Kompakter Propan-Kältekreis für Wärmepumpen

Wärmepumpen werden die wichtigste Heizungstechnologie der Zukunft sein. Um die Marktdurchdringung deutlich zu beschleunigen, arbeiten Hersteller sowohl an Kostensenkungen als auch an nachhaltigen Kältemittellösungen für die Geräte. In dem vom Bundeswirtschaftsminis­terium BMWi geförderten Forschungsvorhaben „LC150 Entwicklung eines kältemittelreduzierten Wärmepumpenmoduls mit Propan“ entwickelt das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE einen kompakten und kosteneffizienten Kältekreis für Wärmepumpen mit dem Kältemittel Propan.

Die Entwicklungsarbeiten werden durch ein breites Industriekonsortium europäischer Wärmepumpen-Hersteller finanziell unterstützt und fachlich begleitet. Im Fokus des Projekts steht die mit Wärmepumpenherstellern und Zulieferern abgestimmte Entwicklung eines für unterschiedliche Komponenten qualifizierten, standardisierten kältemittel-reduzierten Kältekreises. Dieser soll den beteiligten Partnern konzeptionell zur Verfügung gestellt oder in einer gemeinsamen Fertigung umgesetzt werden.

„Die Branche arbeitet aktuell an vielen Stellen parallel an der Umsetzung von Propan-Wärmepumpen. Propan ist ein thermodynamisch sehr gut geeignetes Kältemittel. Ein Nachteil ist allerdings die Brennbarkeit, die weitere Sicher­heitskonzepte erforder-lich macht. Die Reduzierung der Füllmenge ist daher nahe-liegend und in einem deutli­chen Ausmaß möglich, das haben unsere Vorarbeiten gezeigt“, erklärt Dr. Lena Schnabel, Abteilungsleiterin Wärme- und Kältetechnik am Fraunhofer ISE. Das Projekt will durch breite Mess- und Simulationskampagnen fachliche Antworten und Auslegungswissen schaffen, das den beteiligten Partnern vorrangig zur Verfügung stehen wird.

Die für die Energiewende zwingend erforderliche Beschleunigung der Marktdurchdringung soll durch die gemeinsame Entwicklung geeigneter Sicherheitsprüfungen, eine breite Abstimmung von Entwicklungsfragen mit den Komponentenlieferanten sowie, im besten Falle, durch eine gemeinsame Fertigung unterstützt werden. Folgende Firmen beabsichtigen, sich inhaltlich an dem Projekt und der Finanzierung zu beteiligen und am Beirat teilzunehmen: Vaillant, Kermi GmbH, Bosch Thermotechnik GmbH, Viessmann Werke Allendorf GmbH, BDR Thermea und ait-deutschland GmbH. Der Einstieg weiterer Partner in das Konsortium ist bis Ende 2020 möglich und erwünscht.

x

Thematisch passende Artikel:

Ausgabe 03/2024

Umstellung auf natürliche Kältemittel

Wärmepumpen mit R290

Zurzeit kommen immer mehr Wärmepumpen mit Propan (R290) auf den Markt. Das neue Kältemittel und die Diskussion um zukünftige Verordnungen führen zu vielen Unsicherheiten bei Heizungsbauern. „Wir...

mehr
Ausgabe 04/2023

Wer die Wahl hat, hat Flexibilität

Kältemittel in Wärmepumpen

Die zentrale Anforderung an Kältemittel ist, dass sie selbst bei niedrigen Temperaturen ihren Aggregatzustand schnell ändern müssen (von flüssig zu gasförmig und wieder zurück), um Kälte oder...

mehr
Ausgabe 08/2019

Wärmepumpen und CO2-Verflüssigungssätze im Fokus

Interview mit Dirk Eggers, Country Manager D-A-CH bei Panasonic

SHK Profi: Sie sind jetzt seit neun Monaten bei Panasonic. Wie würden Sie ihren ersten Eindruck und Ihre Erfahrungen bis jetzt beschreiben? Eggers: Bei den ersten Kontakten mit Panasonic war ich...

mehr
Ausgabe 06/2012

Wärmepumpen mit Kühlfunktion

Bei Niedrigenergiehäusern wird alles getan, um möglichst viel Wärme ins Haus zu holen und dort zu halten – im Sommer kann dies zum Problem werden. Abhilfe schaffen die dualen Wärmepumpen von...

mehr
Ausgabe 05/2019

Was Fachbetriebe über Kältemittel wissen sollten

Fünf wichtige Punkte im Überblick

1.  GWP (Treibhauspotential) Jede Wärmepumpe nutzt einen Kältekreis zur Wärmeerzeugung. Dazu wird ein Kältemittel benötigt, das schon bei niedrigen Temperaturen verdampft. Auch die Kältemittel,...

mehr