Erst Heizung, dann Dämmung
Sanierung eines Einfamilienhauses /
Vorteile bei der Heizungsmodernisierung /
Kostenübernahme durch Aktion „Energie-Gewinner“
Architekten gehören von Berufs wegen zu den anspruchsvollsten Bauherren. Nicht nur optisch muss alles stimmen, sondern auch in Sachen Energieeffizienz. Doch während das äußere Erscheinungsbild eines guten Hauses über Jahrzehnte hinweg kaum an Attraktivität verliert, können in die Jahre gekommene Bauelemente und Gebäudetechnik nicht mehr mit Neuentwicklungen mithalten.
Architekt Uwe Siemens entschied sich für eine energetische Sanierung seines Wohnhauses, das inmitten einer von ihm entworfenen Flachdachsiedlung im schleswig-holsteinischen Husum steht. Die Gebäudetechnik war in die Jahre gekommen und verlangte nach einer effizienten Lösung. Im ersten Schritt ließ er 2007 das Heizsystem auf den neuesten Stand bringen. Die alte Ölheizung wurde durch ein Öl-Brennwertgerät ersetzt, das reduzierte den Heizölverbrauch von rund 3300 l jährlich auf nur noch 1900 l. Eine Solaranlage sorgte schon vorher für die Warmwasserbereitung. Dank dieser Maßnahme lag der Heizölbedarf des 240 m² großen Bungalows bereits in einem akzeptablen Bereich.
Zweite Sanierungsphase
Bei der Gebäudehülle sah Uwe Siemens aber weiteres Potential für Energieeinsparungen und beschloss, sein Haus in einem zweiten Sanierungsschritt auf das Niveau eines KfW-Effizienzhauses 100 zu bringen. Zu diesem Zweck wurde in die Außenwände per Einblastechnik granulierte Steinwolle gefüllt. Auch beim Flachdach kam diese Form der Dämmung zum Einsatz. Obwohl der Bau des Hauses 40 Jahre zurückliegt, hatte Uwe Siemens schon damals Wert auf die heute zeitgemäße Architektur mit hohem Glasanteil gelegt. Allerdings verursachen alte Fenster bei einer solchen Bauweise hohe Wärmeverluste. Um diese zu minimieren, wurden die alten Fenster im Zuge der zweiten Sanierungsphase durch neue und effizientere Elemente mit Dreifach-Wärmeschutzverglasungen ersetzt.
Vergleichsweise günstig
Der Nutzen dieser beiden Sanierungsschritte spiegelt sich insbesondere in den Zahlen wieder. Die Erneuerung der Heizung schlug mit rund 7200 € zu Buche und sorgte für eine Einsparung von etwa 1400 l Heizöl pro Jahr. Für die Kerndämmung und den Fenstertausch mussten allerdings 37 000 € investiert werden, wodurch der Heizölbedarf um weitere 800 l sank. Die Heizungserneuerung wies somit ein deutlich günstigeres Kosten-Nutzen-Verhältnis auf als die Verbesserung der Gebäudehülle und wurde daher folgerichtig zuerst umgesetzt.