Chemie bei der Arbeit
In der Europäischen Union sind etwa 100 000 chemische Stoffe für den Handel registriert. Mit einigen dieser Stoffe haben auch SHK-Handwerker im Arbeitsalltag zu tun. Egal ob Dämpfe von Lösemitteln und Klebstoffen oder Stäube von Quarz, Asbest und künstliche Mineralfasern, für die Gesundheit stellen all diese Stoffe Gefährdungen dar.
Viele Artikel für das Bauen, Renovieren und Reinigen enthalten heute chemische Stoffe. Dabei fehlen aber vielen Mitarbeitern – gerade aus kleineren Betrieben – chemische oder toxikologische Grundkenntnisse für einen sicheren Umgang mit diesen Produkten. Trotzdem kommen sie bei der täglichen Arbeit mit solchen Gefahrstoffen in Berührung. Dämpfe oder Stäube können dabei erhebliche gesundheitliche Beschwerden nach sich ziehen. Allein für die ca. 8000 Erkrankungsfälle auf Grund von Silikoseeinwirkungen und auf Quarz beruhende Lungenkrebsfälle sowie Hautkrankheiten hatte die BG Bau im Jahr 2008 mehr als 32 Mio. € für medizinische und berufliche Rehabilitation sowie Rentenleistungen aufzubringen. Zeitdruck, Unwissenheit und Leichtsinn erhöhen das Risiko von gesundheitlichen Beeinträchtigungen im erheblichen Maße. Um sich vor solchen Gefahren zu schützen, sollten die Sicherheitsdatenblätter, die Angaben zu Risiken und Schutzmaßnahmen enthalten, beachtet werden. Leider entsprechen diese Sicherheitsdatenblätter häufig nicht den Anforderungen.
Unter www.gisbau.de, der Internetseite des Gefahrenstoff-Informationssystems der Berufgenossenschaft, kann man online unter der Rubrik „Wingis“ die Gefährdungsbeurteilungen von Gefahrstoffen abfragen und ausdrucken. Dabei enthalten die Informationen z.B. auch Hinweise zu Hygienemaßnahmen oder zur persönlichen Schutzausrüstung.