Roth feiert 70. Geburtstag
Buchvorstellung & historische Ausstellung
Als Manfred Roth am 26. Oktober 2017 zahlreiche Gäste aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur am Firmensitz in Dautphetal begrüßte, merkte man ihm an, dass dieser 70. Ehrentag des Unternehmens mehr als „nur“ ein runder Geburtstag war. Dementsprechend fielen auch die Reden und Feierlichkeiten aus: Roth ist mehr als ein Industriebetrieb, es ist ein Familienunternehmen – familiär, dynamisch und verantwortlich.
Wenn man über 70 Jahre Unternehmen Roth spricht, dann auch immer unweigerlich von Manfred Roth, der über Jahrzehnte die Geschicke des Unternehmens steuerte. Dabei wuchs unter Führung des Unternehmers der Handwerksbetrieb zum Weltmarktführer. Ausschlaggebend waren dabei weitsichtige Entscheidungen. So thematisierte Matthias Donges, Chief Executive Officer (CEO), in seinem Vortrag ‚70 Jahre Roth aus Unternehmenssicht‘ die Diversifikationsstufen des Roth-Familienunternehmens. Die ausgewogene Diversifikation biete Krisenresistenz und Wachstumschancen, so Matthias Donges. Ihn bewegte die Frage, ob 70 Jahre ein hohes Alter für ein Unternehmen sei und verwies auf die Ökonomen Christian Stadler und Philip Wältermann, die erfolgreiche Unternehmen in Europa analysiert haben. Sie stellten fest, dass das Durchschnittsalter europäischer Unternehmen 12,3 Jahre ist. Gemessen daran sei Roth ein „sehr altes“ Unternehmen. Matthias Donges erklärte: „Unternehmen dürfen alt werden, wenn sie ihre Dynamik nicht verlieren. Mit Blick auf Roth heißt das, ja, wir sind schon 70 Jahre, aber kein bisschen müde und immer noch voller Energie.“ Er führte in seinem Vortrag weiter aus: „Roth wurde von der Inhaberfamilie vorsichtig und bedacht entwickelt. Die Diversifikation erfolgte in verwandte und ergänzende Bereiche und Technologien. Gute Erfindungen wurden meist erfolgreich vermarktet. Fehler, die nicht ausbleiben können, führten zu Verbesserungen und konsequenten Korrekturen. Letztlich dominieren die Erfolge die Misserfolge deutlich. Sonst würde Roth heute nicht mehr bestehen oder wäre nicht mehr in der Hand der Gründerfamilie.“
Autor Manfred Roth
Zentraler Punkt der Feier stellte die Präsentation des Buchs „Vom Handwerksbetrieb zum Weltmarktführer – ein Leben für das Familienunternehmen“ von Manfred Roth dar.
„Ich hatte die beste Aufgabe meines Lebens erhalten – nämlich das eigene Familienunternehmen zu entwickeln. Schon lange fühlte ich eine innere Verpflichtung, die Geschichte unseres Unternehmens festzuhalten und bin glücklich, dies mit meinem Buch realisiert zu haben“, erklärte Manfred Roth. Dr. Anne-Kathrin Roth stellte das Buch ihres Vaters dem Publikum vor. Der Unternehmer beschreibt darin die Entwicklung von der Gründung des Handwerksbetriebs durch seinen Vater Heinrich Roth über seinen Firmeneintritt bis hin zum dynamischen Industrieunternehmen mit führenden Technologien und Marktpositionen. Das Buch legt dar, wie Innovationen und strategische Weichenstellungen die positive Entwicklung von Roth bis zur Weltmarktführerschaft in den Segmenten Energiespeichersysteme, Flächen-Heiz- und -Kühlsysteme sowie Composite-Technologien begründet haben. Dabei setzt Manfred Roth die strategischen Entscheidungen in das politische sowie zeitgeistliche Umfeld und lässt zahlreiche Zeitzeugen zu Wort kommen. Die ein oder andere Anekdote rundet das Werk ab.
„Das Buch schließt mit einem positiven Ausblick in die Zukunft. Roth ist ein gesundes, krisenfestes, mittelständisches Unternehmen in der Gebäude- und Industrietechnik. Es verfügt weltweit über 27 Produktions- und Vertriebsunternehmen sowie zahlreiche Repräsentanzen. Die sechs Sparten mit weltweit führenden Technologie- und Marktstellungen lassen auch zukünftig positive Umsatz- und Ergebnisentwicklungen erwarten. Roth bleibt weiterhin eine starke Leistungs- und Wertegemeinschaft und ist für die Zukunft gerüstet“, so Dr. Anne-Kathrin Roth.
Historische Meilensteine
Christin Roth-Jäger eröffnete als weiteren Programmpunkt die historische Ausstellung „70 Jahre Roth – historische Meilensteine“. Der Weg durch die Ausstellung nimmt Besucher mit auf eine Zeitreise. Sie beginnt mit dem Ursprungsprodukt, dem Kesselofen, geht weiter über die Heizöltanks, das Bad im Schrank, die ersten Solarkollektoren, die Fußbodenheizung bis hin zur Expansion in Kunststoff, Hydraulik- und Composite-Technologien. Historische Produkte, Hintergrundinformationen zur jeweiligen Zeit sowie ein Oldtimer – ein Opel P4 –, wie ihn Firmengründer Heinrich Roth für seine ersten Geschäftsfahrten nutzte, machen die Zeitreise authentisch.
Gratulanten und Grußworte
Anerkennung fand das Familienunternehmen im Rahmen der Jubiläumsfeier auch durch Grußworte und Vorträge von Andreas Tielmann, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Lahn-Dill sowie von Dr. Thomas Schäfer, hessischer Finanzminister, und dem Dautphetaler Bürgermeister Bernd Schmidt. Tielmann beleuchtete die Bedeutung des Familienunternehmens Roth für die Region.
Fazit
Manfred Roth freute sich besonders darüber, dass Roth nicht nur auf 70 erfolgreiche Jahre zurückblicken kann, sondern auch eine Zukunft als Familienunternehmen vor sich hat: „Meine Kinder bekennen sich zum Unternehmen und haben als geschäftsführende Gesellschafter bedeutende Leitungsaufgaben übernommen. Roth wird auch in der nächsten Generation ein Familienunternehmen bleiben.“
So wie sich Roth bei den Feierlichkeiten präsentierte, zeigte es auch die Werte, für die es steht: bodenständig und familiär, aus der Region kommend, auf eine ausgewogene Diversifikation setzend sowie mit Sinn für Tradition und Zukunft.
Den 70. Geburtstag des Unternehmens feierte Roth zudem mit seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie deren Angehörigen. Die Geschäftsführung lud zu einem Fest mit einem bunten Programm ein – rund 700 Gäste kamen.
Anlässlich des Jubiläums unterstützen die Familie Roth und die Roth-Mitarbeiter den „Aktionsfonds für Kinder“ im Landkreis Marburg-Biedenkopf. Der „Aktionsfonds für Kinder“ ist ein lokales, soziales Bündnis, das sich für die Kinder im Landkreis einsetzt. Er hat sich zum Ziel gesetzt, Kindern und ihren Familien in und aus sozialen Notlagen zu helfen.