Solartechnik – ein Beitrag zur Energiewende
100 % regenerative Energieversorgung möglichDie weltweit größte Fachmesse der Solarwirtschaft, die Intersolar Europe, schloss am 10. Juni 2011 ihre Pforten. Rund 77 000 Besucher (Vorjahr 72 000) und 2280 Aussteller (Vorjahr 1880) waren auf der Messe vertreten und zeigten sich mehr als zufrieden mit der Vielfalt in München. In diesem Jahr stand die Messe ganz im Zeichen der kommenden Energiewende und zeigte technologische Lösungen für eine solare Zukunft. Zudem kamen 2000 Experten zur Intersolar Europe Conference, um sich über die Entwicklungen auf den Photovoltaik- und Solarthermiemärkten auszutauschen.
In Deutschland wird Solarstrom zunehmend zu einer relevanten Größe im Energiemix: Nach 1,1% am Bruttostromverbrauch im Jahr 2009 wuchs der Solarstrom-Anteil auf rund 2 % im Jahr 2010. Für 2011 erwartet der Bundesverband Solarwirtschaft einen Anstieg auf rund 3 %. Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des BSW-Solar: „Bis 2020 können wir einen Solarstrom-Anteil von 10 % erreichen, ohne dass dadurch nennenswerte Zusatzkosten für den Verbraucher entstehen. Solarstrom, der am Erzeugungsort verbraucht wird, verringert die Kosten für den Netzausbau, außerdem bringt der finanzielle Vorteil aus dem Eigenverbrauchsbonus den Markt für intelligente Verbrauchssteuerung und Speicherlösungen in Gang.“ Erste Neuentwicklungen zu Speichern und Speicherkonzepte für die Eigennutzung im Einfamilienhaus wurden auf der Intersolar Europe vorgestellt.
Und wo bleibt die Solarthermie?
Nach einem schlechten Jahr 2010 hofft die Solarthermiebranche auf einen vergleichbaren Schub. „Die Voraussetzungen, dass künftig mehr Häuser mit Sonne heizen, stehen gut“, so Carsten Körnig. „Im Fördertopf (des Marktanreizprogramms) befinden sich dieses Jahr 312 Mio. € für erneuerbare Heizungstechnik. Die Fördersätze für Solarwärme haben sich dabei deutlich verbessert.“ Gerade der Bereich der Solarthermie hat noch Nachholbedarf, dabei sind ausgereifte Lösungen für Standardanwendungen verfügbar. Aber auch Sonderanwendungen, wie z.B. zur solaren Kühlung, haben schon lange Marktreife erlangt. Leider war der Bereich der Solarthermie auf der Intersolar, trotz bedeutender Hersteller wie Tisun, Viessmann oder Wolf, wie bereits in den Vorjahren unterrepräsentiert.
Ertragsmessung
und Monitoring
Eine Solaranlage sollte nicht nur gut aussehen, sondern auch den geplanten Ertrag bringen. Um dies nachzuweisen, ist neben einer ständigen Ertragsmessung ein Monitoring sinnvoll, mit dem Optimierungsmöglichkeiten aufgedeckt werden können. Die Intersolar zeigte deutlicher als in den Jahren zuvor eine Vielseitigkeit bei den Lösungen. Um diese Lösungsvielfalt zu beherrschen, müssen Unternehmen, die sich den „Sonnenmarkt“ auf die Fahne geschrieben haben, wohl noch tiefer in die einzelnen Techniken einsteigen, um ihren Kunden eine optimale Lösung anbieten zu können. Wenn es gelingt, in einzelnen Bereichen, wie Wohnsiedlungen oder kleinen Dörfern, eine 100 %ige regenerative Energieversorgung aufzubauen, wird dies mittelfristig auch im großen Maßstab möglich sein. Die ersten gezeigten Speicherlösungen weisen darauf hin, dass dies möglich sein wird.
Die Intersolar Europe 2012 findet vom 13. bis 15. Juni auf der Neuen Messe München statt.