Hydraulikprobleme einfach gelöst

Thermostatventil und automatische Durchflussregelung Hydraulischer Abgleich

Über viele Jahre hinweg hatten die Verantwortlichen des Landratsamtes Schwandorf versucht, die Hydraulikprobleme in der hauseigenen Heizungsanlage zu beheben. Doch erst der Einsatz eines neuartigen Thermostatventils zur automa­tischen Durchflussregelung brachte den gewünschten Erfolg.

Im Verwaltungsgebäude des Landrats­amtes Schwandorf, das für einen der größten bayerischen Landkreise zuständig ist, befinden sich Büros für über 300 Mitarbeiter sowie diverse Versammlungs- und öffentliche Räume. Erste Probleme mit dem Heizungssystem traten bereits kurz nach dem Bezug im Jahr 1977 auf. Da die Wärme­verbraucher mit nicht voreinstellbaren Ventilen ausgestattet waren, kam es häufig zur Über- bzw. Unterversorgung einzelner Heizkörper, was vermehrt zu Beschwerden der Mitarbeiter führte. Diverse Versuche, das System hydraulisch abzugleichen, blieben jedoch ohne Erfolg. Besonders deutlich wurden die Probleme nach der Umstellung der Energieversorgung auf Fernwärme im Jahr 1990. Hier wirkten sich die zu hohen Rücklauftemperaturen nicht nur negativ auf die Energieeffizienz der eigenen Anlage, sondern auch auf den Betrieb aller an die Fernwärmeversorgung angeschlossenen Liegenschaften aus.

Nach einigen weiteren, ebenfalls wenig erfolgreichen Regulierungsmaßnahmen folgte 2013 ein erneuter Anlauf zur Optimierung der Anlagenhydraulik. Der Landkreis beauftragte damit das Planungs­büro Süß in Pfreimd, das in dem Verwaltungsgebäude ein weit verzweigtes und nur teilweise dokumentiertes Rohrnetzsystem vorfand. „Aufgrund hoher Differenzdrücke mussten wir bei Verwendung voreinstellbarer Thermostatventile mit Geräuschen und damit einer Beeinträchtigung der Arbeitsatmosphäre rechnen“, erklärt Dipl.-Ing. Grit Dobmann, die für das Projekt zuständige Planerin. „Und ein Einbau von Differenzdruckreglern war wegen unbekannter Leitungsführung oder aus Platzmangel entweder nicht möglich oder sehr aufwändig.“

AFC-Technologie als Lösung

Auf der Suche nach einer adäquaten Lösung wandte sich die Planerin an IMI Hydronic­ Engineering (www.imi-hydronic.com). Die Fachspezialisten aus ­Erwitte stellten ihr daraufhin ein neuartiges Ventilunterteil vor, das sich zu dem Zeitpunkt in der Phase der Markteinführung befand. Das unter der Marke IMI Heimeier hergestellte und mit der patentierten AFC-Technologie (AFC = Automatic Flow Control) ausgestattete Produkt, kombiniert die beiden Funktionen Thermostatventil und automatische Durchflussregelung. Ist das Ventilunterteil an jedem Heizkörper eingebaut und die maximale Durchflussmenge eingestellt, erfolgt automatisch ein hydraulischer Abgleich im gesamten System. Eine genaue Kenntnis der Leitungsführung oder komplexe Berechnungen sind dafür nicht notwendig.

„Dass die Lösung der langjährigen Probleme darin liegen könnte, diese neuartigen Ventile einzubauen, war für uns damals schwer vorstellbar“, erinnert sich Dobmann. „Doch beim Testbetrieb im Ostflügel stellte sich heraus, dass dort eine optimale Temperaturspreizung für die Nutzung von Fernwärme erreicht wurde.“ Da die Ventilunterteile für Differenzdrücke bis zu 60 kPa ausgelegt sind, war auch ein geräuscharmer Betrieb der Heizungsanlage sichergestellt. Auf diese Weise konnte auf den Einsatz von Differenzdruckreglern mit den damit verbundenen lärm- und kostenintensiven Einbaumaßnahmen gänzlich verzichtet werden.

Insgesamt statteten Monteure der Firma Pregler Heizungsbau über 650 Wärmeverbraucher im Landratsamt Schwandorf mit den innovativen Ventilunterteilen aus. Standard-Baugrößen und eine unkomplizierte Handhabung – die maximale Durchflussmenge wird direkt am Ventil eingestellt – ermöglichten dabei einen schnellen und störungsfreien Austausch während des laufenden Verwaltungsbetriebes. Seitdem entspricht der Volumenstrom genau den berechneten Vorgaben, so dass es auch keine Beschwerden mehr über nicht ausreichend warme Heizkörper gegeben hat.

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