Eine Box für alle Fälle
Smarte Unterputzlösung von Grohe
Platz ist bei der Installation einer Dusche ein genauso wertvolles Gut wie die Arbeitszeit von Installateuren. Insofern hat die Firma Grohe bei der Entwicklung der Unterputz-Installationslösung „Rapido SmartBox“ und der „SmartControl“-Technik gleich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Das System lässt sich einfach und schnell installieren und das flache, schlanke Design der Armatur überzeugt genauso wie die Bedienbarkeit. Über die Entwicklung, die Einsatzmöglichkeiten und Installationsvorteile informierte sich die SHK Profi-Redaktion im Grohe Technology Center am Standort Hemer.
Mehrere Tausend Installateure nehmen jedes Jahr an Schulungen der Firma Grohe teil. Dabei geht es dem Hersteller natürlich in erster Linie um die Wissensvermittlung rund um die Grohe-Produkt- und Markenwelt. Aber die Schulungen haben noch einen weiteren Vorteil: Die Grohe-Trainer hören ganz genau zu, wenn sich die Installateure und Planer unterhalten und aus ihrem Arbeitsalltag berichten. Diese Informationen und Tipps fließen dann wiederum ein in die Entwicklung von Produktneuheiten bzw. in die Optimierung bestehender Systeme.
Das Ohr nah am Kunden
„Auch bei der Entwicklung und Weiterentwicklung unserer Unterputz-Lösung „Rapido SmartBox“, die seit rund zwei Jahren im Markt für Furore sorgt, hatten wir das Ohr ganz nah am Markt, bzw. an unseren Kunden“, erinnert sich Heiko Middendorf. Heiko Middendorf ist bei Grohe verantwortlich für den Bereich Schulung und Training in der DACH-Region. Er ist vom Fach, hat selbst lange als SHK-Installateur gearbeitet und versteht daher, wo und warum seinen ehemaligen Kollegen manchmal der Schuh drückt und mit welchen Produktideen man ihnen den Arbeitsalltag erleichtern könnte.
Nur ein System für alle Anwendungen
„Die „Rapido SmartBox“ ist ein sehr gutes Beispiel dafür, wie wir mit Anregungen der SHK-Fachhandwerker umgehen. Wir erkannten dadurch frühzeitig, dass im Bereich der Unterputzboxen seitens der SHK-Betriebe der Wunsch bestand, möglichst viele Anwendungen mit nur einem System abdecken zu können“, schildert Heiko Middendorf die Ausgangssituation. „Wir können mit der „Rapido SmartBox“ jetzt diesen Wunsch des Handwerks weitestgehend erfüllen.“
Für SHK-Betriebe ist es sicher eine Erleichterung, nur noch eine Unterputzbox vorhalten und auch nur noch eine Installationslösung von der Handhabung her verinnerlichen zu müssen – aber es gibt neben den logistischen auch etliche produktspezifische Vorteile.
Es lohnt sich daher, auch einen Blick auf die Details der „SmartBox“ in Bezug auf die Installation zu werfen. Denn bei der Entwicklung der Unterputzbox haben sich die Grohe-Techniker in die Arbeitsweise der SHK-Handwerker hineinversetzt und jeden Montageschritt durchdacht, um die Handhabung und Installation so einfach, so schnell und so sicher wie möglich zu gestalten.
Kalt- und Warmwasser von unten anschließen
„Großes Lob haben wir vor allem für die Platzierung der Kalt- und Warmwasseranschlüsse bekommen. Die Leitungen werden doch immer von unten an die Unterputzbox herangeführt. Warum also soll man beim Anschließen an die Box noch einmal einen Sprung zu Seite machen?“, führt Heiko Middendorf aus. „Bei der Grohe-Lösung sind die Anschlüsse dort platziert, wo sie hingehören: unten – ein herausragendes Alleinstellungsmerkmal der „Rapido SmartBox“.
Diese Idee erspart wieder einen Installationsschritt und senkt die mögliche Fehlerrate. Den Aufwand hat also nicht mehr der Monteur; den Aufwand hatten lediglich unsere Entwicklungsingenieure, denn die Gestaltung der Wasserwege innerhalb der Box war keine leichte Aufgabe. Aber wir haben das Problem sicher gelöst und alles untergebracht – und zwar bei einer Installationstiefe von nur 75 mm, worauf wir besonders stolz sind.“
Für alle gängigen Verrohrungen
Durchdacht sind aber nicht nur die Zugänge, auch bei den Abgängen wurde an den Installateur und die größtmögliche Anwendungsvielfalt gedacht. „Bei den Abgängen setzen wir nur noch auf ½-Zoll-Anschlüsse. Das genügt vom Durchfluss völlig – auch für große Brausen. Dadurch lassen sich ohne weitere Montageschritte alle gängigen Verrohrungen direkt verbinden – ohne Adapter. Wieder ein Montageschritt weniger. Und dank der leicht zugänglichen, sechseckigen Messinganschlüsse kann der Unterputzkörper mithilfe eines Schraubenschlüssels oder einer Rohrzange zügig montiert werden. Ein Schraubstock ist nicht mehr erforderlich.“
Wellnessoase mit einer Unterputzbox
In modernen Bädern wird es mehr und mehr zur Normalität, dass der Nutzer nicht nur eine einzelne Kopfbrause nutzen möchte, sondern seine Dusche als Wellnessoase gestalten will. Zur Kopfbrause kommen dann z.B. auch Seiten- und Handbrause hinzu. „Damit ist die Vielfalt in der Dusche – und natürlich auch in der Wanne – aber noch lange nicht ausgereizt: Es gibt Wasserfall, Nebeldüsen, Regenvorhang, Schwallbrause, Massagestrahl, mehrstrahlige Kopfbrausen, um nur einige Varianten zu nennen. Und das Ganze dann auch noch mit unterschiedlichen Temperaturen – mit den zwei Anschlüssen einer handelsüblichen Unterputzbox kommt man da nicht weit“, erklärt Heiko Middendorf. „Die „Rapido SmartBox“ hat standardmäßig drei Abgänge. Dadurch lassen sich kleine Wellnessoasen bereits mit nur einer Box realisieren. Werden nur zwei Abgänge benötigt, wird der dritte einfach abgestopft. Sind mehr als drei erforderlich, muss natürlich auch bei unserem System eine weitere Box platziert werden.“
Smarte technische „Gimmicks“
Die „SmartBox“ hat aber noch weitere durchdachte Montagehilfen zu bieten. So hat der Korpus 16 Bohrungen für 6 und 8 mm, damit auch bei schwierigen Untergründen genügend Optionen für eine sichere Befestigung vorhanden sind. Es gibt einen Rückhaltering für die optionale Installation an einer Rückwand; sogar an eine Ablagekante für die Wasserwaage wurde gedacht. Und hat man die Box trotz Wasserwaage etwas schief in der Wand platziert, lässt sich die Rosette – dank der Langlöcher in der Funktionseinheit – nachträglich noch um maximal sechs Grad nach links und rechts drehen, damit dem Nutzer das kleine Malheur nicht weiter auffällt. Apropos Malheur: Sollte aus Versehen z.B. der Regler für die Handbrause mit dem Anschluss der Kopfbrause verbunden worden sein, lässt sich das Symbol auf dem Drehknopf einfach abklipsen und vertauschen, ohne dass der Kunde davon etwas merkt. „Das sollte aber eigentlich nicht passieren. Denn der Monteur erkennt auch ohne Montageanleitung, was wo angeschlossen werden muss. Auf der abnehmbaren, stabilen Bauschutzkappe ist alles ganz klar gekennzeichnet“, so Heiko Middendorf.
Design und Handhabung
Bei der Entwicklung des Systems stand aber nicht nur der Installateur im Fokus, schließlich soll das Ganze auch und vor allem dem Endkunden gefallen, dem üblicherweise die Vorteile „hinter der Wand“ relativ egal sind. Für den Kunden zählt, was er sehen und berühren kann. Und das elegante Design und in gleicher Weise die Handhabung der „Grohe SmartControl“ können sich wahrlich sehen (und erleben) lassen. Die Armatur ragt unabhängig von der Installationstiefe nur maximal 43 mm aus der Wand, die Wandrosette selbst ist dabei nur 10 mm tief. Diese ist in rund oder eckig, in klassischen Chrom oder als weiße Acrylglasvariante, mit einem bis drei Absperrventilen, als Mischer- oder Thermostatversion verfügbar. Sie passen damit zu den allermeisten Grohe-Badlinien.
Drücken und Drehen
Die geriffelten Drehknöpfe aus hochwertigem Kunststoff sind ein besonderes Highlight der Armatur. „Wir setzen bei „SmartControl“ auf die Push-Technik, die den Nutzern z.B. aus dem Auto vertraut ist. Drücken und Drehen mit einem Knopf – das ist für jeden verständlich. Die Icons auf den Drehknöpfen symbolisieren unmissverständlich die gewünschte Dusch- oder Wannenfunktion. Nach einem leichten Druck auf den Drehknopf springt dieser ein Stück nach vorn – der gewünschte Duschstrahl ist damit für den Nutzer ganz eindeutig ausgewählt. Und nun der Clou: Mit dem gleichen Druckknopf kann durch Drehen die gewünschte Wassermenge eingestellt werden – für jede Strahlart individuell“, begeistert sich Heiko Middendorf.
Die Push-Technik ist übrigens ein Beispiel dafür, welche Vorteile die Zugehörigkeit von Grohe zur Lixil-Gruppe mit sich bringt. „Das Know-how für diese Technik war schon in der Gruppe vorhanden, sodass wir bei der Entwicklung der „SmartControl“-Lösung nicht bei Adam und Eva anfangen mussten. Dies hat die Entwicklungszeit des gesamten Systems deutlich reduziert.“
Ein Ausblick
Die Entwicklung bzw. Geschichte der „Rapido SmartBox“ und von „SmartControl“ ist aber trotz aller bereits bestehenden Perfektion noch nicht abgeschlossen. Heiko Middendorf: „Wir werden weiterhin an der Optimierung der Produkte arbeiten – und wenn es nur kleine Details sind. Und auch hier vertrauen wir darauf, dass wir in Schulungen und Kundengesprächen auch zukünftig Informationen durch Handwerker aus ihrer täglichen Praxis erhalten.“