Warum Employer Branding wichtig ist

Erfolg mit der Arbeitgebermarke

Employer Branding umfasst alle Maßnahmen, die dazu dienen, ein Unternehmen als attraktiven Arbeitgeber zu positionieren. Die Arbeitgebermarke ist mit einer Produktmarke vergleichbar, sie muss Strahlkraft besitzen und Sympathie schaffen. Ziel ist es, neue Mitarbeiter zu gewinnen und vorhandene an das Unternehmen zu binden.

Arbeitgebermarke – nice to have oder existentiell?

Eine Arbeitsstelle muss verkauft werden wie ein Produkt. Die Arbeitgebermarke ist die Antwort auf die Frage, was ein Unternehmen einem Bewerber bietet, wie es wahrgenommen wird, um potenzielle Bewerber zu interessieren. Das wichtigste Tool ist eine zeitgemäße Führung, die eine Arbeitgebermarke prägt. Der Ruf als beliebter Arbeitgeber entscheidet auch über Bewerbungen, insbesondere bei ­Azubis. Ein zufriedenes Mitarbeiterteam bringt sogar Bewerbungen ohne Stellenausschreibungen. Bekannt sind die Einwände der Betriebe: „Wir brauchen keine Arbeitgebermarke…, das bringt nix…, dazu habe ich keine Zeit…, das ist etwas für unsere Lieferanten und für Großbetriebe.“

Allein im Handwerk fehlen laut Zentralverband 250.000 Fachkräfte. Für Unternehmen sind neue Lösungen bei der Suche nach dem passenden Mitarbeiter nötig.
Quelle: ClipDealer

Allein im Handwerk fehlen laut Zentralverband 250.000 Fachkräfte. Für Unternehmen sind neue Lösungen bei der Suche nach dem passenden Mitarbeiter nötig.
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Employer Branding bringt nicht nur Bewerbungen, sondern kann auch Eigenkündigungen der Mitarbeiter verhindern. Das Anspruchsdenken der Stellenbewerber hat sich geändert, auch die Unternehmenskultur des Stellenanbieters wird bei der Stellensuche unter die Lupe genommen. Jungen Bewerbern kommt es auf Nachhaltigkeit, Umweltbewusstsein und soziales Engagement des Unternehmens an, in dem sie sich bewerben. Im Recruiting-Prozess ist ein Umdenken erforderlich. Wer sich bewirbt, sieht sich vorher die Bewertungsplattformen an und ist vorwiegend an einer Fünf-Sterne-Bewertung des Stellenanbieters interessiert. Positivbewertungen im Netz werden mehr beachtet als früher und sie sprechen sich herum. Arbeitgeber, die Stellen ausschreiben, werden zum Verkäufer in Sachen Arbeitsplatz. Und wie im Produktmarketing wirken Alleinstellungsmerkmale (U.S.P.) einer Arbeitsstelle wie Magneten und sind eine gute Möglichkeit sich werbewirksam zu präsentieren. In Zeiten der Personalverknappung werden Bewerber wie Kunden behandelt. Hier lohnt es sich auch, mögliche Bewerber „früh“ zu ­erreichen. Bei einer Aktion „Schülermarketing“, direkt an Schulen, darf der Stellenanbieter nicht fehlen. Durch die Kooperation mit Bildungsträgern kommt man nicht nur an Bewerber, sondern vermittelt auch ein Markenbewusstsein.

Der Inhaber auf der Bühne

In mittelständischen Unternehmen steht für den Stellenbewerber der Arbeitgeber genauso im Blickpunkt wie der angebotene Arbeitsplatz. Eine gute Reputation wird besonders von der Persönlichkeit des Chefs geprägt, wenn er z.B. ein Amt in der Öffentlichkeit wahrnimmt. Dazu zählt seine Mitgliedschaft in einem regionalen Sportverein, seine Tätigkeit als Prüfer in der Berufsschule oder sein Amt bei der Innung, um ein paar Beispiele zu nennen. Ehrenamtliche Tätigkeiten sprechen sich herum und kommen bei den Bürgern gut an. Auch als Mitglied im Gemeinderat kann er als Persönlichkeit eine Marke aufbauen und ein breites Publikum beeindrucken. Die Gefahr besteht darin, dass er sich mit Ehrenämtern überhäuft und sich dadurch überfordert. Selbst die Familie prägt mit der Performance und den Aktivitäten die Arbeitgebermarke.

Im Blickpunkt bei der Generation Z

Junge Bewerber sind sich ihrer Werte bewusst und achten verstärkt auf die Arbeitgebermarke. Sie nutzen das Netz sehr intensiv, wenn sie eine neue Stelle suchen. Der virtuelle Rundgang auf der Homepage schafft Transparenz für den Stellensuchenden. Es ist nachgewiesen, dass Bewerber ihre Verweildauer im Netz bei aufmerksamkeitsstarken Themenfeldern verlängern und diese als Arbeitgebermarke bezeichnen. Und auch Kunden surfen im Netz und bewerten die Homepage.

Employer Branding bringt nicht nur Bewerbungen, sondern kann auch Eigenkündigungen der Mitarbeiter verhindern.
Quelle: ClipDealer

Employer Branding bringt nicht nur Bewerbungen, sondern kann auch Eigenkündigungen der Mitarbeiter verhindern.
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Angebote in den verschiedenen online-Jobbörsen sind eine verbreitete Form des E-Recruiting, damit wird die Arbeitgeber­marke geprägt. Wer sich in der Stellenausschreibung vom Wettbewerb deutlich unterscheidet, schafft durch die Einzigartigkeit einen Vorsprung. Ohne auffällige Außenwirkung wird ein Unternehmen nicht als „Marke“ wahrgenommen – und könnte in der Masse der konkurrierenden Anbieter untergehen. Über ein Unternehmen mit Profil wird gesprochen. So verschafft man sich ganz bewusst eine eigene Identität, die unverwechselbar ist und eine nachhaltige Wirkung in der Öffentlichkeit auslöst, bei Kunden und sogar bei Nichtkunden.

Besondere Beachtung des Bewerbers sind auch die zukünftigen Unternehmenspläne zum Thema „Fair-Trade“, Nachhaltigkeit und Energieeinsparung. Es ist wie ein Sechser im Lotto, wenn man ökologisch mehr tut als vorgeschrieben und dies glaubhaft vermittelt. Bis ein Erscheinungsbild verankert ist und sich herumspricht, dauert es aber. Prägende Leitsätze beinhalten Kerngedanken über den Umgang mit den Ressource: Was haben wir schon getan? Was bedeutet das für die Umwelt? Wie sieht unser ökologischer Fußabdruck aus? Die Schonung der Umwelt durch Reduzierung von Emissionen und Abfällen steht im Fokus öffentlicher Meinung. Leitsätze kann man auf der Homepage unter dem Titel „Unsere Ziele“ publizieren und Leser zur Stellungnahme (oder Likes) auffordern.

Employee Branding: die Arbeitnehmer­­marke kommt

Ein Erscheinungsbild hat auch der Arbeitnehmer, ob er will oder nicht. Eine Arbeitnehmermarke entsteht aber nicht von heute auf morgen. Hochmotivierte Mitarbeiter mit stark ausgeprägter Kundenorientierung machen auf sich aufmerksam. Kunden möchten nur mit diesen Mitarbeitern Kontakt. Eine Arbeitnehmermarke haben nur diejenigen, die durch ihre Performance einen nachhaltig guten Eindruck hinterlassen: Mitarbeiter, die eine Schlüsselrolle spielen. Meist sind es langjährige Mitarbeiter, mit großem Bekanntheitsgrad unter den Kunden. Betriebe sind in gewisser Weise abhängig von Mitarbeitern in einer Schlüsselpositionen, die durch ihre Performance die Arbeitnehmermarke prägen, von der auch der Betrieb Nutzen hat. In mittelständischen Unternehmen steht für den Stellenbewerber der Arbeitgeber genauso im Blickpunkt wie der angebotene Arbeitsplatz. Eine gute Reputation wird besonders von der Persönlichkeit des Chefs geprägt.
Quelle: ClipDealer

In mittelständischen Unternehmen steht für den Stellenbewerber der Arbeitgeber genauso im Blickpunkt wie der angebotene Arbeitsplatz. Eine gute Reputation wird besonders von der Persönlichkeit des Chefs geprägt.
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Personal Recruiting durch Mitarbeiter

Nach dem Motto „Mitarbeiter werben Mitarbeiter“ sucht nicht der Arbeitgeber, sondern er lässt Mitarbeiter aus dem Team sprechen. Arbeitskollegen betreiben im Netz und auch per Print Personalsuche. Sie sind glaubwürdig und damit die idealen Botschafter. Mitarbeiter erklären per Video im Netz, weshalb offene Stellen für Bewerber attraktiv sind. Mitarbeiter bieten sich sogar als erster Ansprechpartner für Bewerber an. Das Interesse wird geweckt, wenn Mitarbeiter in der Form von „­Storytelling“ im Erstkontakt mit Begeisterung über ihren Arbeitsplatz berichten.

In die Zeitung kommen

Die Wirkung von Publikationen ist für die Arbeitgebermarke unbestritten. Beliebt sind Reportagen und Interviews in der regionalen Presse und den Gemeindenachrichten zu einem bestimmten Firmenanlass. Lokale Medien sind an einem Interview vor Ort nur interessiert, wenn das Thema aktuell ist. Über seine Performance sollte sich der Arbeitgeber keine großen Gedanken machen. Die Presse sucht nicht den Profi in Sachen Rhetorik, sondern die Firma mit besonderer Ausstrahlung. Medienpräsenz ist möglich, wenn die Firma bereits eine Arbeitgebermarke aufgebaut hat. Der Tag der offenen Tür ist zwar öffentlichkeits­wirksam, aber nur der besondere Anlass weckt Interesse.

Arbeitgebermarke aus Sicht der

Mitarbeiter

1. Nachhaltigkeit: ökologischer Fußabdruck

2. Work-Life-Balance: Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie

3. Standort: gut mit den Öffis erreichbar

4. Sicherheit der Arbeitsstelle: Betriebserfolg im Wettbewerb

5. Retention: Mitarbeiterbindung durch den Führungsstil

6. Equipment: technische Ausstattung des Arbeitsplatzes

7. Betriebsklima: Wir-Gefühl im Team

8. Führung: der Chef als Coach statt als Manager

9. Unterstützung: Hilfe bei persönlichen Anliegen

10. Weiterbildung: Förderung und Qualifizierung

Arbeitgeber-Siegel finden Beachtung und werden offiziell erteilt von:

1. Top Employers Institute: Top Employer

2. TÜV Rheinland: Ausgezeichnete Arbeitgeber

3. Kununu: Top Company

4. Karriere.de: Fair Company

5. Handelsblatt Faires Unternehmen

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