Eindrücke & Trends bei Werkzeug & Co.
Argument Zeitersparnis zieht /
Akku statt Kabel /
Digitale „Werkzeuge“
Fuhrpark, Software, Arbeitskleidung und Werkzeuge sind in den Handwerksbetrieben unverzichtbar und nehmen direkten Einfluss auf das Resultat Ihrer täglichen Arbeit. Kein Wunder also, dass die Hallen, in denen die Aussteller Produkte und Dienstleistungen aus dieser Sparte präsentierten, besonders gut besucht waren – jedenfalls an den meisten Messetagen.
Als am 12. März 2013 die ISH ihre
Pforten öffnete, präsentierten zahlreiche Aussteller Werkzeuge für die unterschiedlichsten Anwendungsgebiete: Pressgeräte für sämtliche Dimensionen und Systeme, Elektrogeräte zum Sägen, Bohren, Meißeln und Schneiden, Arbeitshilfen für Transport und Installation. Auch vielfältige Messgeräte z.B. für Abgas, Lecksuche und Thermografie gehörten zu den ausgestellten Exponaten. Nur an eins hatte keiner gedacht – an eine Schneeschaufel.
Beschwerlicher ISH-Besuch
Bei Dauerschnee und Verkehrschaos insbesondere im Frankfurter Raum waren diejenigen Besucher froh, die es in eine der gut geheizten Hallen geschafft hatten. Viele Handwerker verzichteten am ersten Messetag gleich ganz auf einen Besuch der ISH. Mancher Aussteller blickte aufgrund leerer Stände mit trauriger Miene aus den Fenstern auf die vom Himmel tanzenden Schneeflocken. Aber auch die Handwerker, die den Platz und die Zeit des Standpersonals zu ungewöhnlich ausführlichen Fachgesprächen und zum Ausprobieren nutzen konnten, hatten spätestens beim Hallenwechsel wenig zu lachen: Entweder durch Kälte und Schnee oder durch überfüllte Gänge führte der Weg in andere Messebereiche.
Zeitersparnis zählt
Der Faktor Zeit war bei jeder Produktvorstellung Argument Nr. 1. Schneller, kompakter, leichter und sicherer waren die Eigenschaften, die die Produktneuheiten erfüllen mussten, um die kritischen Handwerker überzeugen zu können. Ein weiterer wichtiger Faktor war die Flexibilität. Bei dem umfassenden Einsatzgebiet der SHK-Handwerker ist es umständlich, Messgeräte und Werkzeuge mitzuführen, die nur eine Anwendungsmöglichkeit haben. So legten die Hersteller Wert darauf, dass Geräte mehrere Aufgaben erfüllen. Das Unternehmen Testo präsentierte so z.B. das Multifunktionsgerät „testo 320“ für die Abgasanalyse, dass zwei Messzellen für Sauerstoff und CO sowie einen weiteren Sensor-Eingang zum Ermitteln der Verbrennungslufttemperatur besitzt.
Digitale Protokollierung
Gerade im Bereich der Messgeräte setzte sich ein weiterer Trend durch: Messergebnisse müssen protokolliert und am besten digital ausgelesen oder weitergeleitet werden können. Bluethooth-, USB- oder WLan-Schnittstellen fällt eine immer wichtigere Bedeutung zu. So kann das Handwerk rechtssicher und serviceorientiert arbeiten. Die Fehlerdiagnose wird mit solchen Geräten vereinfacht und Datensätze können über einen längeren Zeitraum verglichen und ausgewertet werden. Auf der Suche nach mehr Effizienz, die die komplette Branche antreibt, kann so die Kostenschraube heruntergeregelt werden.
Akku statt Kabel
Der Trend, weg vom Kabel und hin zum Akku, bestimmte auch 2013 die Ausstellungsflächen der Unternehmen. Längere Laufzeiten durch neue, effizientere Akkutechnologien bei gleichzeitiger Gewichtsreduktion waren die Herausforderungen, die sich die Unternehmen stellten. Dabei stehen die kompakten Akkuwerkzeuge ihren verkabelten Brüdern kräftemäßig in nichts nach. Und für die Handwerker, die besonders lange mit ihren Akkuwerkzeugen arbeiten oder schlicht vergessen, es rechtzeitig aufzuladen, sind mittlerweise auch Hybridlösungen am Markt, die neben dem Akku-Betrieb auch den Einsatz per Stromkabel ermöglichen.
Werkzeug „Software“
Ein „Werkzeug“, dass gerade von altgedienten Handwerksmeistern oft nur als Spielzeug der Jugend belächelt wurde, findet stetig mehr Einsatz: das Smartphone. Es gibt kaum noch einen Anwendungsfall, für den es keine App gibt. Gerade bei Auslegung, Berechnung und Fehlersuche bietet das Smartphone Möglichkeiten, die einem herkömmlichen Werkzeugkasten verschlossen bleiben. Auf der ISH gab es eigentlich kein Unternehmen, das sich diesem Trend verweigerte – obgleich im Einzelfall der Übergang zwischen digitalem Werkzeug und Spielzeug fließend war.