Privathaus auf der Berliner Halbinsel Alt-Stralau

Schöne Aussichten fürs Alter

Vorausschauende Planung eines Wohngebäudes

Auf der Berliner Halbinsel Alt-Stralau (AST) realisierte das Architektenbüro Clarke und Kuhn ein – im wahrsten Sinne des Wortes – aussichtsreiches Bauprojekt: Inmitten von Stadthäusern entstand in begehrter Wohnlage ein frei stehendes Privathaus mit Einliegerwohnung. Besonderen Wert legte der Bauherr auf vorausschauende Planung: Er wollte von vornherein sicherstellen, dass er in und mit seinem Haus alt werden kann.


Der klare Kubus aus vier Vollgeschossen und einem Staffelgeschoss erfüllt alle strengen städtebaulichen Vorgaben: Er greift Gestaltungselemente der benachbarten Wohnblöcke auf und fügt sich harmonisch in die Umgebung ein. Während der Massivbau zur Straße und den Nachbargrundstücken hin eher verschlossen wirkt, öffnet sich die Fassade nach Süden hin und gibt den ungehinderten Blick auf die Spree frei. Rücksprünge und Einschnitte im Bauvolumen schaffen Platz für Eingänge, Loggien und Terrassen und erzeugen optische Spannung.


Dauerhaft und

umweltfreundlich

Als diffusionsoffenes Niedrig­energiehaus wird das Haus AST dem Nachhaltigkeitsgedanken gerecht. Es wurde als eines der ersten Wohnhäuser in Berlin mit einem mit Perlite gefüllten Porotonstein gebaut. Niedrige Bau- und Betriebskosten sowie die Verwendung von wiederverwendbaren und nachwachsenden Materialien unterstreichen den ökologischen Anspruch. Eine Fußbodenheizung auf der Basis von Gasbrennwerttechnik sorgt für Wärme, die Warmwasserbereitung für das gesamte Gebäude – inklusive des Schwimmbades im Erdgeschoss – erfolgt über eine Solaranlage auf dem Dach.
Wesentlicher als die Wiederverwertbarkeit von Materialien ist ihre Langlebigkeit und Wertigkeit.

So beschränkten sich die Architekten auf wenige, edle Materialien, die durchgängig in allen Wohnbereichen eingesetzt wurden: Grauer Basaltina-Naturstein für Boden und Wandbeläge, Echtholzparkett aus feuchtigkeitsresistentem Hartholz und maßgefertigte Holzeinbauten sind auf Dauer angelegt und gewinnen im Lauf der Zeit an Ausstrahlung. Witterungsbeständige, eloxatbeschichtete Aluminiumfenster unterstreichen die elegante Anmutung des Innenausbaus.


Flexibel und behindertengerecht

Um den Wünschen des Bauherren nach einem alterstauglichen Wohnsitz gerecht zu werden, wurde das ganze Gebäude behindertenfreundlich und in enger Anlehnung an die DIN 18 030E geplant. Ein Aufzug mit sechs Haltestellen verbindet die einzelnen Etagen vom Keller bis zum Staffelgeschoss. Bei der Installation wurde bereits die Möglichkeit einer späteren geschossweisen Trennung eingeplant. Die Geschossgrundrisse sind so flexibel gehalten, dass das Gebäude durch minimale Einbauten unterschiedlichen Lebensumständen und Anforderungen angepasst werden kann.

So lässt sich das großzügige Einfamilienhaus mit Schwimmbad und Sauna, zweigeschossigem Wohnbereich, Einliegerwohnung und separatem Staffelgeschoss ohne großen Aufwand in ein funktionstüchtiges, behindertenfreundliches Mehrparteienhaus umfunktionieren.
Der Aufzug, schwellenlose Türen in rollstuhltauglicher Breite und großzügig bemessene Verkehrswege sorgen für ungehinderte Zugangsmöglichkeiten zu den (potenziellen) einzelnen Wohneinheiten und garantieren Rollstuhlfahrern freie Bewegungsmöglichkeit. Besondere Anforderungen stellte der Anspruch auf barrierefreie Wohneinheiten jedoch an die Gestaltung der Sanitärräume: In den großzügig bemessenen, bequem zugänglichen, ebenerdigen Duschbereichen kommt echtes Brausevergnügen auf. Für die nötige Sicherheit sorgen – bei Bedarf – stabile Haltegriffe. Die Vorrichtung zu ihrer Anbringung ist bereits in allen Bädern vorgesehen.


Barrierefreie Wohlfühlatmosphäre

Mit der Entscheidung für den nur 165 mm hohen Waschtisch „Vero“ von Duravit (www.duravit.de) haben sich Clarke und Kuhn für ein mit dem Rollstuhl unterfahrbares Modell entschieden, das den hohen Ansprüchen der Architekten an klares, geradliniges Design entspricht und gleichzeitig nahe an der Norm für barrierefreie Waschbecken ist. „Vero“ kommt im Haus AST sowohl in Hängeversion als auch als Aufsatzbecken zum Einsatz. Aufgrund seiner schlichten Grundform eignet sich das Bidet der Serie „Starck 3“ als Ergänzung zum rechteckigen Waschtisch. Als WC wählten die Architekten aus der Serie „Architec“ das Wand-WC für Rollstuhlbenutzer, das mit seiner Ausladung von 700 mm gemäß DIN 18 024 barrierefrei ist.
Bei aller Funktionalität wurde in den Sanitärräumen größter Wert darauf gelegt, jeden Eindruck von steriler Reha-Atmosphäre zu vermeiden. Der durchgängige Einsatz der gleichen Materialien wie im Wohnbereich vermittelt auch optisch den Eindruck von fließenden barrierefreien Übergängen, eigens angefertigte Einbaumöbel aus Holz erzeugen Wohlfühlatmosphäre. Besonders großzügig wird das feuchtigkeitsresistente Hartholz im Wohnbad im Penthouse verarbeitet: als Bodenbelag, Wand- und Wannenverkleidung.
Hier kann man sich in der komfortablen Einbauwanne der Serie „Starck“, die zusätzlich mit Whirlsystem und Nackenkissen ausgestattet ist, verwöhnen lassen, während man den Blick durch das eingebaute Sichtfenster über den Wohnbereich hinweg ins Freie schweifen lässt.

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