Aus der Sicht des Schornsteinfegers

Siphon an Brennwertheizungen

Der Siphon an Brennwertheizungen muss regelmäßig überprüft und gewartet werden. Warum ein Siphon und seine einwandfreie Funktion wichtig sind und woran man einen defekten Siphon erkennen kann, lesen Sie in der vorliegenden Kolumne.

Das Kondensat aus Brennwertheizungen ist ein Verbrennungsprodukt. Je mehr anfällt, umso besser der Wirkungsgrad. Bei Teillastbereichen bzw. im niedrigen Modulationsbereich und wenn die Anlage hydraulisch gut abgeglichen ist, werden z.B. im Einfamilienhaus Mengen von 10 bis 12 Liter pro Tag erreicht.

Das Kondensat muss fachgerecht entsorgt und ggf. vorher neutralisiert werden. Meistens reicht die Einleitung des sauren Kondensates ins öffentliche Abwassernetz, da es sich mit den Laugen vermischt und sich so nahezu selbst neutralisiert. Kann das Kondensat jedoch nicht direkt eingeleitet werden, sind Hebeanlagen, sogenannte Kondensatpumpen, erforderlich. Doch bevor das Kondensat eingeleitet wird, muss es den Siphon, der an jeder Brennwertheizung vorhanden sein muss, passieren. Wäre kein Siphon mit einer Wassersperrschicht vorhanden, würden die Abgase den kürzesten Weg über den Kondensatablauf nehmen.

Siphon

Die Siphons sind von den Herstellern nicht nur ganz unterschiedlich angeordnet, sondern haben auch die unterschiedlichsten Formen. Egal ob diese nun innerhalb oder außerhalb der Feuerstätte platziert sind, geprüft und regelmäßig gereinigt werden müssen sie auf jeden Fall. Aufgrund fehlender oder gar mangelhafter Wartung stellen wir gerade am Siphon die häufigsten Mängel fest. Neben der üblichen Verschmutzung bis hin zur totalen Verstopfung, sind auch Schäden am Siphon nicht selten. Verschraubungen werden nicht nur undicht, sondern können auch brechen. Stark beanspruchte Kunststoffe verlieren mit der Zeit an Elastizität. Durch diesen Defekt können nicht nur das Kondensat austreten, sondern auch Abgase in erheblicher gefahrdrohender Menge. So wird im Rahmen der Abgaswegeüberprüfung durch den Schornsteinfeger der Siphon nicht nur auf Verschmutzung, sondern vor allem auch auf Abgasaustritt hin geprüft.

Bei sehr vielen Herstellern ist der Siphon transparent und man kann schon von außen den Verschmutzungsgrad erkennen. Die Prüfung auf Abgasaustritt geschieht mit einer Tauplatte (Tauspiegel) oder einem Abgastester (elektronischer Taupunktindikator). Aufgrund der Feuchtigkeit im Abgas beschlägt die Tauplatte und der Abgastester gibt ein Signal.

x

Thematisch passende Artikel:

Ausgabe 08/2008

Fehler zuverlässig vermeiden

Einbau und Wartung von Kondensatpumpen

Durch die Nutzung der im Abgas gespeicherten Wärme über einen Wärme­tauscher werden die Rauchgase einer Heizungsanlage mit Brennwerttech­nik über ihren Taupunkt hinaus abgekühlt. Hierbei...

mehr
Ausgabe 02/2011

Fehler vermeiden

bei Kondensatpumpen

Im Rahmen der Energieeinsparverordnung (EnEV) mussten viele alte Heizkessel gegen energiesparende Modelle ausgetauscht werden. Anlagen, die Brennwerttechnik nutzen, verursachen säurehaltiges...

mehr
Ausgabe 09/2011

Kondensatpumpen

Zuverlässigkeit sowie Montage- und Bedienungsfreundlichkeit sind die wichtigsten Anforderungen an Pumpen in der Haustechnik. Das gilt besonders bei Anlagen zur Entsorgung von Kondensat in der...

mehr
Ausgabe 09/2019

Aus der Sicht des Schornsteinfegers

Kondensat aus Brennwertheizungen – Ein Verbrennungsprodukt

Das Kondensat, das bei der Taupunktunterschreitung des im Abgas enthaltenen Wasserdampfes entsteht, ist sehr „sauer“. Bei Erdgas liegt der niedrige pH-Wert bei 2,8 bis 4,9, bei schwefelarmem Heizöl...

mehr
Ausgabe 01/2015

Der Kondensatsiphon muss dicht halten

Praxistipps für die Kondensatableitung bei KWL-Lüftungsgeräten Installation von KWL-Geräten

Lüftungsgeräte zur kontrollierten Wohnraumlüftung (KWL-Geräte) führen aus den Räumen verbrauchte, warme und feuchte Luft ab und leiten zeitgleich frische Außenluft in das Gebäude. KWL-Geräte...

mehr