Strom, Wärme und Kälte
fürs Autohaus
Kraft-Wärme-Kälte-Kopplung
Energie-Hattrick birgt Sparpotential
fürs Autohaus
Die Architektur von Autohäusern ist häufig geprägt durch großzügige Verglasungen, hohe Decken und geräumige Verkaufsflächen, die nicht von Wänden unterbrochen werden. Energetisch sind solche großen, offenen Räume recht schwer in den Griff zu bekommen. Die großen Glasflächen müssen zwar bei extrem guter Qualität der Scheiben den Heizbedarfs im Winter nicht notwendigerweise erhöhen, jedoch sorgen die lichtdurchlässigen Fassadenteile im Sommer in den allermeisten Fällen für einen erhöhten Klimatisierungsbedarf. Damit die Kunden beim Autokauf entspannt nach ihrem Lieblingsmodell stöbern können, und auch das Verkaufspersonal einen klaren Kopf behält, ist eine Temperaturabsenkung geboten.
Wie kann man dabei die teils exorbitanten Energiekosten für den Betrieb eines Autohauses unter Kontrolle behalten? Für die Geschäftsführung des modernen VW- und Audi-Autohauses in Unterschleißheim (Bayern) stellt sich diese Frage nicht mehr – aufgrund Ihrer hochmodernen Haustechnikanlage, geplant und installiert durch die WBT Vertriebs GmbH. Im Autohaus Kölbl sorgt seit 2013 eine Verbindung aus einem Viessmann-Blockheizkraftwerk (BHKW) und mehreren InvenSor-Adsorptionskältemaschinen (AdKM) für angenehme Raumtemperaturen – und das zwölf Monate im Jahr.
Kraft-Wärme-Kälte-Kopplung
Der Clou des Systems ist die sogenannte Kraft-Wärme-Kälte-Kopplung (KWKK): das gasbetriebene BHKW erzeugt den Strom für den Betrieb, nur der Überschuss wird ggf. ins Netz des Energieversorgers eingespeist. Die entstehende Abwärme wird im Winter zur Erwärmung der Verkaufs- und Büroräume sowie im Sommer zum Antrieb der InvenSor-Adsorptionskältemaschinen verwendet. „Wir hatten das BHKW schon installiert, als Herr Zeller von der WBT GmbH uns mit der Idee überzeugte, die Abwärme des Geräts im Sommer als Antriebsenergie zur Kältegewinnung zu verwenden und so die Laufzeit deutlich zu verlängern. Durch die Integration der InvenSor-AdKM in das KWK-System hat sich die Effizienz der Anlage nochmals erhöht. Wir haben Stromeinsparungen von fast 80 % im Gegensatz zur alten Anlage“, äußert sich Herr Klaus Philipp, Geschäftsführer des Autohauses.
Die WBT GmbH erweiterte die bestehende Anlage nicht nur um die thermisch angetriebene Klimatisierung, sondern optimierte auch die Lüftungsanlage sowie die Regelung des Gesamtsystems. Der Betrieb des BHKW mit einer thermischen Leistung von 81 kW und einer elektrischen Leistung von 50 kW konnte im Heiz- und Kühlbetrieb verbessert werden. Die Ab-
wärme des BHKWs speist im Winter die Fußbodenheizung, die sich durch fast alle Räume erstreckt. Die fünf InvenSor-AdKM vom Typ „LTC 10 plus“ haben zusammen eine Kälteleistung von 50 kW, womit im Sommer, wenn die einfallende Sonne die Aluminiumkonstruktion stark aufheizt, die kompletten 500 m² des Autohauses umweltfreundlich gekühlt werden. Um mit der Anlage auch Spitzenlasten abzudecken, wurden ein Kältespeicher und ein Wärmespeicher installiert.
35. BHKW-/KWKK-Anlage installiert
Thomas Zeller, Geschäftsführer der WBT Vertriebs GmbH, ist hocherfreut über die wegweisende Anlage: „Dies ist bereits die 35. BHKW-/KWKK-Anlage die wir installiert haben, und gleichzeitig auch die größte. Das Gesamtsystem ist einfach ideal für Autohäuser und größere Tankstellen geeignet, wie man an den Projekten sieht, die wir in diesem Bereich bereits realisiert haben. Die Adsorptionskältemaschinen und das BHKW laufen bei der Firma Kölbl problemlos und aufgrund der KWKK sparen die Betreiber des Autohauses fast 35 000 € im Jahr im Vergleich zur alten Anlage – da freut sich natürlich der Besitzer. Dies ist einer der Gründe, warum wir mit einer ähnlichen Anlage 2012 den Kältepreis des Bundesumweltministeriums erhalten haben“.
Aufgrund deutlich geringerer CO2-Emissionen schont die Anlage auch noch Klima und Umwelt. Die jährliche CO2-Einsparung liegt hier für die Gesamtanlage bei ca. 300 t im Vergleich zur vorher genutzten herkömmlichen Heizungs- und Klimatisierungsanlage.
Seitdem der Betrieb in Unterschleißheim auch in punkto Energieeffizienz und Umweltschutz eine Spitzenposition einnimmt, kommen sogar Interessenten in das Autohaus, die sich vor allem für die KWKK-Anlage interessieren und ähnliche Anlagen in ihren Unternehmen installieren wollen. Die Anwendungsmöglichkeiten sind vielfältig, egal ob es sich um Büroräume, Rechenzentren oder Industrieanwendungen handelt. Die von der Firma WBT Vertriebs GmbH geplante KWKK-Anlage kann in bestehende Anlagen integriert werden oder auch bei Neubauten eingeplant werden. Aufgrund attraktiver Amortisationszeiten und passender Finanzierungsmodelle durch die LfA Förderbank Bayern oder die KfW-Bankengruppe bleibt die Investition überschaubar.
Anwenderfreundlich und zuverlässig
Die InvenSor-Adsorptionsmaschinen sind anwenderfreundlich und zuverlässig. So lassen sich Zieltemperaturen für Kaltwasser und für den Rücklauf im Antriebskreislauf über das mehrsprachige farbige Touch-Display sehr einfach einstellen. Sogar eine Nutzung als Wärmepumpe ist schon vorbereitet und kann am Gerät aktiviert werden. Mit der bereits integrierten Hydraulik können Fachleute und Planer ihre speziellen Lösungen wie z. B. Nutzung von Freier Kühlung an kalten Tagen umsetzen, ohne die Komplexität und damit Fehleranfälligkeit der Gesamtanlage wesentlich zu erhöhen. Der leicht zu bedienende Inbetriebnahmemodus, die automatische Betriebsoptimierung und die standardmäßig vorhandene Internet-Schnittstelle machen die Geräte von InvenSor zu Plug&Play-Geräten, die selbst mit geringen Vorkenntnissen sehr gut zu bedienen sind.
Kühlsystem: Fünf InvenSor-Adsorptionskältemaschine „LTC 10 plus“ mit zusammen 50 kW Nennleistung und integrierter Hydraulik, geschlossene trockene Rückkühlung
Antriebswärme: Viessmann BHKW mit 81 kW thermischer und 50 kW elektrischer Leistung
Klimatisierung: Lüftungsanlage (2000 m2) und Konvektoren
Installation: Mai 2013
Stromerzeugung/Jahr:
320 000 kWh
Wärmeerzeugung/Jahr:
500 000 kW/h
Voraussichtliche Amortisation: 4,3 Jahre