Wolf: Unternehmenszahlen und Firmenjubiläum

In 50 Jahren hat sich die Wolf GmbH vom Hersteller von Teilen für Hopfentrocknungsanlagen und Warmlufterzeugern zum Systemanbieter in der Gebäudetechnik entwickelt. Das Firmenjubiläum wird in Mainburg gefeiert. Zuvor zeigte die Bilanzpressekonferenz in München, dass das Unternehmen weiter auf Wachstumskurs ist.

Die Erfolgsgeschichte der Wolf GmbH im niederbayerischen Mainburg begann im Jahr 1963 mit der Fertigung von Trocknungsanlagen für die Hopfenverarbeitung. Damals wurde das Unternehmen mit rund 80 Mitarbeitern im Herzen des Hopfenanbaugebiets Hallertau gegründet. Heute zählt die Wolf GmbH, die im Juni 2013 feierlich das 50-jährige Bestehen feiert, zu den Systemanbietern für Heizung, Klima, Lüftung und Solar und – gemeinsam mit ihrer Muttergesellschaft, der Centrotec Sustainable AG – zu den Komplettanbietern für Energiesparlösungen im Bereich der Gebäudetechnik. Dass auch die wirtschaftlichen Zahlen des Unternehmens Anlass zum Feiern geben, gab die Unternehmensleitung anlässlich der diesjährigen Bilanzpressekonferenz im Mai in München. Umsatz, Gewinn und Mitarbeiterentwicklung zeigen im dritten Jahr in Folge nach oben. Mit einem Umsatz von knapp 339 Mio. € wurde der Vorjahresumsatz um 5 % übertroffen.
 
Wirtschaftlich erfolgreich
 
Bernhard Steppe, Sprecher der Geschäftsleitung zeigte sich daher äußerst zufrieden: „Durch innovative Technologien, hochwertige Produkte und vor allem durch die gute Zusammenarbeit mit unseren Partnern im In- und Ausland, haben wir erfreuliche Erfolge erzielt. So konnten wir 2012 wieder ein Umsatzwachstum gegenüber dem Vorjahr erreichen und uns über dem Branchentrend entwickeln. Wir haben in Deutschland Marktanteile gewonnen und auch in einigen Exportländern deutlich zugelegt. Wir sind national und international auf einem guten Weg.“
Marktrückgänge in einzelnen Segmenten, wie beispielsweise im Bereich Niedertemperaturkessel (-19 %) konnten durch die Anstiege bei Gas-Brennwert (+8 %), Biomasse (+19 %) und Lüftung (+10 %) kompensiert werden. „Mit dem erneuten Anstieg des Großhandelsanteils konnten wir zudem unsere Marktstellung im Heizungsbereich weiter ausbauen und verzeichnen in den meisten Produktlinien weiterhin Zuwächse an Marktanteilen“, freut sich Bernhard Steppe. Zumindest zum Teil dürfte das auch auf die Serviceleistungen rund um die eigenen Produkte zurückzuführen sein. So gibt es wie Service-Apps, eine Smartphone-Anbindung oder technische Lösungen wie eine selbstkalibrierende Brennstoff-Einstellung. Aber auch der Systemlösungsgedanke spielt eine wichtige Rolle. Es hilft dem SHK-Installateur wenn er die Produkte eines Herstellers zu einer Systemlösung zusammenfassen kann, bei dem die einzelnen Wärmeerzeuger und Klimageräte miteinander kommunizieren können. Bei einem System aus Gas-Brennwertkessel, die in diesem Jahr als neue Brennwerttechnik-Linie auf der ISH vorgestellt worden sind, und einer Solarthermieanlage beispielsweise, liege die Amortisationszeit bei 10 bis 20 Jahren.
Auch die Zahl der Beschäftigten stieg im Schnitt von 1357 auf 1408 an. Die Stammbelegschaft wuchs auf 1305 Mitarbeiter an. Hier zeigt sich auch der einzige Wermutstropfen. Der Fachkräftemangel führt dazu, dass das Unternehmen weitere Maßnahmen zur Aus- und Weiterbildung ergreifen wird, um das Wachstum aus den eigenen Reihen zu sichern. Die hohe Auslastung bei den benachbarten Automobilherstellern sei deutlich zu spüren.
 
Politische Rahmenbedigungen unzureichend


Bernhard Steppe auch Kritik an den politischen Rahmenbedingungen, wie der nicht vorhandenen steuerlichen Abzugsfähigkeit der energetischen Sanierungsmaßnahmen, sowie an der Förderpolitik der Bundesregierung. Die Politik lege mit dem alleinigen Blick auf den Strommarkt einen falschen Fokus bei der Energiewende. „Den mit Abstand größten Teil ihrer Energie verbrauchen deutsche Haushalte im Heizungskeller, nicht am Stromzähler“, so der Unternehmenssprecher. Nach wie vor sei die Austauschrate von Altanlagen viel zu gering und keine wesentlichen Auswirkungen der Förderpolitik feststellbar. Gerade einmal ein Viertel von über 20 Mio. Heizsystemen in Deutschland entspricht aktuell dem Stand der Technik. Um dies zu ändern, seien ein Umbau und eine Verstetigung der Förderprogramme zwingend notwendig. „Ansonsten werden wir die hochgesteckten Energieeffizienz-, Energiespar- und Klimaziele der Bundesregierung nicht erreichen können“, kritisierte Bernhard Steppe auf der Bilanzpressekonferenz.

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