Smart Home regelt Heizung & Co.
Intelligente Gebäudetechnik in einer Fahrschule
So kann moderne Hausautomation heute aussehen: Eine Alarmanlage und ein Energiemanagement, das den von der Photovoltaik-Anlage erzeugten Strom maximal im Gebäude nutzt, dazu die Anbindung der Lichtsteuerung an ein zentrales Steuersystem. Umgesetzt wurde eine solche Komplettlösung für ein Gebäude mit Fahrschule und zwei Wohneinheiten mit dem Hausautomationssystem „myGekko“. Die Eigentümer planten die Smart Home-Lösung gleich bei der Sanierung des Hauses, parallel zu den fälligen Umbauarbeiten.
Die Fahrschule Halanke im schwäbischen Herrenberg bietet ein vielseitiges Angebot, das vom Auto- und LKW-Führerschein über Fahrsicherheitstrainings bis hin zu Auffrischungs- und Spritsparkursen reicht. 2015 wurde den beiden Firmeninhabern Günter und Stefan Halanke der bisherige Stammsitz mit rund 20 Mitarbeitern zu eng. Sie kauften für die Firma ein neues Gebäude, in dem im Erdgeschoss die Fahrschule unterkommt und im ersten Stock zwei Wohnungen entstehen sollten. Bevor die neuen Räumlichkeiten mit zwei großen Schulungsräumen, einem Fahrsimulatorraum sowie einem großen Büro mit Aufenthaltsbereich im Juni 2016 geöffnet werden konnten, stand jedoch ein massiver Umbau des Hauses an. Allein die Elektrik bestand aus vielen kleineren Anlagen, unübersichtlich und nicht mehr zeitgemäß.
„Beim neuen Gebäude wollten wir nicht in Haustechnik investieren, die in fünf Jahren technisch überholt ist“, erinnert sich Stefan Halanke. „In diesem Zusammenhang bot sich eine Hausautomationslösung an, die die verschiedenen Haustechnikelemente mit einem einzigen System intelligent steuern kann.“
Die Kosten im Griff
Die Firma Halanke dachte bei der Umsetzung der Elektro-Vernetzung und der verschiedenen Anwendungen zunächst an ein KNX-System. Doch schnell stellte sich heraus, dass die unterschiedlichen Anwendungsszenarien bei dieser Lösung nur zu einem extrem hohen Kostenaufwand miteinander kompatibel waren. So ließ sich zum Beispiel die Alarmanlage zwar mit der gewünschten DALI-Steuerung zum Dimmen der LED-Aufbaupanels 60 x 60 cm in einer Gesamtanlage realisieren. Die Umsetzung wäre jedoch sehr aufwändig und teuer gewesen, denn sie hätte eine „große“ KNX-Lösung mit hohem Programmieraufwand erfordert.
Auf der Regionalmesse Haus und Energie wurde der Firmenchef dann beim Stand der Firma Elektrohaus Brenner auf die Möglichkeiten des „myGekko“-Systems (www.my-gekko.com) aufmerksam, das verschiedene Gewerke in einem einzigen Gesamtkonzept anbinden kann. Mit diesem System ließ sich der umfangreiche Forderungskatalog für den Fahrschulumbau realisieren. Dazu gehörten Alarmanlage, Beleuchtung mit dimmbaren LEDs und die Heizung (Einzelraumregelung). Zur Optimierung der Betriebskosten planten die Eigentümer zudem unter anderem eine Photovoltaik-Anlage mit Batteriespeicher, wobei sie den dort erzeugten Strom bestmöglich innerhalb des Gebäudes nutzen wollten. Vorhandene Energie aus der eigenen Photovoltaik-Anlage wird dabei jetzt auch über Glasheizkörper an den Decken zur unterstützenden Heizung der Räume eingesetzt.
Bei der Einrichtung des Hausautomationssystems fiel eine aufwändige Programmierung – wie sie bei vielen KNX-Installationen nötig ist – nicht an. Der Elektriker musste lediglich einmalig die vorprogrammierte Seriennummer beziehungsweise die feste Adresse des Endgerätes innerhalb des Systems den jeweiligen Aus- und Eingängen zuweisen.
Gesamtkonzept statt Insellösung
„Mit der ‚myGekko‘ Hausautomationslösung konnten wir tatsächlich alle Gewerke in diesem Projekt unter einen Hut bekommen“, sagt Dirk Niethammer, der ausführende Elektromeister vom Elektrohaus Brenner. Im Zuge des Umbaus verlegten die Elektrofachleute im ganzen Haus neue Leitungen und installierten eine neue Zähleranlage. Auch die Stromkreise wurden aufgeteilt. „Die Verkabelung für die Smart Home-Anlage erfolgte parallel zur Elektroverkabelung über eine Bus-Leitung. Die neue LED-Beleuchtung wird über „Wago/DALI“ gesteuert. Die Anbindung der Temperaturfühler, Lichttaster und Bewegungsmelder wurde über den ‚myGekko Raumbus‘ realisiert“, führt Niethammer weiter aus. Dies ist der Vorteil bei einer Komplettsanierung: Alle Infrastrukturmaßnahmen innerhalb eines durchdachten Gesamtkonzepts sind vorab planbar und gebündelt umsetzbar, was wiederum Kosten spart.
Alle Daten der Endgeräte – auch die der Photovoltaik-Anlage – laufen über die „myGekko“-Schnittstelle in der zentralen Regelungseinheit zusammen. Mit dem Display dieser Einheit können die Nutzer die einzelnen Funktionen übersichtlich aufrufen und unkompliziert bedienen. Für Stefan Halanke gehört die Steuereinheit, die im Büro an der Wand installiert ist, inzwischen schon zum Inventar: „Alles funktioniert und das Design des Gerätes gefällt auch.“
Die Fahrschule Halanke fühlt sich mit dem durchdachten Gebäudemanagement-System für die kommenden Jahre technisch bestens gerüstet. Bei der Installation des „myGekko Slide“ legten die Elektriker bereits eine Option auf eine Ladestation für ein Elektroauto an, das in naher Zukunft für die Fahrschule angeschafft werden soll. Die Anbindung von weiteren Regelkreisen ist jederzeit möglich.