Dezentrales Pumpensystem

Kompetenz beweisen

Bei Sanierung und Neubau

Das seit 2009 verfügbare Dezentrale Pumpensystem „Wilo-Geniax“ des Dortmunder Pumpenspezialisten Wilo SE ist längst kein Insiderthema mehr. Berichte wie im „ARD-Ratgeber Bauen und Wohnen“ sowie in vielen Zeitungen und Zeitschriften haben dazu geführt, dass sich Bauherren und Modernisierer privater Ein- und Zweifamilienhäuser für die innovative Technologie interessieren und bei ihrem SHK-Fachhandwerksbetrieb anfragen. Hier hat derjenige Betrieb einen Wettbewerbsvorsprung, der seinen Auftraggeber kompetent und ohne Berührungsängste über die neue Systemlösung berät. Welche Chancen damit für den Installateur verbunden sind und worauf bei Planung und Installation zu achten ist, zeigt der folgende Beitrag.

Zwei Jahre nach seiner Markteinführung ist das Dezentrale Pumpensystem „Wilo-Geniax“ bereits in zahlreichen Heizungsanlagen in Betrieb. Es setzt auf mehrere Miniaturpumpen an den Heizflächen bzw. Heizkreisen anstelle der Thermostatventile. Auch viele private Bauherren und Modernisierer haben ihre Immobilie damit ausgestattet bzw. zählen zu den Interessenten. Gleichwohl gilt: Wer heute aktiv in die Vermarktung von „Wilo-Geniax“ einsteigt, zählt noch zu den Vorreitern und kann somit seine Erfolgschancen und sein Image als zeitgemäßer Installateurbetrieb deutlich verbessern.

 
Neues Markt- und Betätigungsfeld für den Installateur

Dies gilt insbesondere, da in vielen Regionen Deutschlands durch das vergleichsweise kalte Jahr 2010 die Heizenergiekosten deutlich angestiegen sind. Die EnergieAgentur.NRW rechnet – je nach Haushaltstyp – mit zusätzlichen Kosten von bis zu 32 %. Besitzer eines neuen, gut gedämmten Einfamilienhauses mit 130 m² Wohnfläche müssen demnach bereits – je nach Region – Mehrkosten von 105 bis 232 € im Vergleich zu 2009 verkraften. Bei älteren Gebäuden mit entsprechend schlechter Dämmung könnten es sogar über 800 € Mehrkosten sein. Durch zum Teil hohe Nachzahlungen an den Energieversorger sind die finanziellen Auswirkungen oft noch weit bis in das Jahr 2011 zu spüren. Wer hier eine effektive und bezahlbare Lösung zur Kostenreduzierung vorschlagen kann, beweist gegenüber seinem Kunden Fach- und Beratungskompetenz.

Für ein mit „Wilo-Geniax“ ausgestattetes Einfamilienhaus wurden im Vergleich zu einem identischen, hydraulisch abgeglichenen Haus 20 % Heizenergieeinsparung und 50 % Stromeinsparung durch eine Langzeit-Vergleichsmessung des Fraunhofer Instituts für Bauphysik (IBP) im Praxistest bestätigt und vom TÜV Rheinland offiziell zertifiziert (Zertifikat einsehbar unter www.wilo.de/Rechtliches).

So bietet das Dezentrale Pumpensystem beispielsweise eine hohe Regelgüte und eine Wirkungsgraderhöhung des Wärmeerzeugers, indem die Vorlauftemperatur exakt an den momentanen Wärmebedarf im Heizungssystem angepasst wird. „Wilo-Geniax“ berücksichtigt beispielsweise auch solare Gewinne und innere Lasten und reduziert entsprechend die Vorlauftemperatur. Zudem entfallen die Drosselverluste eines konventionellen hydraulischen Systems.

Die Investition in das Dezentrale Pumpensystem ist daher unter Kosten- / Nutzen-Blickwinkel eine der effizientesten Maßnahmen zur energetischen Optimierung eines Gebäudes. Ein „Geniax“-System für ein typisches Einfamilienhaus (150 m²) mit Fußbodenheizung kostet sowohl bei einem Neubau als auch bei einer Modernisierung rund 3400 €, bei einem Heizsystem mit Heizkörpern rund 3900 €. Die Gesamtkosten für das „Geniax“-System liegen damit deutlich niedriger als die vieler anderer Energiesparinvestitionen. Durch Einsparung von einem Fünftel der Heizkosten und sogar der Hälfte der Stromkosten für die Wärmeverteilung im Haus macht sich die Investition in „Wilo-Geniax“ beispielsweise in einem ca. 1980 errichteten Einfamilienhaus schon nach rund sieben Jahren (Fußbodenheizung) bzw. acht Jahren (Heizkörper) bezahlt. Damit weist das Dezentrale Pumpensystem eine erheblich kürzere Amortisationszeit auf als beispielsweise die Dämmung der Außenwände oder eine neue Heizung (je 19 Jahre) bzw. der Einbau von Wärmeschutzverglasungen oder einer Solarthermieanlage (jeweils rund 30 Jahre).

Dabei sind die durchschnittlich 20 % Heiz­energieeinsparung, die sich im Vergleich zu einem „idealen“ konventionellen System erzielen lassen, nur ein Teil des gesamten Einsparpotentials. Denn sie wurden z. B. in der Langzeit-Vergleichsmessung des Fraunhofer Institut für Bauphysik gegenüber einem identischen Haus mit hydraulisch abgeglichenen Thermostatventilen ermittelt. Legt man die Ergebnisse einer VDMA-Studie zum Energiesparpotential von hydraulisch abgeglichenen im Vergleich zu nicht abgeglichenen Heizungssystemen zugrunde, können die Einsparungen durch „Wilo-Geniax“ in der Praxis sogar um bis zu 15 % höher ausfallen. Denn ein fehlender hydraulischer Abgleich zählt zu den häufigsten Mängeln in Heizungsanlagen, dies treibt jedoch den Heiz­energieverbrauch unnötig in die Höhe.


Erheblicher Komfortgewinn für Bauherren

So ist der Einstieg in die Vermarktung und Realisierung einfach, zumal der Hersteller Wilo SE (www.wilo.de) das SHK-Fachhandwerk mit umfassenden Informationen, bundesweiten kostenlosen Schulungen und Serviceleistungen rund um das konkrete Projekt bedarfsgerecht unterstützt. „Wilo-Geniax“ ist flächendeckend über den SHK-Fachgroßhandel verfügbar und kann von jedem SHK-Fachhandwerksbetrieb verkauft werden.

Das wichtigste Verkaufsargument ist dabei die einzigartige Verbindung aus einem deutlichen Komfortgewinn sowie Energieeffizienz und niedrigen Amortisationszeiten. Denn weitere zentrale Vorteile von „Wilo-Geniax“ sind deutliche Hydraulik- und Komfortverbesserungen im Heizungssystem. Für Installateure und Betreiber gleichermaßen vorteilhaft ist hier, dass „Wilo-Geniax“ einen automatischen hydraulischen Abgleich des Heizungssystems vornimmt. Auf diese Weise bleibt das gesamte Heizungssystem jederzeit in einem energieeffizienten und komfortablen Optimalzustand.

Zudem ist der Bedienungskomfort eines der stärksten Vermarktungsargumente gegenüber potentiellen Kunden. Mit Hilfe eines intuitiven Bedienkonzeptes kann die persönliche Wunschtemperatur für jeden Raum individuell eingestellt, schnell erreicht und präzise gehalten werden (bis auf 0,5 °C genau). Dabei lassen sich über Bediengeräte Zeitprofile anlegen, beispielsweise für unterschiedliche Abwesenheitszeiten im Wochenverlauf, sowie eine Schnellaufheizfunktion aktivieren. Die Pumpen arbeiten geräuscharm und können daher auch bedenkenlos in Schlafräumen installiert werden. Darüber hinaus fügt sich „Wilo-Geniax“ mit seiner puristisch eleganten Formgebung in jedes Wohnambiente ein. Dafür wurde das Dezentrale Pumpensystem 2010 mit dem „red dot“ Design-Award ausgezeichnet.

Planung und Installation eines „Geniax“-Systems können auf Basis des bei SHK-Fachhandwerksunternehmen ohnehin vorhandenen Know-hows erfolgen und erfordern keine Spezialkenntnisse oder teures Spezialwerkzeug. Die hydraulische Planung neuer Heizungsanlagen ist vergleichbar zum klassischen System und ändert sich nur im letzten Auslegungsschritt. Es ergeben sich im Sekundärkreis keine Unterschiede bei der Rohrnetzberechnung, somit sollte „Wilo-Geniax“ auch in Bestandsanlagen problemlos integriert werden können.

 
Für Ein- und Zweifamilienhäuser unkompliziert realisierbar

Für die Planung einer „Geniax“-Installation in Neubau und Modernisierung stehen neben umfassenden Unterlagen des Herstellers (Download über www.geniax.de) inzwischen auch entsprechende Daten in Standardsoftware wie der „Rohrnetzberechnung Heizung“ des Softwareanbieters liNear GmbH zur Verfügung. Damit kann der Anwender die komplette Hydraulik auf Basis des Dezentralen Pumpensystems planen, mit der konventionellen Ausstattung vergleichen und auch die Anlagenschemata zeichnen. Auch die Dendrit Haustechnik-Software GmbH und weitere Softwareanbieter wie zum Beispiel Plancal haben entsprechende Daten in ihre aktuellen Programmpakete integriert bzw. in Vorbereitung.

Eine einzelne „Geniax“-Pumpe hat im allgemeinen eine ausreichende Förderhöhe für Heizflächen mit einem Auslegungsvolumenstrom bis 0,1 m³/h. Im Primärkreis wird bei größeren Anlagen eventuell die Unterstützung einer Zubringerpumpe benötigt. Bei bodenstehenden Kesseln ist außerdem der Kesselwiderstand zu berücksichtigen – ebenso wie bei klassischen Heizungsanlagen mit zentraler Pumpe. Wenn den dezentralen Pumpen eine andere Pumpe vorgelagert ist, muss zudem eine hydraulische Weiche vorgesehen werden. Dies ist beispielsweise bei Wandgeräten mit integrierter Pumpe oder in großen Gebäuden der Fall, in denen zur Deckung des Druckbedarfs der gesamten Anlage eine Zubringerpumpe eingesetzt wird. Die hydraulische Entkoppelung ist Voraussetzung für eine genaue Raumtemperaturregelung durch „Wilo-Geniax“, da die dezentralen Pumpen nicht von einer vorgelagerten Pumpe beeinflusst werden dürfen.

 
Installation Schritt für Schritt

Der Einbau von „Wilo-Geniax“ gliedert sich in eine Roh- und eine Fertiginstallationsphase sowie einen hydraulischen und einen elektrischen Teil. In der Rohinstallati­onsphase werden zunächst nur Pumpenadapter montiert, die Pumpen selbst aber noch nicht eingesetzt. Das hat den Vorteil, dass alle hydraulischen Komponenten in einem Arbeitsgang installiert werden können.

Dabei stehen neue Adaptersets für die Installation der „Geniax“-Pumpen an Heizkörpern und in den Verteilern von Flächenheizungen zur Verfügung. Sie erleichtern die Installationsabläufe und bieten flexible Wartungsoptionen. Das „Adapter Set Radiator“ enthält beispielsweise für die Rohinstallation einen Adapter für den Vorlauf, in dem in der Fertiginstallation ein Rückflussverhinderer platziert wird, und einen Adapter für den Rücklauf, auf dem nach dem Spülen der Anlage die eigentliche Pumpe montiert wird. Die Adapter sind mit werkseitig vormontierten, manuell zu betätigenden Bypässen versehen, die bei der Installation der Rückflussverhinderer bzw. der Pumpen entfernt werden. Vorteile der neuen Hydraulikkomponenten bestehen in der Möglichkeit, die Heizungsanlage ohne Rückflussverhinderer zu spülen sowie die Rückflussverhinderer einfach warten bzw. austauschen zu können. Außerdem ermöglicht eine integrierte Absperrfunktion den Verzicht auf die bauseits montierte Heizkörperabsperrung. 

Im Bereich der Elektroinstallation zählt zur Rohinstallation das Setzen der Unterputzdosen für Raumbediengeräte und Pumpenelektroniken, die Positionierung des „Geniax“-Servers im Schaltschrank und ein Teil der Verkabelung mit den „Geniax“-Buskabeln. Die Elektroplanung wird zuvor entsprechend der gängigen Verlegeregeln nach dem allgemein bekannten Stand der Technik vorgenommen.

 
Hydraulische Fertiginstallation nach Spülung der Anlage

Erst nachdem die gesamte hydraulische Anlage befüllt und gespült ist, wird die Fertiginstallation vorgenommen. Dabei werden die „Geniax“-Pumpen in die Adapter eingebaut und mittels Bajonettverschluss arretiert. Danach werden die Pumpenelektroniken in die Unterputzdosen eingesetzt und zuletzt alle Pumpen an die dazugehörigen Elektroniken und an den „Geniax“-Bus angeschlossen. Auch die Raumbediengeräte werden in dieser letzten Installationsphase montiert.

Die gebäudespezifische Konfiguration des „Geniax“-Systems erfolgt über eine Wilo-Software, die eine Konfigurationsdatei für den „Geniax“-Server erstellt. Diese wird von einer digitalen Speicherkarte in den Server eingelesen, damit er das Gesamtsystem regeln kann.

 
Fehler der hydraulischen

Installation erkennen

Ganz neu ist der sogenannte „SysManager“. Diese Software ermöglicht nicht nur eine noch flexiblere Bedienung und Regelung von „Wilo-Geniax“, sondern auch über Fernaufschaltung mit dem PC einen Zugriff auf das Dezentrale Pumpensystem, um beispielsweise Zeit- und Temperaturprofile zu programmieren. Dem Fachhandwerker bietet sie zudem noch erweiterte Funktionen wie die Darstellung von Trendkurven zur Analyse von raumweisen Temperaturverläufen, Vorlauftemperatur, Pumpendrehzahlen und Systemzuständen. Diese Funktion kann zusätzlich Fehler in der Installation finden, die den störungsfreien Betrieb der Heizungsanlage gefährden. Dies verkürzt die Einregulierungszeiten des Systems deutlich.

 
Fazit

Mit „Wilo-Geniax“ lässt sich der Heizenergieverbrauch sowie der Stromverbrauch in der Wärmeverteilung deutlich reduzieren, und das bei vergleichsweise niedrigen Investitionskosten und kurzen Amortisationszeiten. Damit bietet das Dezentrale Pumpensystem fortschrittlichen Fachhandwerkern ein exzellentes Verkaufsargument gegenüber ihren Kunden. Hinzu kommt der erhebliche Komfortgewinn für den Kunden. Wer als ausführender Betrieb den Schritt in die Zukunft der Heizungssysteme macht, wird durch eine Systemlösung belohnt, die zudem bei Planung und Installation auf innovative Weise unterstützt.

Tipp

Der Hersteller Wilo steht auf Wunsch des Fachhandwerks mit entsprechenden Tools, seinen „Geniax“-Projektmanagern und dem Werkskundendienst bei jedem Objekt, für das die Baubeteiligten eine „Geniax“-Installation vorsehen, in allen Phasen mit Rat und Tat zur Seite.

Online-Tipps: Planung und Installation von „Wilo-Geniax“ in Bestandsanlagen


„Wilo-Geniax“ optimiert die Hydraulik der Wärmeverteilung bei Warmwasserheizungen und bietet damit auch in Bestandsanlagen erhebliche Heizenergieeinsparungen und Komfortverbesserungen. Wo der SHK-Profi eine Anfrage für die Installation eines Dezentralen Pumpensystems im Zuge einer Heizungsmodernisierung erhält, sind im Vorfeld einige Rahmenbedingungen abzuklären bzw. Voraussetzungen zu schaffen:


● Das Dezentrale Pumpensystem ist aktuell ausschließlich für Zweirohrsysteme geeignet, nicht kombinierbar mit in Altbauten verbreiteten Einrohrsystemen mit „in Reihe“ geschalteten Heizkörpern

● Rohrnetzberechnung für Bestandsanlagen muss vorliegen bzw. erstellt werden, d. h. Planungsdaten zum Gebäude werden vorausgesetzt

● Maximale Förderhöhe der „Geniax“-Pumpen beträgt 1 mWS, daher exakte Berechnung des Druckverlustes erforderlich

● Bei höherem Druckverlust im System in Neubauten größere Rohrnennweiten wählen, in Bestandsanlagen einzelne Heizkreise hydraulisch entkoppeln

● Voraussetzung für bedarfsgeführte Vorlauftemperaturregelung: 0-10 V-Schnittstelle am Wärmeerzeuger

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