Schulungswände für Bildungszentrum
Buderus und Spirotech statten SHK-Innung München aus
Optimale Voraussetzungen für die Aus- und Fortbildung – das war die Intention der Innung Spengler, Sanitär- und Heizungstechnik München (SHK Innung München), um das fortschrittliche SHK Bildungszentrum zu errichten. Das ehrgeizige Projekt fand mit Buderus und Spirotech tatkräftige Unterstützer bei der Ausstattung. Darüber hinaus sind beide Unternehmen Kooperationspartner bei Schulungsmaßnahmen.
Eine fundierte Ausbildung und die ständige Qualifizierung durch Kurse und Lehrgänge – all das leistet das Bildungszentrum (BZ) der SHK Innung München. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, wurden vor drei Jahren 23 Mio. EUR in einen Neubau investiert. Entstanden ist das modernste BZ Europas. Rund 4.000 m² stehen zur Verfügung, um das SHK-Handwerk in seiner ganzen Vielfalt sichtbar und erlebbar zu machen. Das reicht von „Schaufenstern“ in Wänden und Böden, um die Leitungssysteme und Rohrinstallationen zu zeigen, bis zur digitalen Ausgestaltung. Insgesamt elf Werkstätten für Elektro-, Wasser-, Wärme- und Umwelttechnik sowie für Spenglerei, Montage und Schweißen wurden eingerichtet. Sie ermöglichen Aus- und Fortbildung auf höchstem Niveau.
„In unserem Bildungszentrum gehört der Einsatz digitaler Medien zum Standard“, erklärt Ralf Suhre, Geschäftsführer der SHK Innung München. „Wir nutzen unter anderem Tablets, VR-Brillen, CNC-gesteuerte Abkantbänke oder auch 3D-Zeichenprogramme.“ Den hohen Anspruch an die Zusammenarbeit mit den Innungsmitgliedern unterstreicht Obermeister Olaf Zimmermann: „Wichtig ist uns, die Betriebe auch bei den weiteren Änderungen zu begleiten, die sich aus der Digitalisierung ergeben. Das betrifft etwa die Geschäftsprozesse und die Kommunikation.“
Veränderungen leben
Die Balance halten zwischen Bestand, Gegenwart und Zukunft in der Technik, diesen permanenten Prozess will das BZ mit seinem umfangreichen Lernangebot fördern. Die Zusammenarbeit mit Industriepartnern zählt ebenfalls zu diesem neuen Ansatz. Dabei geht es nicht nur um das Sponsoring von Geräten, sondern um eine permanente Kooperation. Die Expertise der Unternehmen auf ihrem jeweiligen Fachgebiet soll den Aus- und Fortzubildenden zugutekommen. Das setzt eine stabile Partnerschaft voraus, wie sie sich mit Buderus und Spirotech entwickelt hat. Die beiden Hersteller arbeiteten bereits zusammen und konnten aus diesem Grund auch gemeinsam das BZ unterstützen. „Aus unserer Sicht investieren wir in eine hervorragende Ausbildung, wenn wir gemeinschaftlich mit Spirotech die SHK Innung München unterstützen“, erklärt Sven Kunz, Leiter der Buderus-Akademie in Lollar/Hessen. „Das ist umso wichtiger in Zeiten von Fachkräftemangel und der schnellen Entwicklung in der Heiztechnik.“
Praxisnahe Werkstätten
Sechs Aus- und Fortbildungsplätze wurden in der Werkstatt aufgebaut, um eine realistische Lernsituation zu schaffen, insbesondere für Meisterschulungen. Jede Station bildet eine Heizanlage nach, inklusive Wärmeerzeuger und Heizkreisläufe. Buderus steuerte sechs Wandheizkessel, je zwei Gas-Brennwertkessel „Logamax plus 172“, „182“ und „192“, sowie drei Pumpengruppen bei. Weitere drei Pumpengruppen sponsorte Spirotech, dazu noch die Produkte aus dem eigenen Portfolio. Das Ziel war und ist, Schulungen zu ermöglichen, die auf die Anforderungen im Arbeitsalltag abgestimmt sind. Das bedeutet beispielsweise, die Lernenden in Punkto Hydraulik zu schulen. Des Weiteren können Gaseinstellungen, TRGI, allgemeine Brennwerttechnik und weitere prüfungsrelevante Seminarinhalte unterrichtet werden. Auch Konnektivitätsmodule für eine smarte Steuerung sind vorhanden. Diese Kenntnisse und Erfahrungen können sie dann in anderen Zusammenhängen anwenden.
Spirotech-Komponenten
In die sechs Praxisplätze sind jeweils vier Spirotech-Bauteile integriert. Dabei handelt es sich um Komponenten für den kleinen Leistungsbereich, passend zu den aufgebauten Heizsystemen. Das sind der Großentlüfter „SpiroTop“, der Mikroblasenabscheider „SpiroVent“, der Schlammabscheider „SpiroTrap MB3“ und hydraulische Weichen. Sie werden in der Regel in Heizungsanlagen in Ein- oder Zweifamilienhäusern installiert. Die Erfahrungen aus dem kleinen Leistungsbereich lassen sich auf größere und große Heiz- und Kühlanlagen übertragen.
Denn das Grundprinzip – optimale Luft- und Schlammabscheidung fördert die Effizienz und Stabilität der Systeme – gilt entsprechend auch dort. Ausgehend von den installierten Bauteilen werden dann zahlreiche Fragen beantwortet, etwa: Anhand welcher Werte wird das richtige Gerät ausgewählt? An welcher Stelle wird es eingebaut und warum? Was ist besonders zu beachten, z. B. bei der Rohrführung? In welchem Turnus sollte ein Schlammabscheider geöffnet werden? Warum muss der Anlagendruck kontrolliert werden?
Bedeutung von Systemwasser
Zudem ist es für die Lernenden sinnvoll und wichtig, neben der Installation auch das Zusammenspiel zwischen den Komponenten und dem Anlagenwasser kennenzulernen. „Die Wechselwirkungen von Werkstoffen und die negativen Auswirkungen von Luft und Schlamm werden in unseren Schulungen erläutert“, berichtet Andreas Mittermeier. Er ist bei Spirotech für den technischen Vertrieb Region Süd verantwortlich. „In modernen Anlagen sollte das Systemwasser immer als wichtige Komponente betrachtet werden. Nur dann arbeiten Heiz- und Kühlanlagen dauerhaft stabil.“
Die Themen reichen von der Qualität des Füllwassers nach der VDI 2035 bis hin zur Bedeutung von ausbalancierten Volumenströmen. In jedem Fall bildet die Systemwasserqualität einen wertvollen Baustein innerhalb jeder Heizungsanlage. Dies gilt sowohl hinsichtlich der zu erbringenden Leistung als auch bezüglich Energieeinsparung sowie Verringerung der Kosten. Diese Vorteile kommen dem Nutzer zugute, aber es ist der SHK-Fachmann, der die Verantwortung für die optimale Lösung trägt. Und er lernt im SHK Bildungszentrum aus der Praxis für die Praxis.
Positive Erfahrungen
Nach der Fertigstellung des Gebäudes zog die Innung sukzessive mit den Werkstätten um. Durch die Einschnitte wegen der Corona-Pandemie mussten die Aus- und Fortbildungskurse zunächst größtenteils online stattfinden. Präsenzveranstaltungen liefen nur mit den gebotenen Hygienekonzepten. Inzwischen wird bereits das Programm für 2022 auf die Beine gestellt. Die Kurse, die aktuell angeboten werden, sind praktisch alle ausgebucht. Auch dies gilt als ein Zeichen für die Qualität und den hohen Standard, der ebenso in der Zukunft gehalten werden soll. Dabei werden die Industriepartner wie Buderus und Spirotech einbezogen, etwa durch die Beteiligung an Schulungen, vor allem bei Fachthemen innerhalb der Aus- und Fortbildung.
Objekt: Bildungszentrum der SHK-Innung München
Baujahr: 2017 bis 2019
Bauherr: Innung Spengler, Sanitär- und Heizungs- technik München, 81379 München
www.shk-innung-muenchen.de
Architekt: Muck Petzet Architekten, 80336 München
www.muck-petzet.com
Komponenten: Großentlüfter „SpiroTop“
Mikroblasenabscheider „SpiroVent“
Schlammabscheider „SpiroTrap MB3“
Hydraulische Weiche „SpiroCross“
Hersteller: Spirotech BV Niederlassung Düsseldorf,
40219 Düsseldorf
www.spirotech.de