Heizungsanlage zeit- und ­kosteneffizient modernisiert

Dezentrale Heizwärmeversorgung Montageaufwand gering halten

Die alten Einzelfeuerstätten in einem Kölner Mehrfamilienhaus-Areal mussten modernen Gas-Dachzentralheizungen weichen. Für den beauftragten Heizungsfachbetrieb stellten sich zwei besondere Herausforderungen: Die Montage der Heizungsrohre und Heizflächen in den Wohnungen sollte möglichst schnell erfolgen. Zum anderen durften die Mieter so wenig wie möglich durch Lärm und Schmutz beeinträchtigt werden.

Viele Wohnungsverwaltungen und Wohnbaugesellschaften setzen aktuell auf die energetische Sanierungen ihres Bestands. So auch in Köln, wo acht Mehrfamilienhäuser nicht nur eine Zusatzdämmung erhielten, sondern auch auf den aktuellen Heiztechnikstandard gebracht wurden.

Ein wichtiger Baustein des Projekterfolgs war die Wahl des passenden Heizrohrsystems für die Verteilleitungen. Der ausführende SHK-Betrieb AT-Haustechnik wählte das Uponor Mehrschichtverbundrohr „Uni Pipe Plus“ in Kombination mit dem „RTM Fitting“. Dieser ermöglicht eine werkzeuglose Verpressung sowie zeit- und kostenoptimierte Montage.

Bis zur Sanierung wurden die Gebäude mit zehn bis 18 Wohneinheiten mit Öl- und Festbrennstoff-Einzelfeuerstätten geheizt. Um neben der energetischen Effizienz auch den Heizkomfort für die Mieter zu verbessern, wurde eine neue, zentrale Heizwärmeversorgung geplant. Nachdem der Gasversorger das notwendige Leitungsnetz verlegt hatte, wurde die AT-Haustechnik GmbH aus Wegberg mit der Installation von neun Gas-Brennwert-Wandheizgeräten beauftragt. Um den Abgasweg möglichst kurz zu gestalten, wurden die Geräte in die nicht ausgebauten Dachbereiche der zweieinhalbgeschossigen Mehrfamilienhäuser installiert. Die vorhandene Warmwasserversorgung mittels dezentraler Elektrogeräte in den jeweiligen Wohneinheiten blieb dabei erhalten.

Geeignete Rohrsysteme finden

Die beiden Chefs der AT-Haustechnik GmbH, Arndt Schlereth und Thorsten Sommer, bekamen zwei harte Vorgaben auferlegt: Die Arbeiten sollten zum einen so rasch und sauber wie möglich erfolgen. Darüber hinaus sollte natürlich der gesamte Auftrag auch preislich günstig ausfallen. Geplant wurde die Vor- und Rücklaufleitungen (55/45 °C) unter den Wohnungs- und Kellerdecken zu verlegen und die insgesamt 400 neuen Ventil-Kompaktheizkörper von unten anzuschließen. Die zentralen Steigstränge verliefen jeweils im Eckbereich der Wohnungen. Nach Abschluss der Heizungsarbeiten sollten die gedämmten Heizrohre dann hinter Gipskartonverkleidungen verschwinden.

Den beiden SHK-Unternehmern wurde schnell klar, dass die größte Herausforderung des Auftrags darin bestand, ein geeignetes Heizrohrsystem für die sensible Wohnbereichsinstallation auszuwählen. Sachkundige Unterstützung bei ihrer Entscheidung erhielten sie von Uponor-Außendienstberater Jürgen Galuschka (www.uponoar.de). Im gemeinsamen Gespräch kristallisierte sich rasch heraus, dass sich die Anforderungen des Auftrags am besten mit dem Mehrschichtverbundrohr „Uni Pipe Plus“ in Kombination mit dem selbstverpressenden „RTM Fitting“-Sortiment erfüllen ließen.

Für das „Uni Pipe Plus“-Rohr mit schweißnahtlos extrudierter Aluminiumschicht – lieferbar in der Ausführung 16, 20, 25 und 32 mm – sprach, dass es dieses auch als montagefreundliche Ringware gibt. Mit der von Uponor entwickelten SACP-Technologie ist der Biegeradius im Vergleich zur Standardware um bis zu 40 % enger und bei engen Biegeradien weniger knickempfindlich. Außerdem sind die Rückstellkräfte dieses Mehrschichtverbundrohrs deutlich geringer und es werden weniger Rohrschellen als Haltepunkte benötigt. Interessant bei der Stangenware des „Uni Pipe Plus“-Rohrs ist, dass es aufgrund einer speziellen Aluminiumschicht starrer als vergleichbare Produkte ist. Dies ermöglicht eine optisch ansprechende Aufputzinstallation in Verbindung mit einem um bis zu 30 % größeren Schellenabstand. Unterm Strich spart der Handwerksbetrieb beim Einsatz des „Uni Pipe Plus“-Rohrs nicht nur Montagezeit, sondern verringert zusätzlich noch die Materialkosten.

Beim Projekt in Köln setzten die Heizungshandwerker im Bereich der Steigstränge und den Dachzentralen ergänzend noch das Uponor „MLC“-Press-System in den Dimensionen 40, 50 und 63 mm ein. Insgesamt wurden bei diesem Projekt rund 3.400 m Rohr verbaut.

Pressverbindung – sicher und schnell

Als Partner des Mehrschichtverbundrohrs „Uni Pipe Plus“ wählte die AT-Haustechnik das Uponor Fitting-System mit „RTM“-Technologie, welches über 60 verschiedenen Fittings in den Dimensionen von 16 bis 32 mm umfasst. An der für Uponor typischen Farbkodierung der Sicherheitspins kann der Monteur rasch die Dimension des Fittings identifizieren. Die Fittings in den Dimensionen 16 bis 25 mm sind aus hochfestem PPSU gefertigt; für die Dimension 32 mm und für Gewindeanschlüsse kommt verzinntes Messing zum Einsatz. Der Hightech-Fitting mit integrierter Pressfunktion („Tool-Inside-Konzept“) ermöglicht selbst an schwer zugänglichen Stellen die schnelle und sichere Verpressung – sowohl im Heizungsbereich als auch bei der Trinkwasserinstallation (DVGW zertifiziert). Herzstück des Fittings ist der Pressring. Dieser besteht aus hochfestem und speziell beschichtetem Karbonstahl, der mit einem farbigen Sicherheitspin vorgespannt wird, der als Presswerkzeug fungiert. Die Presskraft von 2 t wird gleichmäßig auf der gesamten Fläche aufgebracht. Dank des konstanten Pressdrucks, der komplett umlaufend auf das Rohr wirkt, werden eine beständige Dichtheit der Verbindung und eine hohe Auszugsfähigkeit erreicht. Der Pressring kompensiert aufgrund seiner Materialeigenschaften die durch Temperaturschwankungen verursachten Bewegungen des Rohres. Eine zusätzliche Sicherheitsarretierung verhindert selbst bei extremsten Belastungen den Auszug des Rohres.Neben dem Sicherheitsaspekt bietet der „RTM Fitting“ für den SHK-Betrieb auch Vorteile bei der Zeit- und Kosteneffizienz, weil sich die Rohrteile werkzeuglos verbinden lassen: Beim Einschieben eines kalibrierten Rohrendes in den Fitting löst sich der Sicherheitspin mit einem deutlich hörbaren Klick-Geräusch. Zusätzlich lässt sich die gelöste Sicherheitsarretierung durch das 360 °C-Fenster des Fittings gut erkennen.

„Wir haben bei diesem Projekt oft im Deckenbereich gearbeitet. Bei einem herkömmlichen System hätten wir ständig auf der Leiter stehend mit einer schweren Pressmaschine über Kopf hantieren müssen“, betont Arndt Schlereth.

Und ergänzend fügt sein Partner Thorsten Sommer hinzu: „Aufgrund des Zeitdrucks haben wir auch Helfer als Arbeitskräfte eingesetzt, die bereits nach einer kurzen Einweisung sichere Pressverbindungen selbst herstellen konnten. Hinzu kam, dass wir für die Mieter unangenehme Zeitverzögerungen durch fehlende, defekte oder zu wenige Presswerkzeuge ausschließen konnten, denn unser Firmensitz ist ja nicht gerade um die Ecke.“

Positive Zeitbilanz &

saubere Arbeit

Die Zeit war genau bemessen: So bekam die AT-Haustechnik vom Auftraggeber pro Wohnung maximal zwei Arbeitstage für die Montagearbeiten eingeräumt. In der Praxis benötigten die Heizungshandwerker meist nicht einmal einen Tag, wozu wesentlich auch der Einsatz der selbstverpressenden „RTM“-Fittings für die rund 1.800 Verbindungsstellen beitrug. Dementsprechend positiv fiel auch die Zeitbilanz für das Gesamtprojekt aus: Statt der kalkulierten sechs Monate konnte der SHK-Betrieb mit vier Mitarbeitern die Heizungsmodernisierung bereits nach fünf Monaten beenden – das freute natürlich auch den Auftraggeber. Auch die Mieter hatten Grund, die schnelle und vor allem saubere Arbeit der AT-Haustechnik zu loben. Denn beim Herstellen der Durchbrüche und der vielen Bohrlöcher wurde der Staub mit speziellen Vorrichtungen abgesaugt und aufgefangen.

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