Azubi Knigge
Botschafter im Blaumann
Im (Berufs-)Alltag legen lange nicht mehr alle Auszubildenden ein angemessenes Verhalten an den Tag. Vielmehr ist ein Verlust an Umgangsformen zu beobachten, der die Jugendlichen bereits im Vorstellungsgespräch behindern kann.
Auszubildende erleben einen schnellen Wechsel von der Schulbank in den Berufsalltag, der sie manchmal überfordert.
Die Autorin Andrea Mills vermittelt mit „Benimm beim Kunden ist keine Glückssache“ anschaulich, welche Situationen auf die Azubis im Handwerk zukommen und wie sie diese als Botschafter ihres Betriebes meistern können. Als Personalreferentin und Kommunikationstrainerin in der Handwerksorganisation kennt sie sowohl die Probleme der Auszubildenden und ihrer Chefs als auch die der Kunden.
In einer, in Zusammenarbeit mit der Handwerkskammer Düsseldorf entwickelten Seminarreihe, „Botschafter im Blaumann“, zeigt sie, was Kunden im Umgang mit dem Handwerker erwarten und wie der Handwerker diese Erwartungen erfüllen kann. Auch wenn das gerade bei schwierigen Kunden manchmal sogar Gesellen und Meistern schwerfällt.
Das Erscheinungsbild ist hier ebenso wichtig wie die Kommunikationsfähigkeit, wozu auch die Körpersprache zählt. Ein breitbeinig sitzender Azubi mit einer Hose, die sprichwörtlich auf „halb acht“ hängt, ist schon im negativen Sinne ein Blickfang. Dabei ein ständig klingelndes Mobiltelefon ist eigentlich schon zu viel. Kommt zu guter Letzt noch eine einsilbige Sprechgewohnheit im klassischen „Jugendstil“ hinzu, zeigt vermutlich jeder Kunde die rote Karte.
Von allem Guten nicht zu viel lautet die Empfehlung, angezogen wird angemessene und saubere Oberbekleidung, nicht mehr aber auch nicht weniger. Vorgeschriebene Berufs- oder Schutzkleidung ist ebenso zu tragen, wie auf hinderlichen Schmuck oder ähnliches zu verzichten ist. Ein ordentliches „Guten Tag“ statt eines flapsigen „Moin“ öffnet sprichwörtlich Türen und gehört schlichtweg zum guten Ton. Das Mobiltelefon bleibt abgeschaltet oder zumindest lautlos geschaltet und ermöglicht somit die Konzentration auf das Wesentliche – die Arbeit bzw. Ausbildung.
Tugenden wie Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit und Fleiß sind obligatorisch; beginnt der Arbeitstag um 6.30 Uhr ist der Azubi spätestens um 6.20 Uhr im Betrieb und ebenso pünktlich beim Kunden. Der Azubi sucht bei Fragen zeitnah Rat, und bietet im Idealfall einen Lösungsvorschlag an; damit können Ausbilder arbeiten, so sehen sie Engagement und Potential.
Auch bei schwierigen Kunden gilt es, die Fassung zu bewahren. Der Handwerker stellt seine persönlichen Befindlichkeiten hinten an, denn der Kunde ist König.
Trainieren Sie mit Ihren Azubis das Verhalten, auch in kritischen oder unangenehmen Situationen.