Einstieg in den Wärmepumpenmarkt
Der Anteil der Luft/Wasser-Wärmepumpen ist auf gut 50 % gewachsen – Tendenz steigend. Damit ist den Anbietern von geothermischen Wärmepumpensystemen und auch den Herstellern „klassischer“ Heiztechnik eine ernst zu nehmende Konkurrenz erwachsen. Da Wärmepumpen als Funktionsprinzip den Kältekreislauf nutzen, verwundert es nicht, dass zahlreiche Hersteller, die man bislang nur aus dem Bereich der Kälte-/Klimatechnik kannte, im Wärmepumpenmarkt mitmischen – und zwar erfolgreich.
Panasonic will Gas geben
Auch Panasonic (www.panasonic.de) will nun in Deutschland im Klima- und Heizungsmarkt Gas geben, wie auf einer Pressekonferenz Mitte April 2011 deutlich wurde. Ein Newcomer ist Panasonic in diesem Segment keineswegs. Mit einer über 30-jährigen Erfahrung und Exporten in mehr als 120 Länder ist Panasonic eines der führenden Unternehmen der Klimabranche. Der Fokus lag in der Vergangenheit jedoch hauptsächlich auf dem Bereich der Raumklimageräte, die in Deutschland über fünf kleinere Großhändler (Kälte Bast GmbH, Hamburg; Vogelsang Klimatechnik GmbH, Olching und Bochum; Westamatic GmbH, Eschborn; Kälte- und Klimatechnik Leipzig GmbH, Leipzig; Kälte Grün, Stuttgart) an das Kälte-/Klima-Handwerk vertrieben wurden.
Neue Vertriebsstrukturen
Künftig will sich Panasonic verstärkt als Systemanbieter einen Namen machen – mit professionellen Klimalösungen und Wärmepumpenanlagen. Um den anspruchsvollen Markt Deutschland entsprechend bearbeiten zu können, wird das technische Personal derzeit stark ausgebaut – allein 2011 sollen elf neue Mitarbeiter hinzukommen, wie Andreas Gelbke, Country Manager D-A-CH Heiz- und Kühlsysteme, im Rahmen der Pressekonferenz ankündigte. Zudem entsteht ein Trainingscenter in der Vertriebszentrale in Wiesbaden. Für die Wärmepumpensysteme ist ein klassischer dreistufiger Vertriebsweg geplant – gepaart mit Schulungen, Marketing- und Werbeunterstützung. Die bereits genannten Großhändler sollen auch den Vertrieb der Wärmepumpen übernehmen. Für dieses Segment sind jedoch noch sechs weitere klassische Heizungsgroßhändler hinzugekommen. Hierzu zählen die Firmen Adunos (Berlin), ZEM Solar GmbH (Zschornewitz), Ullmann (Neustadt, Sachsen), Zentrum Neue Energien GmbH, (Geldersheim), WKS Systemtechnik GmbH (Gersthofen) sowie Saturn Handels GmbH (Stuttgart) – weitere Kooperationen sind geplant.
Produktpalette wächst
Die Strukturen stehen bzw. sind im Aufbau. Gleiches gilt für die klimatechnischen Systeme, diese stehen schon als ausgereifte Produktpalette zur Verfügung. Für kleinere und mittlere Projekte hat Panasonic die „FS Multi“-Produktreihe mit variablem Volumenstrom (VRF) im Programm. Bei größeren Objekten eignet sich die „ECO i“-Produktlinie, die gleichzeitiges Heizen und Kühlen ermöglicht. Im Bereich der Wärmepumpen ist Panasonic noch ein Newcomer, aber innerhalb kürzester Zeit wurde die „Aquarea“-Luft/Wasser-Wärmepumpe entwickelt und zur Marktreife gebracht. Es gibt zwei Bauformen – in Split-Bauweise mit 7, 9, 12, 14 und kW Leistung, und anschlussfertige Kompaktgeräte (mit 9, 12, 14 und 16 kW Leistung), in denen Außen- und Inneneinheit vereint sind – ohne kältetechnische Installation. Der Heizbetrieb ist bis -20 °C möglich, beim Modell „T-CAP“ mit voller Heizleistung bis -15 °C ohne Einsatz eines Heizstabs. Ab Ende 2011 gibt es auch die Hochtemperatur-Wärmepumpe „Aquarea HT“, mit einer Vorlauftemperatur von 65 °C. Insgesamt wird Panasonic Ende des Jahres rund 50 Wärmepumpenvarianten im Programm haben.