Vom flanieren und recherchieren
Das Internet kann nur ein Teil der Informationsbeschaffung sein
Die erste der beiden großen SHK-Frühjahrsmessen ist ganz gut gelaufen, aber es hätte auch besser sein können. Lesen Sie ein paar Gedanken zu Messebesuchen und zur Informationsbeschaffung im Allgemeinen. Wenn Sie dem zustimmen, nutzen Sie nach Möglichkeit die Gelegenheit eines Besuchs der zweiten Regionalmesse in Nürnberg.
Quelle: SHK Profi
Nach der SHK+E in Essen ist eine kleine Bilanz angebracht. Wie zu erwarten war die Heizung dort das ganz große Thema und das wundert bei den aktuellen Fehlentwicklungen in der Politik sicher niemanden. Die Frage ist natürlich, ob sich dieses Interesse nach dem großen Run auf Öl- und Gaskessel auch in diesem Jahr noch in gute Geschäfte für Handwerk, Handel und Industrie ummünzen lässt, denn derzeit dürfte die Verunsicherung bei den Endkunden größer sein als je zuvor.
Eine Kehrseite des Ansturms auf Heizungsthemen gibt es natürlich auch: Sanitär schwächelt etwas. Das manifestierte sich auf der SHK+E auch in Größe und Zahl der Stände – von wenigen Ausnahmen abgesehen. Doch die Sanitärtechnik und die schönen Produkte für die Badgestaltung sind und bleiben in unsere Branche ein großes Standbein, das nicht auf Dauer vernachlässigt werden sollte.
Zu den konkreten Zahlen der Messebesuche gibt es auf Seite 16 eine Meldung. Diese waren gegenüber der letzten SHK anno 2022 besser, aber bei weitem noch nicht so gut wie vor der Corona-Zeit. Für mich ist das ein Anlass, mal ein bisschen über das Thema Informationsbeschaffung nachzudenken – und über das Internet. Ich sehe zwei grundlegende Arten der Informationsbeschaffung. Die erste ist eine konkrete Problemlösung in der Berufspraxis. Der Weg führt dann meistens zuerst ins Internet, sei es nun zur Suchmaschine oder zu Wissensarchiven wie z.B. die Internetauftritte vom Bauverlag. Auch der gezielte Messebesuch gehört dazu.
Die andere Informationsmethode nenne ich den „Flaneur“. Er oder sie flaniert über die Messe, schaut sich dies an, schaut sich jenes an und wenn es etwas Interessantes zu sehen gibt, wird die Standbesatzung einfach mal angesprochen. Ebenso sehe ich das Blättern in einer Fachzeitschrift. Auch hier wird angeschaut und angelesen. Wenn das Thema interessant erscheint, wird der Beitrag genauer gelesen. Auf diese Weise entsteht ein Wissensfundus, man bleibt in Sachen Technik und Branchenetwicklungen immer am Puls der Zeit. Wenn dann ein konkretes Problem auftritt, hat man eine Lösung im Hinterkopf, die vielleicht passen könnte und dann begibt man sich auf die konkrete Informationsbeschaffung wie oben beschrieben.
Beide Arten sind wichtig und sollten auch stets gepflegt werden, denn die technischen Entwicklungen verlaufen oft rasant und es ist im Berufsleben überaus wichtig, hier stets am Ball zu bleiben.
Auf bald,
Ihr SHK Profi-Chefredakteur
Uwe Bolz
Göppingen
