Heizwasser behandelt
Wärmeversorgung auf Helgoland
Die Wärmeversorgung Helgolands ist eine logistische Herausforderung. Charakteristikum des Insel-Kreislaufes ist, dass es keine Wärmetauscher in den Haushalten gibt. Das Brauchwasser wird direkt in die Heizkörper geleitet. Um Leitungen und Heizkörper vor Korrosion, sowie vor Ablagerungen in Form von Härte zu schützen, werden dem Wasser Additive zugesetzt. Die Versorgungsbetriebe Helgoland (VBH) setzten dabei auf Produkte der Firma Korn.
Auf einer Insel wie Helgoland, auf die jedes Ersatzteil erst vom Festland herbeigeschafft werden muss, kommt dem Schutz des Fernwärmenetzes ein besonderer Stellenwert zu. Dem Heizungswasser werden Additive zugesetzt, um Leitungen und Heizkörper vor Korrosion, sowie vor Ablagerungen in Form von Härte zu schützen. „Da auf Helgoland das Wasser direkt in die Heizkörper der Haushalte fließt, ist es natürlich von besonderer Bedeutung, dass wir dafür eine ungiftige und ökologische Lösung anbieten“, betont Moritz Haltermann, Geschäftsführer der Korn GmbH. Die Lösung heißt in diesem Falle „Demkor“, ein natürliches Produkt auf der Basis von Tannin und Lignin. Es bindet den Rest-Sauerstoff in den Leitungen und besitzt hohe härtestabilisierende Eigenschaften. „Das Innere des Rohrsystems wird dabei mit einem Eisen-Tannat-Film überzogen, der als äußerst wirksamer Korrosionsschutz dient und sich neutral auf den Wärmeübergang auswirkt“, erklärt Bomm. Gleichzeitig verhindert die Stabilisierung der Resthärte die gefürchtete Kesselsteinbildung. „EIS-Messungen zeigen, dass die ‚Demkor‘-Schutzschicht ergänzend zur Sauerstoffbindung der Tannine, ebenfalls für einen starken Korrosionsschutz verantwortlich ist. Aus den Daten der EIS-Messungen durchgeführte Berechnungen ergeben, dass die Effizienz dieses zusätzlichen Korrosionsschutzes bei über 80 % liegt“, verrät Dr. Christian Fowelin, Leiter Forschung & Entwicklung bei Korn. Auch Treibhausgase werden im Produktionsprozess bis zu 5 % verringert. „Demkor 61“ ermöglicht zudem eine Erweiterung des pH-Wertebereichs von 8,0 bis 9,0 zum sicheren Korrosionsschutz einer kompletten Heißwasseranlage mit Aluminium-Wärmetauschern und Rohrleitungssystemen aus Stahl und Buntmetallen. „In vielen Kraftwerken wurde der Schutz des Rohrleitungssystems in der Vergangenheit eher vernachlässigt, obwohl die Instandsetzung eines defekten Systems mit hohen Kosten und langen Stillstandzeiten verbunden ist“, erzählt Fowelin. Seine Mitarbeiter sind regelmäßig auf Helgoland und ziehen Wasserproben aus den entsprechenden Apparaturen. Im Hamburger Labor werden die Messwerte auf ihre Gültigkeit überprüft. „Wir können auch Messungen vor Ort durchführen, wie z.B. eine Sauerstoffmessung, um die Qualität des Wassers direkt auf der Insel mit dem Kunden zu besprechen“, so Fowelin.
Nachhaltigkeit ist die Zukunft
2020 möchte Helgoland komplett CO2-frei sein. Ein integriertes Klimaschutzkonzept ist Baustein der Energiewende. Mit dem Projekt „WindWärme“ setzen die Insulaner zum einen auf die Windkraft der Nordsee, zum anderen soll der vollständige Ausbau der Solarthermie seinen Beitrag zur treibhausgasneutralen Wärmeerzeugung leisten. 455 Tonnen CO2 ließen sich schätzungsweise jährlich einsparen. Auch wenn das Öl eines Tages verschwindet, die Korn Additive leisten heute wie in Zukunft ihren Beitrag für die nachhaltige Energieerzeugung auf der Insel. „‚Demkor‘ ist das einzige Produkt auf dem Markt, das zu 100 % ökologisch, ungiftig und aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt wird und zudem unproblematisch in der Entsorgung ist“, betont Korn-Geschäftsführer Haltermann.
Helgoland ist eine Insel, die über 40 km vom Festland entfernt liegt, mit einer Hauptinsel, die sich in Ober-, Mittel- und Unterland gliedert, dazu eine kleine Nebeninsel, „Düne“ genannt. Auf dem 1 km2 kleinen „roten Felsen“ leben rund 1.300 Einwohner. Dazu kommen im Jahr rund 70.000 Übernachtungsgäste und 240.000 Tagestouristen. Sie alle wollen versorgt werden: mit Lebensmitteln, Trinkwasser, Strom und Wärme. Verantwortlich für die Energieversorgung auf der Insel sind die Versorgungsbetriebe Helgoland (VBH). Erst vor sechs Jahren wurde Helgoland per Unterseekabel an das Festland-Stromnetz angeschlossen und kann dadurch auch regenerative Energien nutzen. Zwei der damals außer Dienst gestellten Generatoren ergänzen mittlerweile die Wärmeversorgung. Das Helgoländer Heizkraftwerk besteht aus drei ölbetriebenen Kesselanlagen mit zentraler Brauchwassererwärmung und einer Wärmeleistung von je 4,5 MW. Der notwendige jährliche Ölbedarf beträgt ca. 3 Mio. Liter; der mittlere Gesamtwärmebedarf der Gemeinde Helgoland liegt bei ca. 24.000 MWh pro Jahr.