Wärmeversorgung im Dünenpark
Fernwärme abgelöst /
Platzsparende Gas-Brennwerttechnik /
Verkürzte Wartungs- und Montagezeiten
Die Ostseeinsel Rügen gilt als eines der schönsten Ferienparadiese Deutschlands, der bekannteste Badeort ist Binz. 1995 wurde hier in direkter Strandnähe die Ferienhausanlage „Dünenpark Binz“ errichtet. Und die stellte im vergangenen Jahr ihre Heizwärmeversorgung von Fernwärme auf Gas-Brennwerttechnik um.
Konkurrenz belebt das Geschäft – doch wo es nur einen Anbieter gibt, fehlt logischerweise jeglicher Wettbewerb. Bei der Fernwärme gibt es eine solche besondere Abhängigkeitssituation von einem Anbieter, die sich systembedingt kaum ändern lässt – außer durch eine Komplettumstellung des Wärmekonzepts. Hier kann der Nutzer nicht „mal eben“ auf einen anderen Anbieter umschalten, weil die Anlage physisch mit einem bestimmten Fernwärmeheizhaus verbunden ist. Genau das war auch im 1995 neu errichteten „Dünenpark Binz“ auf Rügen der Fall. 17 unterschiedlich große Appartmenthäuser im Bäder-Villenstil mit 305 Ein- bis Dreizimmerappartements wurden in den ersten Jahren von einer Fernwärme-Heizzentrale versorgt.
Neue Wärmeversorgung
Um bei der Wahl des Energieversorgers künftig unabhängig agieren und Kostenvorteile ausschöpfen zu können, entschied der Eigentümer des „Dünenparks Binz“, sich von der Fernwärme abzukoppeln und eine eigene Wärmeversorgung mit zeitgemäßer Gas-Brennwerttechnik zu installieren. Mit der Anlagenplanung wurde das Ingenieurbüro Karsten Beyer in Zeischa beauftragt, die Ausführung oblag der Firma TSH GmbH in Bergen auf Rügen.
Eine besondere Herausforderung bestand zunächst darin, geeignete Wärmeerzeuger für dieses Vorhaben zu finden, denn als Heizzentrale sollte ein größerer Kellerraum in einem der Häuser dienen, in dem bislang die Übergabestation der Fernwärme untergebracht war. Dieser Raum war allerdings nur über eine schmale Außentreppe und eine gewöhnliche, einflügelige Tür zugänglich. Als Problemlöser erwies sich hier der Gas-Brennwertkessel „SGB 300 E“ der „EuroCondens“-Baureihe von Brötje, der sich durch hohe Leistung bei geringen Abmessungen auszeichnet. So liegt die Breite bei lediglich 69,2 cm – keine Hürde also für Normtüren. Der Typ „SGB 300 E“ ist die leistungsstärkste Ausführung dieser Modellreihe, die in fünf Leistungsstufen von 125 bis 300 kW angeboten wird. Durch den weit gespreizten Modulationsbereich von 16 bis 100 % beginnt der Heizleistungsbereich dieses Kessels bereits bei 48 kW. Durch Kaskadierung der vier Einzelkessel in zwei Gruppen (die neuen Kaskaden-Komplettsets von Brötje vereinfachten die Realisierung) steht nun eine Maximalleistung von 1200 kW zur Verfügung – ausreichend für die Wärmeversorgung des gesamten Dünenparks, deren Gebäude sich durch ihre energieeffiziente Bauweise auszeichnen. Doch nicht nur die Häuser selbst entsprechen dem Niedrigenergiestandard, auch die Heiztechnik kann mit einem Normnutzungsgrad von 109,7 % Pluspunkte sammeln.
Die intelligente Kaskadenregelung übernimmt der integrierte ISR-Plus-Systemregler eines Kessels. Alle vier Kessel sind über je ein Busmodul verbunden. Die Regelung ist witterungsgeführt. Eine Erweiterung der Steuerung durch ein FMK-Fernmanagementsystem von Brötje ist zurzeit in Planung. Sie wird die Überwachung und Handhabung der Anlage noch komfortabler machen.
Verkürzte Wartungs- und Montagezeiten
Ohnehin wurde bei der Entwicklung der Gas-Brennwertkessel auf Einfachheit und Dauerhaftigkeit besonderer Wert gelegt. Wie alle Gas-Brennwertkessel von Brötje ist auch die „SGB“-Baureihe nach dem gleichen modularen Prinzip, der „Multilevel-Technologie“, aufgebaut. Sie sorgt für verkürzte Wartungs- und Montagezeiten und damit für geringe Unterhaltskosten, weil sich die Monteure bei jedem Gerät auf Anhieb zurechtfinden und überdies nur wenige unterschiedliche Ersatzteile vorhalten müssen. Die computerberechneten Wärmetauscherelemente aus einer korrosionsbeständigen Aluminium-Silizium-Legierung machen die Brötje-Wärmeerzeuger haltbar.
Die Mieter werden den Wechsel des Heizsystems kaum bemerkt haben, die Wärme ist schließlich dieselbe. Nur die Verbrauchskosten sollen sinken – dafür haben die Eigentümer jetzt die Wahlfreiheit zwischen verschiedenen Gaslieferanten, so dass die vorhandene Konkurrenz nun nicht nur das Geschäft belebt, sondern auch auf die Preise drückt.