Wenn Geld in Rauch aufgeht
Ineffiziente HeizungenObwohl in Zeiten steigender Ölpreise alles nach effizienter Technik auch bei Ölheizungen verlangt, gibt es auch einige, die den umgekehrten Weg eingeschlagen haben. Diese scheinen sich durch Tatenlosigkeit darum zu bemühen ihre Ölheizung möglichst ineffektiv arbeiten zu lassen. Anders kann man sich die Wartungsversäumnisse und die daraus resultierenden schlechte Brennstoffausnutzung nicht erklären. In seiner Kolumne berichtet Schornsteinfegermeister Ronny Gedamke diesmal von defekten, verrußten oder schlecht eingestellten Ölheizungen.
Heizöl ist ein Brennstoff, mit dem man sorgfältig umgehen muss, da dieser nur endlich verfügbar und dadurch relativ teuer geworden ist. Es ist auch in seiner Zusammensetzung geruchsintensiv und die Verbrennung ist technisch gesehen sehr empfindlich. Deshalb ist es umso wichtiger, die Feuerungsanlage regelmäßig zu reinigen und von einem kompetenten Fachmann überprüfen zu lassen! Geringe Veränderungen der Einstellungen können zu extrem schlechten Ergebnissen und zu einer nicht wirtschaftlich betriebenen Anlage führen! Verschmutzte Kessel verlieren auch an Wirkungsgrad um bis zu 5 %!
Dem Kunden, d.h. dem Eigentümer bzw. dem Betreiber einer Ölheizungsanlage, ist oft nicht bewusst, dass eine regelmäßige fachlich durchgeführte Wartung nicht nur vor Schäden, sondern auch vor unnötigen Zusatzkosten durch Reparatur und Mehrverbrauch schützen kann. Auch zusätzliche Kosten bei der Nachprüfung auf die Einhaltung der Messergebnisse nach BImSchV (Bundesimmissionsschutzverordnung) durch den Schornsteinfeger könnten dadurch vermieden werden!
Beim Verdampfungsbrenner kann die Verbrennung nur sehr schwer geregelt werden. Deshalb ist bei diesen Brennern auch nur die Einhaltung der Rußzahl 2 nach BImSchV vorgeschrieben. Bei Gebläsebrennern hingegen darf die Rußzahl 1 nicht überschritten werden. Ruß entsteht bei der unvollkommenen Verbrennung von Heizöl – ähnlich wie der CO-Anteil im Abgas bei Gasfeuerstätten. Die Überprüfung einer Ölheizung auf CO ist zwar noch nicht gesetzlich vorgeschrieben, kann aber schon jetzt bei der Beurteilung und Einstellung sehr hilfreich sein! Bei hohem CO-Ausstoß kann man auch von einer hohen Rußzahl ausgehen! Ölderivate (unverbranntes Öl im Abgas) dürfen generell nicht entstehen.
Die Ursachen für die Bildung von Ruß oder auch von Ölderivaten sind vielfältig. In erster Linie sind da zu nennen: falsch verwendete oder gar defekte Düsen, defekte Bauteile, wie z.B. Luftklappe, Stauscheibe, Flammenrohr oder Flammenüberwachung (Fotoelektrode). Falsche Einstellung von Düsendruck oder Luftklappe (Luftüberschuss oder Luftmangel) können ebenso zur unvollkommenen Verbrennung beitragen, wie Undichtigkeiten am Brenner bzw. am Brennerflansch!
Starke Verschmutzungen von Heizraum, Heizgaszüge, Ölwanne (bei Verdampfungsbrennern), Abgasrohr und Ölfiltern beeinflussen erheblich den Wirkungsgrad und die sensible Verbrennungsgüte. Rußzahlen von 4, 5 und auch mehr sind keine Seltenheit. Reinigung von Schornstein und Verbindungsstück liegt dabei in der Verantwortung des zuständigen Schornsteinfegers. Hingegen liegen die Reinigung des Brennraums und der Heizgaszüge sowie die Ursachenbehebung im Aufgabenbereich des beauftragten Vertragsinstallations-
unternehmens (VIU).
Undichtigkeiten am Brennerflansch von Gebläsebrennern sind nicht nur Falschluftquellen, sondern auch Ursache für teilweise massiven Abgasaustritt, da ja im Feuerraum Überdruck herrscht!
Ölgeruch im Aufstellraum ist leider auch häufig anzutreffen. Starker Ölgeruch hat immer einen „Mangel“ als Ursache, wie z.B. lose Verschraubungen oder Undichtigkeiten an der Tankanlage, an den Leitungen, am Ölfilter oder auch am Brenner.