändert, weil es mit Hilfe der computerbasierten Strömungssimulation CFD gelungen ist, die Partikelbahnen realistisch darzustellen. Diese stimmen nämlich nicht immer mit der Luftströmung überein (siehe Kasten).  

Lukrative Aussichten

Rentschler Reven perfektionierte via CFD die Induktionstechnik und erhielt dafür unlängst ein weltweit gültiges Patent. Geschäftsführer Sven Rentschler: „Die Luftfahrtindustrie hat uns inspiriert, die neue Software für die Strömungssimulation einzusetzen.“ Das Unternehmen bietet sowohl Dunstabzugshauben als auch Lüftungsdecken nach dem Induktionsprinzip an. Die Mehrkosten gegenüber der herkömmlichen Technik – zwischen 25 und 35% – sollen sich binnen anderthalb bis zwei Jahren amortisieren.
SHK-Unternehmen bietet die Induktionstechnik interessante Umsatzmöglichkeiten. Lukrative Aussichten winken allein durch den vielerorts geplanten Neubau von Schul- und Kita-Küchen aufgrund der zunehmenden Ganztagesbetreuung und der Zuwanderung.

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