Heizen mit der Lüftung

Effiziente Lösung für moderne Eigenheime

Eine dichte Gebäudehülle sowie eine gute Dämmung reduzieren den Wärmebedarf moderner Gebäude auf ein Minimum. Dadurch ergeben sich neue Optionen für die Wärmeversorgung. In einem bayerischen Einfamilienhaus übernimmt beispielsweise die Lüftungsanlage die Aufgabe der Heizung direkt mit. Ein wassergeführtes Verteilsystem ist damit nicht mehr notwendig.

Mit dem zweigeschossigen Haus in Holz-Massivbauweise haben sich Carina und Sandro Müller ihren Traum vom Eigenheim erfüllt. Auf 185 m² Gesamtfläche bietet es der fünfköpfigen Familie ausreichend Platz zum Leben und Wohnen. Im Erdgeschoss befinden sich die Küche und der großzügig geschnittene Wohnbereich. Zudem ist ein Gästezimmer als Anbau angeschlossen. Im Obergeschoss sind das Elternschlafzimmer, zwei Kinderzimmer und das Bad untergebracht. Große Fenster bringen viel Licht in die Räume und erhöhen somit die Lebensqualität. Bei den eingesetzten Baustoffen hat sich die Familie bewusst für natürliche, schadstofffreie Materialien entschieden, die zum Großteil sogar recycelbar sind. Durch diesen Ansatz fügt sich das Eigenheim der Müllers perfekt in seine Lage in einem Kurort in der bayerischen Rhön ein. Dazu trägt auch die innovative Haustechnik bei, die eine moderne Energieversorgung mit regenerativen Energien und hoher Energieeffizienz kombiniert. Das Lüftungsintegralgerät „TCO 2.5“ von Tecalor (www.tecalor.de) übernimmt alle haustechnischen Funktionen: Heizen, Warmwasserbereiten und Lüften. Die Besonderheit dabei: Die Beheizung erfolgt nur über die Lüftungsanlage. Fußboden-Heizflächen oder Heizkörper sind nicht mehr notwendig.

 

Luftheizung & Photovoltaik

Von der energetischen Qualität entspricht das Eigenheim der Familie Müller dem KFW 40 plus Standard. Das bedeutet, dass der Heizwärmebedarf des Hauses unter 25 kWh pro Jahr und Quadratmeter liegt. Zudem ist ein Plus-Paket erforderlich, dass eine stromerzeugende Anlage auf Basis erneuerbarer Energien, einen Batteriespeicher, die Visualisierung von Stromerzeugung und -verbrauch über ein Interface sowie eine kontrollierte Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung verlangt. Das Einfamilienhaus wurde dazu mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet. Die erzeugte Energie kann für einen hohen Grad der Eigennutzung in dem Batteriespeicher zwischengelagert werden. Sie steht damit unter anderem als Antriebsenergie für die kon­trollierte Wohnraumlüftung zur Verfügung. Als Lüftungssystem wählte Familie Müller das neue Lüftungsintegralgerät „TCO 2.5“, das speziell für den Einsatz in modernen, energieeffizienten Eigenheimen konzipiert wurde.

 

Luft als Wärmeverteiler

Der erstklassige energetische Standard des Einfamilienhauses wird neben der entsprechend effizienten Haustechnik durch die hohe Qualität der Gebäudehülle erreicht. Neben einer effektiven Dämmung ist dabei die Luftdichtheit entscheidend. In einem sehr gut abgedichteten Gebäude muss allerdings ein individuell berechnetes Lüftungskonzept den regelmäßigen Luftaustausch in den Wohnräumen sicherstellen. An diesem Punkt setzt die Idee des Lüftungsintegralgeräts „TCO 2.5“ an: Wenn die Luft ohnehin ausgetauscht werden muss, kann sie auch als Wärmetransportsystem genutzt werden, um den niedrigen Wärmebedarf zu decken. Ein wasserführendes Verteilsystem ist dann nicht mehr notwendig.

Das „TCO 2.5“ ist im Technikraum im Keller des Hauses installiert. Von hier aus verlaufen Lüftungskanäle durch das gesamte Gebäude. Die Luftauslässe sind im Wohnbereich sowie in den Kinderzimmern, dem Elternschlafzimmer und im Gästezimmer platziert. In Bad, Gästetoilette und Küche wird die verbrauchte Luft aus den Wohnräumen abgesaugt und zum Lüftungsgerät zurückgeführt. Über einen Wärmetauscher gewinnt die Anlage 90 % der Wärme aus der verbrauchten Raumluft zurück. Um die Frischluft zu erwärmen, nutzt das „TCO 2.5“ eine integrierte Wärmepumpe, die mit CO2 ein natürliches Kältemittel einsetzt.

 

Effizientes Zusammenspiel

Im Badezimmer werden zeitweise höhere Raumtemperaturen benötigt, als im Rest des Hauses. Dieser Raum erhielt im Eigenheim von Familie Müller daher eine klassische, mit Wasser gespeiste Fußbodenheizung. Diese individuelle Lösung für einzelne Räume ist im Gerätekonzept des „TCO 2.5“ vorgesehen. In der Anlage ist dazu ein kleiner Pufferspeicher integriert. Hinzu kommt ein weiterer Frischwasserspeicher, der die Versorgung mit warmem Wasser sicherstellt. Die Wärmepumpe ermöglicht Warmwasser-Temperaturen von bis zu 60 °C.

Alle Komponenten – Lüftung, Wärmepumpe, Puffer- und Brauchwasserspeicher – sind beim „TCO 2.5“ in einem kompakten Gerät zusammengefasst. Das ermöglicht einerseits die optimale Abstimmung aller Bestandteile für ein ideales und effizientes Zusammenspiel. Andererseits ist das Gerät trotz der hohen technischen Komplexität für den Fachhandwerker sehr leicht zu installieren.

 

Geringer Installationsaufwand

Da bei der Heizlösung mit dem Integralgerät lediglich die Lüftungskanäle und die kleine Flächenheizung im Bad verlegt werden mussten, war der Installationsaufwand für die Fachhandwerker deutlich geringer als bei vergleichbaren Bauwerken mit Fußbodenheizung. Die Rohinstallation erfolgte mit zwei Fachkräften in gerade einmal fünf Tagen. Das zahlte sich für die Bauherren in niedrigeren Baukosten aus. Darüber hinaus konnten sie dank des erreichten KFW 40 plus Standards attraktive staatliche Fördermittel über die KfW Bank in Anspruch nehmen.

 

Fazit

Heizen über die Lüftung ist eine neue Option, die die Wärmeversorgung energetisch hochqualitativer Eigenheime langfristig, effizient und nachhaltig sicherstellt. Im Beispiel des bayerischen Einfamilienhauses deckt die Lösung 100 % des Wärmebedarfs ab. Dank der Photovoltaikanlage mit angeschlossenem Batteriespeicher erzeugt das Haus auch einen Großteil der benötigten Antriebsenergie selbst. Die Gesamtmenge des erzeugten Stroms liegt über das ganze Jahr gesehen über dem Verbrauch, so dass es sich bei dem Gebäude um ein Plusenergiehaus handelt.

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