Wohlfühlklima im Einfamilienhaus
Energetische Sanierung mit zentraler Komfortlüftung
Eine energetische Sanierung steigert den Wert der Immobilie und spart dabei auch noch wertvolle Heizenergie. Eine Familie aus Oberschleißheim bei München entschloss sich daher, ihr Eigenheim aus den 1960er-Jahren auf den neuesten Stand zu bringen. Im Zuge des Komplettumbaus kam auch ein zentrales Komfortlüftungssystem mit Wärmerückgewinnung zum Einsatz.
Beim Einfamilienhaus des Ehepaars Neumann aus dem Jahr 1965 war eine Komplettsanierung fällig, um die Immobilie den aktuellen baulichen und energetischen Anforderungen anzupassen und damit auch den Wert des Hauses zu steigern. Dabei wurden u.a. die Elektrik und Trinkwasserleitungen erneuert. Ein neues Dach mit Innen- und Außendämmung sowie dreifach verglaste Fenster gehörten zu den Maßnahmen, was die Dichtigkeit der Gebäudehülle verbesserte. Damit geriet auch das Thema Lüftung in den Fokus. Um die zwangsläufig entstehende Luftfeuchtigkeit durch Kochen und Badnutzung effektiv abführen zu können, wurde eine kontrollierte Wohnraumlüftung eingeplant. Sie garantiert einen permanenten, gesunden Luftwechsel und Feuchteschutz. Damit ist nicht nur die Bausubstanz vor Schimmelbildung und möglichen Feuchtigkeitsschäden geschützt, auch das Wohnklima profitiert nachhaltig davon. Für die Bewohner ergibt sich zudem ein hoher Komfort, den Bauherr Michael Neumann positiv hervorhebt: „Das regelmäßige Stoßlüften mehrmals am Tag entfällt. Das ist besonders praktisch, da wir beide berufstätig sind. Trotzdem ist die Luft im Haus immer frisch und angenehm.“
Individuelle Planung
Im Fall von Familie Neumann übernahm der Anbieter Pluggit die gesamte Planungsleistung für die optimale Dimensionierung und Installation der Wohnraumlüftung. „Im Sanierungsfall sind die örtlichen Gegebenheiten nicht immer ideal, und man muss flexibel reagieren können“, meint Niko Löchli, Leiter Planung bei Pluggit. Bei dem Objekt in Oberschleißheim ergab sich jedoch ein Vorteil im Zuge der Umbaumaßnahmen. So konnte beispielsweise ein stillgelegter Schornstein ausgebaut und die vorhandenen Deckendurchbrüche für die Luftverteilung in die einzelnen Etagen genutzt werden. Auch die weitere Verlegung der Lüftungskanäle unter die Flurdecken gestaltete sich deutlich einfacher, denn während der frühen Bauphase mussten die Wände bereits für andere Gewerke aufgestemmt werden. Bauseitig war damit kein wesentlicher Mehraufwand notwendig.
Das zentrale Lüftungsgerät „Avent P460“ mit Schalldämpfer, Sommerbypass und Feuchtefühler fand an einer Wand im Fitnessraum des Kellers Platz. Von dort werden die Außen- und Fortluft durch eine Kernbohrung an der Gebäudeseite ausgeleitet. „Der Fitnessraum war durch seine Lage an der Gebäudeseite optimal, hatte aber keine Wasserleitung für den Kondensatabfluss“, schildert Sonja Neumann die bauliche Vor-Ort-Situation. Deshalb wurde zusätzlich eine Leitung in die Waschküche gelegt. Ein weiterer Vorteil dieser Installationsvariante: Die Plattierung der Terrasse an der Gartenseite konnte unangetastet bleiben.
Unauffällige Montage
Für die Lösung spielten auch gestalterische Gründe eine Rolle. So konnte die geschlossene, ruhige Optik der Gebäudefassade erhalten bleiben, da sowohl Außen- als auch Fortluft über erdgleiche Edelstahlauslässe geführt werden. Zudem ermöglicht ein zentrales System eine hervorragende Schalldämmung im Haus. Dieser Aspekt war Familie Neumann aufgrund einer nahegelegenen Autobahn ebenfalls wichtig. Die Edelstahltürme sowie das weitere Zubehör wurden ebenfalls vom Komplettanbieter Pluggit geliefert.
Für die Luftverteilung in die einzelnen Stockwerke wurden die bereits vorhandenen baulichen Gegebenheiten genutzt. Der Raum des abgebrochenen Kaminschachts und die Durchbrüche in alle Etagen nahmen die Luftverteilung der 180 mm messenden Lüftungsrohre auf; eine unkomplizierte und rasch umzusetzende Lösung. Ein ausgeklügeltes Luftverteilsystem im Flur versorgt alle Wohn- und Schlafräume mit frischer Luft. Hierfür wurden im Erdgeschoss und 1. Obergeschoss jeweils ein Zu- und Abluftverteiler unter der Decke angebracht. Dank der ausreichend verfügbaren Raumhöhe von mehr als 2,5 m war das Abhängen um ca. 25 cm problemlos zu realisieren. Der Zuluftverteiler besteht aus den modularen Elementen „Hauptverteiler“ und „Unterverteiler“. Vom Unterverteiler wird die frische Luft durch den „PluggFlex“-Kanal zum Luftauslass geführt und dort in den Raum eingebracht. Die verbrauchte, feuchtebelastete Luft wiederum wird über die Designblende durch einen Kanal zum Abluftsammler und anschließend zum Lüftungsgerät für die Wärmerückgewinnung geführt. Beide Verteiler wurden mit einer Revisionsklappe versehen, die sehr unauffällig in der Decke montiert sind. So kann die Zu- und Abluft an jedem der einzelnen Verteilelemente bei Bedarf individuell eingestellt werden. Auch die Wartung der Verteiler ist vollkommen unproblematisch. Im Dachgeschoss wurde das gleiche Montageprinzip angewandt.
Unter der abgehängten Decke im Flur verschwinden auch die flachen „PluggFlex“-Kanäle, die ohne weitere Abdichtungen schnell und einfach nach dem „plugg-it“-Prinzip verlegt werden konnten. Die Luftkanäle verteilen die Frischluft sternförmig in die Räume. Um die Luft geräuschlos einströmen zu lassen, entschieden sich Bauherren und Lüftungsplaner für die patentierte „PluggLine“-Designblende „iQoanda“. Deren große Luftauslässe sind so konzipiert, dass die Zuluft an der Zimmerdecke entlang strömt und sich langsam und ohne Zugerscheinungen im Raum verteilt (Quelllüftung). Die Zuluftauslässe wurden dabei im Erdgeschoss und der 1. Etage unauffällig im Bereich der Türstürze montiert. Da dieser Platz im Dachgeschoss nicht vorhanden war, entschied man sich für eine unauffällige Blende in der Decke. Dadurch konnte auch hier die Luft seitlich ausströmen und sich im Raum verteilen.
Ganzjährig angenehmes Raumklima
Mit der Pluggit Komfortlüftung lassen sich die Zuluftvolumina stufenlos regulieren und damit individuell anpassen. Das Lüftungsgerät „Avent P460“, das in Oberschleißheim zum Einsatz kam, verfügt zudem über einen integrierten Feuchtefühler, der den Abluftvolumenstrom kontrolliert. Bei erhöhter Luftfeuchtigkeit wird automatisch der passende Lüftungsmodus aktiviert. Mit dem Modul „iFlow“ und der passenden App von Pluggit lassen sich die Lüftungsstufen schnell und bequem über Smartphone und Tablet regeln. Das ist beispielsweise der Fall, wenn die Luftfeuchtigkeit durch viele Personen im Besuchsfall oder durch Indoor-Sport erhöht ist. Über die App hat der Nutzer alle wichtigen Messwerte wie Temperatur, VOC-Gehalt und Luftfeuchte im Blick. So profitieren die Neumanns stets von frischer Luft. Schimmel und Feuchteschäden haben keine Chance.
Zudem ermöglicht die Komfortlüftung zu jeder Jahreszeit ein optimales Wohlfühlklima im Haus der Neumanns. Im Winter und in den Übergangszeiten gewinnt die Wärmerückgewinnungsfunktion an Bedeutung. Der im Gerät integrierte Kreuz-Gegenstromwärmetauscher aus Aluminium überträgt die Wärme der verbrauchten Raumluft auf die kühle Außenluft. So wird bis zu 85 % der Wärme zurückgewonnen. Das senkt die Heizkosten und ermöglicht maximale Energieeinsparung im sanierten Einfamilienhaus. Darüber hinaus weist die Anlage nur einen geringen Stromverbrauch auf. Familie Neumann kann dazu auf selbst erzeugten Photovoltaikstrom zurückgreifen.
Im Sommer profitieren die Neumanns vom automatischen Sommerbypass. Er überwacht die Außen- und Raumlufttemperaturen und leitet bei Bedarf die Außenluft selbstregelnd am Wärmetauscher der Lüftungsanlage vorbei. Die Wohnräume werden so energiesparend temperiert und es herrscht auch im Sommer ein angenehmes Raumklima. Zusätzlich kann – wenn gewünscht – in kühlen Sommernächten das Fenster geöffnet werden, um zusätzliche Frische hereinzulassen.