Mit dem Handwerk starten
Der Weg ist vielfältig und führt manchmal in die Redaktion
Das Wort Fachkräftemangel kann wohl niemand mehr so recht hören. Alle Branchen beklagen sich darüber. Und ja, es gibt Tage, an denen kann ich diese Klagen ebenfalls nicht mehr hören. Nicht weil das Thema bei mir auf Desinteresse stößt, sondern weil es fast allgegenwertig zur Diskussion steht. Doch auch wenn das Alles manchmal nervig zu sein scheint, ist es wichtig sich damit auseinander zu setzen und entsprechende Strategien zu entwickeln. Denn eines ist sicher: Das Handwerk ist eine wundervolle Sparte, von der viele Wege in die Zukunft führen.
Die Frage nach dem „Warum“ beschäftigt uns alle. Warum besteht ein Fachkräftemangel im Handwerk? Sind die einzelnen Berufsfelder nicht attraktiv genug? Oder fehlt schlicht die Aufklärung über die Tätigkeiten im Job? Ich bin mir sicher, dass letzteres sicherlich eine Rolle spielt. Daher ist es aus meiner Sicht sinnvoll, aktiv mit der Jugend in den Dialog zu treten. Das ist u.a. über die sozialen Medien möglich. Ein schönes Beispiel, wie so etwas aussehen kann, findet sich zuhauf in den Netzwerken. Jüngst habe ich einen Glaser gesehen, der das Zerstören einer Scheibe nutzt, um Aufmerksamkeit zu erlangen, und anschließend sein Lehrstellenangebot vorstellt. Eine Strategie, die sich vielleicht im ersten Augenblick seltsam anfühlt oder für Kopfschütteln sorgt. Aber glaubt man den Erstellern, so lassen gute Bewerber und Bewerberinnen nicht lange auf sich warten. Und letztlich heiligt der Zweck die Mittel.
Was neben der Selbstdarstellung des eigenen Unternehmens häufig vernachlässigt wird, ist die Berufsbreite, die hinter einer Ausbildung im Handwerk steckt. Einmal Handwerker, immer Handwerker. Vom Kopf her mag das zutreffend sein. Denn vom Kopf her fühle auch ich mich immer noch als Handwerker und bin froh darum, dass ich das Erlernte privat immer mal wieder gebrauchen kann. Obwohl man in meinem Fall streng genommen noch von Handwerker sprechen muss. Immerhin ist das Schreiben ebenfalls eine Art Handwerk. Und damit habe ich einen Berufszweig auch schon genannt, den die meisten Handwerker gar nicht auf dem Schirm haben. Ich bin gelernter Gas- und Wasserinstallateur, wie ich an dieser Stelle schon einmal erwähnt hatte. Zudem habe ich meinen staatlich geprüften Techniker absolviert. Danach hat mich ein Zufall, unser Lehrer kam mit einer Stellenausschreibung zu mir, in die Redaktion als Fachjournalist geführt. Kurz: Ich habe die Zange gegen den Stift eingetauscht. Das kann übrigens jeder. Dazu braucht es in erster Linie den technischen Background. Schreiben lernt man dann in diversen Seminaren. Aus Erfahrung kann ich sagen, es ist nur der erste Schritt, der sich komisch anfühlt. Übrigens: Falls jemand gerade Lust verspürt, unsere Schwester, der Strobel Verlag, sucht aktuell nach einem Teammitglied für die IKZ. Die Stellenausschreibung findet ihr auf Seite 5. Bei Fragen stehe ich auch gerne zur Seite (fabian.blockus@bauverlag.de).
Abschließend folgendes Fazit: Sprecht die Jugend direkt an. Das gelingt über die sozialen Netzwerke oder in den Schulen. Gebt dabei Einblicke in die Arbeit aber auch in den Zusammenhalt, das Team. Geht moderne, manchmal auf den ersten Blick unkonventionelle Wege. Das kann sich lohnen. Und auch wenn ich mich wiederhole: Lasst die Mädels nicht links liegen. Die haben wir lange genug unterschätzt.
Meint,
Euer SHK Profi-Chefredakteur
Fabian Blockus
Gütersloh