Geringe Nebenkosten locken
Wärmepumpe für WohnungsbauIm mecklenburgischen Ludwigslust herrscht wie in anderen Gegenden auch mittlerweile ein erheblicher Wohnungsüberschuss. Durch die wirtschaftliche Lage ziehen Bewohner in der Hoffnung auf Verbesserung der persönlichen Situation in Großstädte und Ballungsräume. Was bewegt eine Wohnungsbaugesellschaft in Ludwigslust, bei dieser Entwicklung neue Häuser zu bauen? Autor: Patrick Rein, Berlin
Die Erklärung ist einfach und exemplarisch für die Region: Durch den Abriss eines Plattenbaus und Neubau eines Mehrfamilienhauses blieben von 36 Wohneinheiten lediglich 22 übrig. Und diese waren schon nach kurzer Zeit vermietet. Damit folgt das Projekt der Initiative „Soziale Stadt“ des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung. Hierbei soll das negative Image von Stadtteilen aufgebessert werden. In diesem Zusammenhang soll auch der Wohnungsüberschuss verringert werden, indem schwer vermittelbare Objekte durch moderne Bauten ersetzt werden, die sich attraktiver vermieten lassen.
Geringe Betriebskosten
Über die Ansätze der „Sozialen Stadt“ hinaus hat die 1991 gegründete Wohnungsbaugesellschaft Vewoba bei ihrem Mehrfamilienhaus die Interessen der Mieter stärker in den Vordergrund gestellt. Alle verfügen über eine Fußbodenheizung, wodurch der wirtschaftliche Einsatz einer Wärmepumpe möglich wurde. Die Entscheidung von Geschäftsführer Harry Lutzke ist dabei nicht nur für die Umwelt ein Gewinn, sondern gewährleistet gerade den Mietern längerfristig geringere Betriebskosten. „Der Trend geht zum kostenorientierten Mieter. Dieser Entwicklung stellen wir uns, indem wir höhere Investitionen tätigen, die sich durch eine günstige ‚zweite Miete’ rechnen. Das Ergebnis ist weniger Wohnungsleerstand und eine hohe Nachfrage durch geringe Betriebskosten.“
Schon beim Tag der offenen Tür während der Bauphase wurde diese Entscheidung durch das große öffentliche Interesse bestätigt und Werbung zur Vermietung unnötig. Bisher ist der Wohnblock mit einer Gesamtinvestition von 2,1 Mio. € der einzige in der Region, der auf erneuerbare Energien setzt. Die Wohnungen selbst haben zwischen 66 und 75 m² Wohnfläche; insgesamt umfasst das Gebäude so 1552 m².