Bauwirtschaft fordert Aussetzen der Grunderwerbssteuer
09.12.2023
Bau-Stau auflösen jetzt! ist eine Initiative führender Unternehmen der Baubranche. Sie wird von FCN unterstützt.
Quelle: hagebau / FCN
Deutschland verfehlt alle gesteckten Ziele im Wohnungsneubau, mit drastischen Folgen für die Bevölkerung durch rasant steigende Mieten. 40 CEOs führender Unternehmen der Bauwirtschaft richten einen dringenden Appell an alle Bundesländer, ab 2024 die Baukosten durch ein Aussetzen der Grunderwerbssteuer zu senken. Der Wohnungsneubau in Deutschland bricht dramatisch ein. Statt der jährlich notwendigen 400.000 neuen Wohneinheiten werden im Jahr 2023 nur 250.000 neue Wohnungen fertiggestellt, im Jahr 2024 kommt ein Rückgang auf 177.000 hinzu (Quelle: Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung). In der jetzigen Legislaturperiode summiert sich der Baurückstand damit auf über 500.000 Wohnungen. Im europäischen Vergleich liegt Deutschland im Wohnungsneubau auf dem letzten Platz, mit einem prozentualen Rückgang von 32 % in den Jahren 2021 bis 2025. Insgesamt belaufen sich die Baunebenkosten für Grunderwerbs- und Umsatzsteuer, energetische Auflagen sowie zusätzliche Auflagen und Anforderungen an Baustandards auf 37,5 %. Bürokratische Hürden durch überkomplexe Bauvorschriften mit ca. 3.300 Normen für Bauvorhaben, uneinheitliche Bauförderungen der Länder, gestiegene Zinsen und das Gebäudeenergiegesetz verschärfen die Lage. Die Bundesländer haben die Grunderwerbssteuer zum Teil auf mehr als 6 % in den letzten Jahren angehoben und die Abgabe damit zu einem großen Kostentreiber gemacht. Sollten die Länder weiter auf der Steuer beharren, kann ein Zusammenbruch der gesamten Wohnungsbauwirtschaft drohen. Der Effekt auf das Bruttoinlandsprodukt wäre deutlich – ganze 2,2 % Wirtschaftsleistung würde Deutschland vermutlich verlieren.