Modernisieren mit
Trockenbauelementen
Lösungsansätze im Altbau
Trockenbauelementen
Gerade im Bereich der Heiztechnik können beim Modernisieren eines Altbaus große Potentiale ausgeschöpft werden, das richtige System vorausgesetzt. Eine Fußbodenheizung erfüllt den aktuellen Anspruch nach Komfort und Behaglichkeit. Doch nicht immer ist die Bausubstanz für diese Systeme ausgelegt.
In der Schweiz liegt der Anteil der Einfamilienhäuser bei rund 57 %, 27 % sind als Mehrfamilienhäuser gelistet. Das geht aus einer Auswertung des Bundesamts für Statistik aus dem Jahre 2017 hervor. Zwar ist die Hälfte aller Wohngebäude bereits saniert, dennoch gibt es im Bestand noch Verbesserungspotenzial. Besonders eine Modernisierung der Heizungsanlage kann den Primärenergiespiegel senken. Eine Flächenheizung als Alternative zu statischen Heizsystemen bietet auch im Altbau eine weitere Einsparmöglichkeit. Systemhersteller wie Herotec machen dies möglich.
Vorteile von Flächenheizungen
Zu den wichtigsten Maßnahmen bei einer Sanierung zählt, neben der Dämmung der Gebäudehülle und dem Fenstertausch, der Einbau einer neuen Heizungsanlage. Im Wohnungsbestand finden meist altbekannte Konvektionsheizungen mit statischen Heizflächen wie Flachheizkörpern Verwendung. Der Anteil an Boden-, Wand- und Deckenheizungssystemen steigt in der Modernisierung jedoch seit Jahren rapide an. Dies geschieht deshalb, weil sich die Flächentemperierung des Fußbodens, der Zimmerwand oder der Decke perfekt in energiesparende Heizkonzepte integriert. Ein weiterer, wichtiger Punkt: Durch die großflächige Wärmeübergabe entsteht ein angenehmes und zugfreies Raumklima. Als besonders komfortabel empfinden Hausbewohner die Strahlungswärme – ähnlich wie bei einem Kachelofen. Das Strahlungsprinzip schließt Luftbewegungen fast aus, sodass weniger Staub oder andere schädliche Partikel aufgewirbelt werden. Strahlungswärme verhindert außerdem, dass die Raumluft zu stark austrocknet. Für Atemwege und Haut ist das, zusammen mit der geringen Staubbelastung, ein wesentlicher Vorteil, den nicht nur Allergiker zu schätzen wissen.
Zudem bringt die Strahlungswärme einer Fußbodenheizung eine deutliche Energieeinsparung. Durch die großflächige Wärmeübertragung kann die Vorlauf- und Raumtemperatur abgesenkt werden, ohne dass es zu Komforteinbußen kommt. Dies entspricht einem Energieeinsparpotenzial von mehr als 12 % im Vergleich zur Konvektionswärme und zum Plattenheizkörper. Um eine angenehme Raumtemperatur zu erzielen, reicht im Winter eine Vorlauftemperatur von maximal 35 bis 42 °C aus, je nach Dämmstandard. Das hat Vorteile beim Einsatz von effizienten Brennwertgeräten oder Wärmepumpen als Heizzentrale. Diese modernen Wärmeerzeuger arbeiten bei solchen Einstellungen im effizientesten Temperaturbereich und mit spürbarer Energieeinsparung. Für die Zukunft bieten Flächenheizungen ebenfalls Vorteile, denn mit ihnen ist ein Wechsel des Wärmeerzeugers jederzeit möglich, sie lassen sich mit allen modernen Systemen kombinieren.
Trockenbausysteme als effiziente und schnelle Lösung
Neben den häufig verwendeten Nasssystemen stehen Trockenbauvarianten zur Verfügung. Gerade im Rahmen einer Modernisierung bieten sich diese Lösungen an. Sie sind leicht zu verlegen und können danach direkt belastet werden. Zudem können sie ohne Probleme auf Holzbalkendecken eingesetzt werden und haben kaum Auswirkungen auf die Statik. Das deutsche Unternehmen Herotec aus Ahlen bietet in diesem Segment bspw. das Trockenbausystem „tempusDRY 30-16 AB“ in den Plattenmaßen 1000 x 500 x 30 mm an. Es ist aus Polystyrolschaum EPS 035 DEO dh gefertigt. Auf der Oberseite des Elementes sind Aluminiumbleche mit einer entsprechenden Rohrführung (Verlegeabstand 125 oder 250 mm) fest aufgeklebt. Diese gewährleisten den sicheren Halt des Metall-Kunststoff-Verbundrohrs in der Dimension 16 mm in der Platte und garantieren eine sehr gute Wärmequerverteilung und Begehbarkeit. Gemäß der Norm
SIA 261 „Einwirkung – Nutzlasten in Gebäuden“ lassen sich je nach Lastverteilschicht und Bodenaufbau Anwendungsbereiche bis zu C2 qK 4,0 kN/m² bzw. QK 4,0 kN realisieren.
Es stehen unterschiedliche Elemente zur Verfügung, etwa für Richtungsänderungen, den Wechsel von Verlegeabständen und eine Vielzahl von Sonderelementen. Dazu zählen vorgefertigte Verteileranschlussplatten, Heizkreis-Anfangsbögen und Bogenelemente 90 °. Diese Sonderplatten sind nur bei Herotec erhältlich. Rahmenhölzer zur Nutzung der maximalen Punkt- und Flächenlast bis in die Ecken eines Raums runden das System ab.
Aktuelle Systemerweiterung
Das Unternehmen hat für „tempusDRY“ drei neue Komponenten entwickelt: das Zuleitungselement „WSR“, das Bogenelement „WSR“ und die Verteileranschlussplatten „WSR“. Mit ihnen ist es nun auch bei der Erstellung einer Flächenheizung im Trockenbau möglich, die Wärmeabgabe durchlaufender Zuleitungen durch zusätzliches Verwenden eines Wellschutzrohrs 25/20 mm zu minimieren. „Der Einsatz von Wellschutzrohren, insbesondere im Bereich des Verteilers, vermindert die bisher dort abgegebene Wärmemenge um ein Vielfaches. Somit wird einer drohenden Übertemperierung im Aufstellraum entgegengewirkt“, erklärt Wilfried Lammering, Vertriebsleiter/Prokurist bei Herotec.
Kühlung als Bonus
Neben der Heizfunktion können die Räume an Sommertagen ebenfalls mit den Systemen des Herstellers gekühlt werden. Dies funktioniert in Verbindung mit einer entsprechenden Wärmepumpe. Durch die großflächige Kühlübergabe ergibt sich ein angenehmes und zugfreies Raumklima. Zu bedenken ist jedoch, dass der Wärmeübergangskoeffizient und die Kühlleistung sehr unterschiedlich ausfallen. So eignet sich die Decke am besten für eine raumflächenintegrierte Kühlung, dann folgen Wand und Boden. Großen Einfluss auf die Leistungsabgabe – sowohl für den Kühl- als auch für den Heizbetrieb – haben die Bodenbeläge. Bei der Planung von Objekten sollten daher von vornherein Beläge mit einem niedrigen Wärmedurchlasswiderstand gewählt werden. In jedem Fall bietet es sich an, die Möglichkeit der Temperierung zu prüfen und ggf. bei einer Modernisierung umzusetzen.
– Angenehmes Raumklima mit hoher Behaglichkeit
– Zukunftssicher durch niedrige Systemtemperatur
– Heizkosten werden ohne Komforteinbußen reduziert,
CO2 wird eingespart
– Mehr Gestaltungsspielraum beim Einrichten der
Wohnräume
– Rasche Installation durch vorgefertigte Systeme
– Kombination mit alternativen Energiesystemen möglich
– Optional Kühlung möglich