Intersolar 2013
Gute Aussichten für Photovoltaik
Dunkle Wolken bei Solarthermie
Vom 19. bis zum 21. Juni 2013 fanden rund 50 000 Besucher aus über 150 Ländern den Weg zur Fachmesse Intersolar Europe nach München. In den zwölf Messehallen und einem Freigelände präsentierten insgesamt 1330 Aussteller aus 47 Ländern ihre vielfältigen Produkte, Lösungen und Dienstleistungen.
Sonne satt in München
Auch wenn der Bereich der für unsere Branche besonders interessanten Solarthermie auf der Messe Intersolar schwächelte – gute Nachrichten gibt es trotzdem aus der Solarbranche zu berichten:
Ertragssicherung und Ertragssteigerung, eine bessere Regelbarkeit, die Erhöhung des Eigenverbrauchsanteils am selbst erzeugten Strom oder die Wahl zwischen Einspeisung und Eigennutzung waren entscheidende und viel diskutierte Themen auf der Intersolar 2013 in München. Die neuen Themen zeigten deutlich auf, dass das Thema Solar in den nächsten Jahren neu an Dynamik gewinnen kann.
Solarstrom lässt sich heute in Deutschland bereits für 0,12 bis 0,15 €/kWh erzeugen und macht die Photovoltaik damit auch wirtschaftlich interessant. Die Photovoltaik ist dabei sich als eine wichtige Säule der Energieversorgung der Zukunft zu etablieren.
Ost-West-Montagegestelle fürs Flachdach, wie sie auf der Messe vorgestellt wurden, zeigen, dass es zunehmend interessant wird, auch außerhalb der klassisch genutzt Südausrichtung PV-Module zu installieren.
Eigenenergie zu erzeugen lohnt sich insbesondere dann, wenn sie auch selbst genutzt werden kann. Ob Blei-Gel-Akku oder eine der Lithiumakkulösungen letztendlich das technologische Rennen zukünftig für sich entscheiden kann, ist derzeit noch ungewiss.
Vor allem der Photovoltaikmarkt wird, wenn sich die Rahmenbedingungen nicht weiter verschlechtern, gute Chancen haben. Doch dafür erwartet der Kunde heute nicht mehr nur eine schwarze Fläche auf dem Dach, die irgendeinen Ertrag bringt. Eine gute Planung, eine exakte Durchführung und ein gutes Monitoring der Anlagen sind gefragt, wenn der Kunde sein Geld auch zukünftig in die Photovoltaik investieren soll. Vor allem braucht es aber gute Konzepte zur Eigennutzung des erzeugten Stroms.
Weitere gute Nachrichten: Die Unternehmen Solarworld und Q Cells sind durch Investitionen ausländischer Unternehmen wieder gesichert am Markt aktiv.
Intersolar Awards-Gewinner online
Gute Ideen zahlen sich aus – acht Unternehmen können sich über die Vergabe des Intersolar Awards freuen. Die Preisträger und ihre prämierten Produkte und Projekte finden Sie unten im Kasten.
Bei allen guten Nachrichten – ein wenig Trübsal blasen müssen wir auch: Das Segment der Solarthermie hat auf der Intersolar weiter an Bedeutung verloren. Dabei hat die Solarthermie mit mehreren Problemen zu kämpfen: In der Konkurrenz auf dem Dach hat sie mit dem Preisverfall der Photovoltaikmodule an Boden verloren. Die Idee der Nutzung von Stromüberschüssen aus PV-Anlagen zur Einspeicherung über Wärmepumpe oder Heizstab in Wärmespeichern ergibt eine neue Konkurrenzsituation. Damit stellt sich die Lage für Solarthermieanlagen, deren Überschüsse mit Ausnahme in einem Nahwärmenetz schwer einzuspeisen sind, schwieriger dar. Hier sind genaue, auf Gebäude abgestimmte Konzepte notwendig. Leichter wird es damit für den Solarthermiemarkt in nächster Zukunft wohl nicht.
Auf einen Blick:
Zahlen, Daten, Fakten
50 000 Besucher aus 150 Ländern
1330 Aussteller aus 47 Ländern
12 Hallen, 121 000 m2 Ausstellungsfläche
608 Aussteller aus Deutschland
242 Aussteller aus China
59 Aussteller aus Italien
40 Aussteller aus Österreich
29 Aussteller aus Spanien
400 Referenten und 2000 Teilnehmer besuchten Konferenz und Side-Events