Aus der Sicht des Schornsteinfegers

Heizen mit Holz

Der Wurm steckt im Detail

Auch wenn die Menschheit schon seit tausenden Jahren Feuer zur Wärmeerzeugung nutzt, ist eine optimale Verbrennung auch heute nicht immer gewährleistet. Wird z.B. Holz als Brennstoff verwendet, so muss auf die Qualität geachtet werden. Schornsteinfegermeister Ronny Gedamke zeigt in dieser Kolumne auf, was beim Heizen mit Holz beachtet werden muss.

Die Verbrennung von Holz hat wieder Konjunktur. Dabei findet die Holzverbrennung bzw. die „Nutzung der regenerativen Energiequelle“ in unterschiedlichsten Feuerstätten statt. Kamine, Kaminöfen, Kachelöfen, Feststoffkessel, Stückholzkessel, Holzvergaserkessel, Holzspankessel, Pelletsöfen und auch Pelletskessel sind dabei zu nennen. Alle Feuerstätten haben jedoch etwas gemeinsam: Der Brennstoff muss für die jeweilige Feuerungsanlage zugelassen sein! Vor allem das Holz muss, egal in welcher Form, trocken sein. Übersteigt die Restfeuchte im Holz eine gewisse Prozentzahl, findet eine unvollkommene Verbrennung statt, die nicht nur umweltschädliche Einflüsse mit sich bringt. Feuerstätte und Schornstein leiden erheblich unter dieser „falschen Bedienung“. Abgesehen von defekten bzw. stark verrußten Feuerstätten, entstehen auch Geruchsbelästigungen mit Nachbarschaftsbeschwerden, bis hin zu gefährlichen Schornsteinbränden.
Diese zunehmenden Erscheinungen waren mit Anlass dafür gewesen, die erste Bundes­immissionsschutzverordnung (1.BImSchV) zu überarbeiten. So ist in der am 22. März 2010 neu erlassenen Verordnung auch unter anderem die Kontrolle der Brennstoffe mit aufgenommen worden. Demzufolge werden neben der Zulassung auch die richtige Lagerung und die damit verbundene Restfeuchte des Holzes im Rahmen einer Beratung durch den Schornsteinfeger überprüft. Auch jede Feuerstätte wird bei der Feuerstättenschau auf den ordnungsgemäßen technischen Zustand kontrolliert und der Betreiber im Zuge dessen in Bedienung und Wartung beraten.
Neu geregelt ist auch, dass Schornsteinmündungen von Feststofffeuerungen einen Mindestabstand zu Fenstern, Türen und Lüftungsöffnungen von 15 m haben bzw. diese um mind. 1 m überragen müssen (auch zum Nachbarn)
Zur Dachfläche muss in Abhängigkeit der Gradzahl ein bestimmter horizontaler Abstand eingehalten werden, wie z.B. mind. 2,3 m horizontaler Abstand bei über 20° Dachneigung.
Viele Feuerstätten müssen, wenn sie die Staub- und CO-Werte nicht einhalten, sogar innerhalb einer bestimmten Frist erneuert bzw. mit einem Staubfilter versehen werden.
Allein aus dem Zustand der Schornsteine lässt sich schon die erste Prognose zu den Feuerstätten bzw. zu dessen nicht optimaler Verbrennung ziehen. Dabei sind sehr häufig der falsche bzw. zu feuchte Brennstoff und die fehlerhafte Bedienung die Ursache. Holz ist ein umweltfreundlicher regenerativer aber auch sehr sensibler Brennstoff, der neben der richtigen Lagerung auch eine bestimmte Größe und bei Pellets eine bestimmte Qualität einhalten muss. 

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