Wandabläufe – der neue Trend im Bad
Fakten für Planung und Einbau
Geeignet für Neubau und Sanierung
Abläufe in der Wand sind der neue Trend in modernen Bädern. Mit zahlreichen Designvarianten sorgen sie für völlig neue Gestaltungsmöglichkeiten. Darüber hinaus sind Wandabläufe als neue Alternative zur Punkt- und Linienentwässerung vor allem für den Einbau in barrierefreie Bäder sowohl im Neubau als auch in der Sanierung geeignet.
Wandabläufe bieten vor allem bei der Gestaltung barrierefreier Bäder neue Möglichkeiten. Sitzt der Ablauf in der Wand, ist er aus der Belastungszone Boden raus – ideal für barrierefreie Bäder. Die Belastbarkeit des Ablaufs spielt keine Rolle mehr. Auch beim Fliesenlegen muss der Ablauf nicht mehr in die Bodenfläche integriert werden. Zudem sind Wandabläufe mit einer niedrigen Einbauhöhe wie bspw. „Scada“ des Herstellers Kessel (www.kessel.de) mit einer Gesamtaufbauhöhe von nur 80 mm geeignet für die Sanierung. Darüber hinaus bieten Wandabläufe die Möglichkeit, dass Ablaufrohr wandseitig zu verlegen. So kann es in der Trockenwand oder im Mauerwerk verlegt werden. Das wandseitige Verlegen ist vorteilhaft, wenn eine Fußbodenheizung installiert wird. Denn so ist das Rohr nicht im Weg. Auch bei einem niedrigen Bodenaufbau ist die wandseitige Verlegung des Rohres zu empfehlen. Denn verläuft das Rohr in den Raum hinein, können aufgrund der geringen Estrichüberdeckung Risse entstehen. Muss das Rohr trotzdem in den Raum hinein verlegt werden, sollte ein mineralischer Mörtel verwendet werden, um Risse zu vermeiden. Unabhängig davon auf welche Einbauart die Entscheidung fällt, müssen bei Wandabläufen zunächst die Montagefüße auf die richtige Höhe eingestellt werden. Denn die muss von Anfang an stimmen, im Nachhinein kann daran nichts mehr verändert werden. Dann kann der Ablauf an Wand und Boden befestigt werden. Bei der Nassbauweise wird im Anschluss die Wand um den Ablauf herum gemauert.
Der richtige Einbau
Bei der Installation im Trockenbau müssen sich Installateur und Trockenbauer vor dem Anbringen des Wandablaufs abstimmen, sonst kann es zu Fehlern beim Einbau kommen, die im Nachhinein nicht behoben werden können. In jedem Fall ist bei der Befestigung des Wandablaufs ein ausreichender Abstand zur Wand einzuhalten, da nicht nur das Rohr hinter dem Ablauf verlegt werden muss, sondern auch ausreichend Platz für das Ständerwerk vorzusehen ist.
Darüber hinaus ist beim Setzen der Wand darauf zu achten, dass sie bündig mit dem Flansch des Wandablaufs abschließt. Hierzu bieten Hersteller wie bspw. Kessel eine entsprechende Einbauhilfe an. Die einzelnen Platten müssen dann verfugt und die Übergänge entsprechend abgedichtet werden. Einen schnellen Einbau ermöglichen vorgefertigte Einbauboards, in die der Wandablauf bereits integriert ist. Auch ein passender Gefällekeil wird mitgeliefert. Besonders wichtig bei dieser Einbauvariante ist, dass die exakte Höhe von Gefällekeil und Einbauboard ausgemessen wird und alle Teile dicht miteinander verbunden sind.
Gefälle von drei Seiten
Nach dem Einbau des Wandablaufs im Trocken- oder Nassbau kann die Trittschalldämmung verlegt und der Estrich aufgetragen werden. Dabei muss der Flansch des Ablaufs bündig mit dem Estrich abschließen. Außerdem ist darauf zu achten, dass das entsprechende Gefälle von mindestens 1 % von drei Seiten hin zum Wandablauf erzeugt wird, damit das Wasser ablaufen kann. Kommt das Einbauboard zum Einsatz, muss nicht darauf geachtet werden, da es bereits so konzipiert ist, dass es das entsprechende Gefälle aufweist. Nach dem Aufbringen des Estrichs erfolgt die Abdichtung. Das Vorgehen hierbei entspricht dem bei Duschplätzen mit Punkt- oder Linienentwässerung.
Zunächst sind alle Übergänge mit einem Dichtband abzudichten, dann eine Dünnbettgewebematte einzuarbeiten, alle Flächen zu grundieren und die Verbundabdichtung aufzutragen. Beachtet werden sollte dabei vor allem das Merkblatt des Zentralverbandes Deutsches Baugewerbe sowie der Leitfaden „Hinweise für die Planung und Ausführung von Abläufen und Rinnen in Verbindung mit Abdichtungen im Verbund (AIV)“. Nach dem Auftragen der Verbundabdichtung kann der Fliesenkleber verteilt und mit dem Fliesen begonnen werden
Sickerwasseröffnungen
Um zu verhindern, dass sich durch die Fugen dringendes Wasser anstaut, gibt es Wandabläufe, die die Möglichkeit bieten, Sickerwasseröffnungen vor dem eigentlichen Einbau zu öffnen. Das Wasser, das durch die Fugen diffundiert und unter die Fliesen gelangt, kann bei geöffneten Sickerwasseröffnungen oberhalb der Verbundabdichtung mit dem Gefälle hin zum Wandablauf und durch die Öffnungen in den Ablauf fließen. Das Öffnen der Sickerwasseröffnungen ist optional. Wird der Duschplatz jedoch sehr stark genutzt, wie z.B. in Schwimmbädern, kann das Wasser nicht verdunsten und verursacht ggf. Schäden.
Design-Akzente für das Bad
Wandabläufe sind in unterschiedlichen Varianten erhältlich und ermöglichen zahlreiche neue Gestaltungsmöglichkeiten für moderne Bäder.
Beleuchtete Varianten sorgen mit wechselnden Lichteffekten oder passend zur kompletten Badgestaltung in einer Farbe für besondere Akzente. Fällt die Entscheidung auf ein beleuchtetes Modell wird die LED-Leiste im an Wand und Boden befestigten Ablauf installiert. Das Kabel wird zuvor durch die dafür vorgesehene Öffnung und das Kabelleerrohr geführt. Beim Anschließen der Elektrik ist der Fachmann gefragt. Er koppelt die Beleuchtung des Wandablaufs mit Hilfe eines Unterputztrafos an den Lichtschalter, so dass beim Einschalten des Lichts gleichzeitig der Wandablauf leuchtet und das Bad mit einem neuen, strahlenden Highlight glänzt.