Funktion und Design optimal vereint

Dusch-WC-Produktion von Geberit „AquaClean Mera“ ab Herbst verfügbar Miniaturisierung und Zuverlässigkeit

Das Bad rückt als Lebensraum immer stärker in den Fokus – dies ist ein Trend, der schon seit Jahren so formuliert und von vielen Menschen auch mehr und mehr so gelebt wird. Wurde in diesem Zusammenhang früher oft nur über das Baddesign geredet, so erwarten Kunden heute eine gelungene Kombination aus Design, Funktion und Komfort. Dies gilt auch und gerade für Dusch-WCs, die heutzutage mit einer Fülle an Funktionen aufwarten und gleichzeitig ein Design-Highlight im Bad sein können, wovon sich die SHK Profi-Redaktion bei einem Besuch der Dusch-WC-Fertigung von Geberit in der Schweiz selbst überzeugen konnte.

Während in Japan ca. 70 % aller installierten Toiletten Dusch-WCs sind und in Südkorea immerhin 30 %, liegt der Anteil der Dusch-WCs in Europa bei unter 1 % – bei neu installierten WCs sind es zwar etwas mehr, aber es handelt sich nach wie vor um einen Nischenmarkt, in dem aber trotzdem eine ganze Reihe an Herstellern versuchen, sich ihren Marktanteil zu erkämpfen. Einer von ihnen ist die Firma Geberit (www.geberit.de), die im Stammwerk in Rapperswil-Jona (Schweiz) seit 2011 „AquaClean“-WCs mit inte­grierter Duschfunktion fertigt. Geberit beschäftigt sich mit dem Thema Dusch-WC allerdings schon deutlich länger – bereits 1978 brachte das Unternehmen das erste Modell auf den Markt („Geberella“). In Rapperswil werden verschiedene „AquaClean“-Modelle, von Dusch-WC-Aufsätzen bis hin zu Komplettanlagen, montiert. Neu dazu kommt seit 2015 das Premium-Modell „AquaClean Mera“. In den Aufbau modernster Entwicklungs- und Produktionsstrukturen investierte Geberit in der Zwischenzeit deutlich über 10 Mio. Schweizer Franken.

250 Einzelkomponenten

In der Produktion kommt vorwiegend Handarbeit zur Anwendung, unterstützt durch Informationssysteme, die in den Montageprozess integriert sind. Um die sehr hohen Qualitätsstandards zu erfüllen, sind zahlreiche Fertigungsschritte mit viel Fingerspitzengefühl erforderlich, bis ein Dusch-WC fertig montiert ist. So besteht z.B. das neue Modell „AquaClean Mera“ aus 250 einzelnen Komponenten (Elektronik, Metall, Keramik, Kunststoffteile, Normteile, Verpackung und Dokumente). „Alle Abläufe und jeder Handgriff müssen perfekt beherrscht werden“, betont Karl Zahner, Geschäftsführer der Geberit Apparate AG.

Gefertigt werden die Dusch-WCs im „One-Piece-Flow“, das heißt, ohne Zwischenlager an einem Stück. Rund zwei Stunden dauert die Durchlaufzeit für die Montage. Je nach Modell sind an den 14 Montagestationen 20 bis 30 Einzelschritte notwendig, bis ein Dusch-WC komplett ist. Jeder Mitarbeitende übernimmt dabei zwei bis drei Schritte. So finden alle Komponenten nach und nach den für sie vorgesehenen Platz: vom Scharnier über die Spülkammer, den Duscharmantrieb und die Wasserpumpe bis hin zum elektronischen Bedienfeld. Am Ende der Montagelinien wird jedes „AquaClean“-Dusch-WC einer umfassenden Qualitätsprüfung unterzogen, mit den dazugehörigen Unterlagen versehen und dann, ökologisch in Karton verpackt, in das Distributionszentrum in Pfullendorf  in Deutschand transportiert.

Die Technik im Detail

Die Größe und Dimensionen einer normalen Toilette sind uns allen vertraut und es wird erwartet, dass diese auch bei einem Dusch-WC vergleichbar sind. Das WC soll schließlich nicht als ungewohnt großer oder gar klobiger Fremdkörper im Bad wirken. Dies gilt auch und gerade für ein hochwertiges „AquaClean“-Dusch-WC, das mit seiner gehobenen Preisklasse sicher in den meisten Fällen in genauso hochwertigen Bädern Einzug halten wird. Im Vergleich zu einem normalen WC müssen allerdings zahlreiche weitere Komponenten – Pumpe, Duscharm, Fön, Geruchsabsaugung, Warmwasserbereitung, Stromversorgung usw. – im Korpus des WCs untergebracht werden. Die Miniaturisierung der Komponenten bei gleichbleibend hoher Zuverlässigkeit und perfektem Design war daher eine ganz besondere Herausforderung für die Geberit-Ingenieure und den Designer Christoph Behling, der auch schon für den Entwurf der „Sigma“-Betätigungsplatten von Geberit verantwortlich war. Ein kleiner Trick, der die Größe des Dusch-WCs optisch kaschiert, ist die Chromoberfläche der Designabdeckung, die den Fußboden reflektiert und dadurch einen schwebenden Eindruck erzeugt.

Das Herzstück von „AquaClean Mera“ bildet die erstmals eingesetzte „WhirlSpray“-Duschtechnologie, die mit zwei Düsen eine gezielte Reinigung ermöglicht. Ein sanft-vitalisierender Duschstrahl erreicht dank dynamischer Luftbeimischung und integrierter Massagedusche einen besonders hohen Komfort. Durch die leichte Rotation des Wasserstrahls wird der Reinigungseffekt verbessert und der Komfort erhöht, weil der Duschstrahl nicht nur einen Punkt trifft. Für den Reinigungsvorgang nach einem „großen Geschäft“ wird in etwa ein halber Liter vorgewärmtes Wasser verbraucht. Eine separate Ladydusche zeichnet sich durch einen besonders weichen Duschstrahl aus. Sie ist in die Duschdüse für den Analbereich integriert und bleibt damit bei Nichtgebrauch geschützt gegen Verschmutzungen. Zur Trocknung des Analbereichs besitzt das Dusch-WC einen Föhn. Er sitzt als separater Arm ebenfalls in der Keramik und fährt bei Bedarf aus. Die integrierte Benutzererkennung sorgt dafür, dass die Duschfunktion erst aktiviert wird, sobald sich eine Person auf das Dusch-WC setzt – so wird ein versehentliches Auslösen vermieden.

Ein weiteres Merkmal ist die spülrandlose WC-Keramik mit der „TurboFlush“-Spültechnik. Die asymmetrische Innengeometrie der WC-Keramik ermöglicht eine besonders gründliche und leise Ausspülung. Eine einzige, seitliche Spülöffnung genügt dazu. Die Keramik ist mit einer speziellen Oberflächenbeschichtung gegen Schmutzablagerungen versehen. Unzugängliche Bereiche sind stark reduziert – Ecken und Kanten fehlen gänzlich.

Nähert sich der Nutzer dem WC, aktiviert eine Nahbereichserkennung die optional einstellbare WC-Sitz-Heizung. Diese ist in den WC-Sitz integriert und verbraucht nur dann Strom, wenn sie auch tatsächlich benötigt wird. Gleichzeitig sorgt die Nahbereichserkennung dafür, dass der Warmwasserspeicher vorgewärmt wird. Das hybride Warmwassersystem, bestehend aus einer Kombination von Durchlauferhitzer und Warmwasserspeicher, stellt sofort und anhaltend Wasser in der gewünschten Temperatur bereit.

Damit keine unangenehmen Gerüche das Baderlebnis stören, besitzt „Aqua­Clean Mera“ eine Geruchsabsaugung, die in die WC-Keramik integriert ist und erst startet, wenn eine Person auf dem WC-Sitz Platz nimmt. Die Luft wird über die Spülöffnung aufgenommen und zu einem katalytischen Keramikwabenfilter geleitet. Für noch mehr Komfort sorgen zahlreiche Zusatzfunktionen wie ein sich automatisch öffnender und schließender WC-Deckel sowie ein dezentes Licht zur besseren nächtlichen Orientierung. Beide Funktionen werden durch die integrierte Nahbereichserkennung aktiviert. Die Fernbedienung für Geberit AquaClean Mera ist übersichtlich gestaltet und intuitiv bedienbar, ohne dass sich der Nutzer zuvor mit langen Gebrauchsanweisungen auseinandersetzen muss. Alle Funktionen sind mit einer Hand zu erreichen. Die Fernbedienung bietet die Möglichkeit, nutzerindividuelle Programmabläufe einzugeben, zu speichern und auf Tastendruck abzurufen.

Einfache und schnelle Montage

Bei der Konzeption des neuen Dusch-WCs hat Geberit aber neben dem Nutzer und auch den Installateur im Blick gehabt. „AquaClean Mera“ lässt sich wie gewohnt von einer einzigen Fachperson montieren. Möglich macht dies eine durchdachte Verpackung mit integrierter Montagehilfe, mittels der sich das Gerät ohne großen Kraftaufwand in die gewünschte Position bringen lässt. Die vormontierte Schallschutzmatte auf dem Metallrahmen vereinfacht die Montage zusätzlich. Das WC-Montageelement ist die optimale Basis für die Montage, denn es erleichtert die Installation von verdeckten Wasser- und Elektroanschlüssen. Das neue Dusch-WC lässt sich optimal mit dem Sanitärmodul „Monolith“ sowie den Designplatten von Geberit kombinieren. Wie alle „AquaClean“-Dusch-WCs, verfügt auch „AquaClean Mera“ über eine integrierte Trennung vom Trinkwassersystem. So erübrigt sich der Einbau einer zusätzlichen Apparatur, um die Trinkwasservorschriften gemäß EN 1717 und EN 3077 vollumfänglich zu erfüllen.

Hoher Marketingaufwand

Geberit hat aber nicht nur in das Design, die Funktionalität und die Fertigung der Dusch-WCs investiert – auch der Marketingaufwand ist enorm. Mit TV-Spots, Radiowerbung und Anzeigen möchte Geberit zum einen den eigenen Markennamen positionieren und stärken; genauso wichtig ist es aber auch, potentielle Kunden überhaupt auf erst das sensible Thema Toilette mit Duschfunktion aufmerksam zu machen. Die jüngste Aktion in diesem Kontext ist eine Roadshow, mit der Geberit die Endkunden vor Ort treffen ­möchte. So gastiert das „AquaClean Mobil“ von Anfang Juli bis Mitte September auf Sport- und Kulturveranstaltungen sowie in stark frequentierten Einkaufszentren, „überall dort, wo das Leben pulsiert und wo unsere kaufkräftige und lifestyle-interessierte Kundschaft präsent ist“, sagt Thomas Brückle, Bereichsleiter Marketing bei Geberit. Mit der Roadshow will Geberit Handel und Handwerk nachhaltig beim Verkauf von „AquaClean“-Dusch-WCs ­unterstützen. Das Showmobil bietet verschiedene Möglichkeiten, sich die Reinigung mit Wasser anzueignen: Wasserstrahltester für die Hand, eine Präsentation verschiedener Modelle und zwei funktionierende Dusch-WCs für entschlossene Tester sorgen sowohl für die emotionale als auch für die rationale Auseinandersetzung mit dem Thema. Gewinnspiele mit attrak­tiven Preisen schaffen einen zusätzlichen Anreiz. Social-Media-Aktionen rund um die Reinigung mit Wasser sorgen mit dem Slogan „Mein erstes Mal“ für weitere ­Aufmerksamkeit. Zentrales Element der Aktion ist ein Video im Social-Web, das Menschen bei ihrer ersten Benutzung ­eines Dusch-WCs zeigt – Geberit will ­damit bewusst irritieren, neugierig machen und für Gesprächsstoff sorgen. Weitere Informa­tio­nen gibt es unter www.geberit-aquaclean.de/mein-erstes-mal/, das Video findet sich auch auf Youtube: www.youtube.com/watch?v=3TYlQjkH1OE/. Das neue Dusch-WC ist ab September 2015 verfügbar.



x

Thematisch passende Artikel:

Ausgabe 02/2019

Komfortabel bis ins kleinste Detail

Badausstattung für Luxushotel „The Fontenay“

Seit 2018 bereichert ein neues Haus die Hamburger Hotellandschaft: das 5-Sterne-Superior-Hotel „The Fontenay“. Die Lage des Hotels direkt an der Außenalster begeistert die Gäste. Vom parkähnlich...

mehr
Ausgabe 03/2017

Kompaktes Dusch-WC

Geberit erweitert seine Dusch-WC-Serie „AquaClean“ um das neue Modell „AquaClean Tuma“. Erhältlich ist das WC als Komplettanlage mit passender spülrandloser WC-Keramik und verdeckten Strom- und...

mehr
Ausgabe 08/2019

WC Überarbeitet

Dusch-WC „AquaClean Sela“

Geberit stellt das Dusch-WC „AquaClean Sela“ mit neuen Komfortfunktionen und einem überarbeiteten Design vor. Neben der bewährten Duschfunktion zur sanften Reinigung des Intimbereichs mit Wasser...

mehr
Ausgabe 07/2015

Technik trifft Design

Hochwertige Materialien, klare Übergänge sowie vielfältige Funktionen zeichnen das Dusch-WC „AquaClean Mera“ von Geberit aus. Die patentierte WhirlSpray-Duschtechnologie ermöglicht durch zwei...

mehr
Ausgabe 03/2013

Technische Finesse

„AquaClean Sela“ von Geberit zeigt die Handschrift des italienischen Designers Matteo Thun. Er hat eine schlichte, moderne und kompakte Formensprache gewählt. Das Dusch-WC zeichnet sich durch hohe...

mehr