Effizienz im Handumdrehen - Achtung Glosse!

Kennen Sie den „Heatball“? Haben Sie einen gesehen oder vielleicht sogar einen schon in der Hand gehalten? Nein!? Aber vielleicht kommt Ihnen die­se kleine Erfindung irgendwie befremdlich bekannt vor: Wenn man sich diese Innovation genauer anschaut, dann scheint dieses kleine Heizgerät einer Glühbirne zum Verwechseln ähnlich zu sehen. Dabei gibt es einen ganz gravierenden Unterschied. Der „Heatball“ produziert 95 % Wärme und als Verlust 5 % Licht – Glühbirnen produzieren dagegen 5 % Licht und einen Wärmeverlust von 95 %. Also quasi etwas völlig anderes. Da sich Glühbirne und „Heatball“ jedoch so ähnlich sehen und beide Produkte „zufällig“ sogar in die gleiche Fassung passen, hat der Erfinder seine „Heatballs“ mit der Aufschrift „Heatball 230 V 100 Watt“ gekennzeichnet.
Die Erfindung ist kein Scherz, vielmehr ist es eine Reaktion auf die Energiesparlampen-Verordnung, die jetzt seit 2009 den Glühbirnen nach und nach das Licht auslöscht. „Erfinder“ Rudolf Hannot wollte dieses vorgeschriebene Artensterben der Glühbirnen nicht mit ansehen und so kam ihm die Idee, statt ordinärer Glühbirnen „Heatbälle“ auf den Markt zu werfen. Dabei sind die Kleinheizelemente auch als Aktionskunst zu sehen. Mit dem Trick, die Wärme einer Glühbirne als gewollt zu betrachten, werden die kleinen Energieverschwender zu waren Effizienzwundern. Wenn man dieses Konzept auf deutsche Kohlekraftwerke mit einem Wirkungsgrad von ca. 38 % ummünzt und sie zusätzlich bewusst als Umweltheizungen deklariert, dann steigt die Effizienz dieser „Kraft-Wärme-Kopplung“ dramatisch an. So kann man seine Effizienz dann auch schön rechnen, frei nach dem Motto „glaube keiner Statistik, die du nicht selber gefälscht hast“.
Weitere Informationen zur Aktion „Heatball“ finden Sie unter www.heatball.de.

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