Sanitär- und Heizungsbauerhandwerk mit positiver Jahresbilanz 2022
13.03.2023980.000 Wärmeerzeuger hat das deutsche Heizungsbauerhandwerk im Jahr 2022 installiert. Darunter 236.000 Wärmepumpen. Das entspricht fast der Hälfte der von der Bundesregierung ab dem Jahr 2024 angepeilten Stückzahl von 500.000 Wärmepumpen pro Jahr und einer Absatzsteigerung von über 50 % im Verhältnis zum Vorjahr. „Bei einer ausreichend verfügbaren Liefermenge hätte diese Jahresbilanz noch höher ausfallen können“, sagte Helmut Bramann, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands Sanitär Heizung Klima (ZVSHK), anlässlich der Wirtschaftspressekonferenz am Donnerstag zur bevorstehenden Weltleitmesse der Branche in Frankfurt am Main.
Darüber hinaus haben die 48.900 Betriebe des Sanitär- Heizungs- und Klimahandwerks mit mehr als 392.000 Beschäftigten im vergangenen Jahr geschätzt fast eine Millionen Bäder gebaut. Insgesamt hat das Sanitär- und Heizungsbauerhandwerk damit einen Gesamtumsatz von 57,5 Milliarden Euro erwirtschaftet. Darin eingerechnet sind auch die Umsatzzuwächse der drei kleineren Gewerke, die der ZVSHK vertritt: die der Klempner, Behälter- und Apparatebauer und der Ofen- und Luftheizungsbauer. Das entspricht einem nominalen Umsatzwachstum von +8,7 % von 2021 auf 2022. „Blickt man auf die Preissteigerungs- und Inflationsraten können wir real eher von einem Nullwachstum ausgehen“, betonte Helmut Bramann.
Die hohe Nachfrage beim Heizungsbau gehe zwangsläufig aktuell zu Lasten der Nachfrage nach neuen Bädern, so Helmut Bramann, Hauptgeschäftsführer des ZVSHK.
Quelle: ClipDealer
Aktuelle Umfragen des ZVSHK zeigen, dass das klimapolitisch, gesellschaftlich und medial befeuerte Thema Heizung in den letzten Monaten die Kundenanfragen bei den Sanitär- und Heizungsbetrieben im Land dominiert. „Mit Blick auf den Ukraine-Krieg, die Energiepreissteigerungen und die Forderungen der Politik nach einem klimaneutralen Heizungskeller ist das verständlich“, sagte Helmut Bramann in Frankfurt. Dies gehe zwangsläufig aktuell zu Lasten der Nachfrage nach neuen Bädern. Auch steigende Bauzinsen und Baukosten sowie fehlende bzw. geringe Förderanreize für den altersgerechten Badumbau verstärkten die sinkende Badnachfrage. Auch wenn grundsätzlich davon auszugehen sei, dass der anstehende Sanierungsbedarf von fast 10 Millionen Bädern in Deutschland das Badgeschäft mittelfristig wieder stark beleben wird.
Für das laufende Jahr rechnet der ZVSHK mit einem weiteren Wachstumsanstieg von 4,5%, wobei abzuwarten ist, wie stark sich Preise und Inflation entwickeln. Vor allem die zu erwartende Steigerung bei der Heizungssanierung, die anstehenden Aufgaben einer verpflichtenden Heizungsprüfung oder eines hydraulischen Abgleichs bei Millionen von Gasheizungen werden weiter für gut gefüllte Auftragsbücher sorgen.