Hygiene im Bad
Dauerkampf gegen Keime im Sanitärbereich
Egal ob am Arbeitsplatz, in Sportstätten oder an Flughäfen – in öffentlichen und halböffentlichen Bauwerken gelten für sanitäre Anlagen hohe Hygieneanforderungen. Deshalb sind Sie ein essentieller Bestandteil des jeweiligen Gebäudekonzepts. Doch nicht nur in der Öffentlichkeit, auch im privaten Bereich ist das Bewusstsein für Hygienethemen gestiegen.
Keime sind im täglichen Leben allgegenwärtig. In besonders sensiblen Bereichen wie Krankenhäusern, Arztpraxen und Pflegeeinrichtungen ist Hygiene ein Dauerthema. Die konsequente Anwendung von Desinfektion und Hygienemaßnahmen hilft, Mikroorganismen abzutöten oder zu inaktivieren. Moderne Konzepte verbinden die gezielte Anwendung entkeimender Substanzen mit präventiven Maßnahmen, zu denen auch Oberflächenbeschichtungen zählen.
Oberfläche
Seit Jahren forschen Sanitärhersteller in ihren Laboren nach Lösungen um ihre Produkte mit einer antibakteriellen Eigenschaft zu versehen. Dabei sollen Sanitär- oder Fliesenoberflächen mit funktionellen Oberflächenbehandlungen und -beschichtungen so beeinflusst werden, dass sich ihre Eigenschaften gezielt verändern. Ziel ist es, krankheitserregende Mikroorganismen abzutöten und so eine möglichst keimfreie Oberfläche zu gewährleisten. Mit Hilfe des oligodynamischen Effekts positiv geladener Metallionen soll die Zellteilung von Keimen gestoppt und die Entstehung von Kolonien reduziert werden. Ein Verfahren, das gegenüber Mikroorganismen hoch wirksam, für den menschlichen Organismus allerdings unbedenklich ist. „Weil Silber antimikrobielle Eigenschaften hat, haben wir bei Duravit anfangs auch mit dem Einsatz von Silber-Ionen auf Keramikoberflächen geforscht“, so Sebastian Sander, Entwicklungsingenieur beim Designbadhersteller Duravit AG in Hornberg im Schwarzwald. „Die Ergebnisse haben uns jedoch nicht überzeugt, deshalb haben wir uns gegen den Einsatz von Silber-Ionen und für die Erforschung wirksamerer Alternativen in diesem Bereich entschieden“, so Sander weiter.
Antibakterielle Glasur
Zur ISH 2015 präsentierte Duravit (www.duravit.de) seine neue antibakterielle Glasur dem Fachpublikum. Bei dieser Neuentwicklung handelt es sich um keine oberflächliche Beschichtung, sondern um eine zeitlich unbegrenzt wirksame, antibakteriell wirkende Keramikglasur.
Während des Brennvorgangs der Keramik wird eine Zinn-Zink-Mischung in die Glasmatrix integriert. Eingebrannt im Innenraum bis an den Rand von Toilette und Urinal entfaltet „HygieneGlaze“ seine Funktion dort, wo Keime besonders häufig auftreten können. Im Vergleich zu Keramik mit herkömmlicher Glasur werden Krankheitserreger unter Anwendung von „HygieneGlaze“ innerhalb von 24 Stunden zu 99,9 % entfernt. Eine entsprechende hygienisch-mikrobiologische Untersuchung des Instituts für Hygiene und Öffentliche Gesundheit der Universität Bonn bestätigt wissenschaftlich die effiziente Wirkung der antibakteriellen Eigenschaften von „HygieneGlaze“: Auf Bakterien und Keime wirkt die Spezialglasur toxisch, in Folge dessen werden sie abgetötet.
So strahlen Toilette und Urinal nicht nur mühelos sauber, sondern bleiben auch dauerhaft hygienisch rein – ohne den Einsatz von aggressiven, umweltschädlichen Reinigern und Desinfektionsmitteln sowie dem übermäßigen Verbrauch wertvollen Trinkwassers.