Druckspültechnik
Sofort Wasser auf Knopfdruck
Moderne Technik für den Objektbereich
Druckspüler finden besonders häufig im öffentlichen und halböffentlichen Bereich sowie in Objekten Verwendung. Die Vorzüge der robusten Technik, die permanent weiterentwickelt wird, beleuchtet der folgende Beitrag.
Die mechanische Funktion eines Druckspülers geht auf eine Entwicklung der 20er Jahre des letzten Jahrhunderts zurück. Das Unternehmen Benkiser (www.benkiser.de) brachte damals ein Patent zur Anmeldung, das auch heute noch im Wesentlichen für die Funktion eines Druckspülers steht. Es kommt eine Kombination zweier gesteuerter Ventile zur Anwendung, die selbsttätig schließen. Im Ruhezustand ist der Druck zwischen der Gegendruckkammer, die durch ein Hilfsventil verriegelt wird, und dem Leitungsdruck, der auf die Kammer des federbelasteten Hauptventils wirkt, genau gleich. Wird nun der Hebel betätigt, öffnet sich das Hilfsventil und die Gegendruckkammer wird entleert. Dadurch wird das Hauptventil entlastet, es öffnet sich und gibt den Fließweg zum Spülrohr frei. Beim Loslassen des Betätigungshebels füllt sich die Gegendruckkammer über eine Druckausgleichsbohrung und das Hauptventil schließt, sobald wieder gleiche Drücke vorherrschen.
Moderne Druckspüler präsentieren sich heute elegant und leise, sie lassen sich mit der kompletten Technik auch in der Wand installieren. Für diese Einbauvariante stellt Benkiser ein Unterputzmodell mit 2-Stufen-Druckknopf und Edelstahlplatte zur Verfügung. Solche Druckspüler sind auch in ein selbsttragendes Montageelement zur Vorwandinstallation integriert, so dass z.B. eine schnelle Umsetzung bei Modernisierungsmaßnahmen möglich wird. Die Modelle stehen für WC- und Urinalspülungen zur Verfügung und erfüllen Standards der Schallemission bis hin zur Geräuschklasse 1 (DIN EN ISO 3822). Einfach gestaltete, klassisch mit Hebel ausgestattete Varianten werden nach wie vor eingesetzt, vornehmlich für das Objektgeschäft.
Konstruktionsmerkmale zeitgemäßer WC-Druckspüler
Handbetätigte Druckspüler gibt es in zwei Ausführungen – als mechanisch oder als hydraulisch auslösende Armatur. Die hydraulische Auslösung steht für das oben beschriebene Funktionsprinzip mit Haupt- und Hilfsventil, bei dem die Gegendruckkammer geöffnet und der Öffnungsweg des Hauptventils freigegeben wird. Bei der mechanischen Auslösung wird das Hauptventil – auch als Hauptkolben bezeichnet – direkt aufgedrückt. Das Hilfsventil fungiert unterstützend und verringert den benötigten Kraftaufwand. Für eine einwandfreie Funktion muss der Fließdruck zwischen 1,2 und 5 bar liegen. Spezielle für Niederdruck konzipierte Modelle benötigen einen Mindestdruck von nur 0,7 bar.
Die einzuhaltenden Spülmengen sowie deren Abhängigkeit von der Spülzeit sind in der DIN EN 12541 geregelt. Die Spülmenge korreliert mit dem Leitungsdruck, der wiederum objektbezogen sehr unterschiedlich ausfällt. Daraus folgt, dass manuelle Einstellmöglichkeiten an den Armaturen erforderlich sind. Mit sich ändernden Betriebsbedingungen kann der Fachhandwerker bzw. der Nutzer die Spülströme anpassen. Die Beeinflussung durch den Nutzer konterkariert jedoch unter Umständen die Anforderungen der Norm.
Eine Lösung dieses Problems bieten die heute gängigen, automatisch regelnden Druckspüler. Diese Innovation wurde schon 1968 von Benkiser eingeführt. Eine Regelmechanik passt die Spülzeit an die jeweiligen Druckverhältnisse an und sichert permanent einen normgerechten Spülstrom.
Möglichst geringe Geräuschentwicklung
Körper- und Luftschallemissionen werden vor allem durch das schnelle Öffnen und Schließen des Hauptventils verursacht. Körperschallemissionen entstehen installationsbedingt durch die Ausführung der Wasserwege sowie durch gering dimensionierte Anschlussleitungen. Daher ist es sinnvoll, schon in der Planungsphase die modellspezifischen Eigenschaften der Druckspüler einzubeziehen.
Das Auftreten von Luftschallemissionen ist der Trinkwasserhygiene geschuldet. Zum Schutz vor Rückdrücken oder Rückfließen in das Versorgungssystem (nach DIN EN 1717) müssen Druckspüler mit einem Rohrunterbrecher ausgerüstet sein. Moderne Armaturen sind heute so konstruiert, dass möglichst geringe Sauggeräusche entstehen.
Wassersparen durch moderne Technik
Zeitgemäßes Wassersparen lässt sich auch mit Druckspülern realisieren. Beispiellos ist hier die von Benkiser entwickelte „ECO-Technik“, mit der die WC-Druckspüler der neuesten Generation ausgestattet sind. Mittels ausgeklügelter Ventiltechnik in Kombination mit einer Zwei-Mengen-Rasterdruckauslösung ermöglicht die ECO-Technik variable Spülmengen von 3 und 6 l Spülvolumen gemäß DIN EN 12541. Optional lässt sich die größere Spülmenge werksseitig auf 9 l erhöhen.
Druckspüler für Urinale
Die Technik der Urinaldruckspüler ist analog zu den WC-Druckspülern aufgebaut. Ergänzt wird sie durch eine veränderte Ventiltechnik und durch den Einsatz von Magnetventilen. Daraus ergibt sich eine Produktpalette, die für unterschiedlichste Anwendungen und Kundenwünsche mit moderner Auslösetechnik kombiniert wird. Hier sind insbesondere die elektrooptischen Komponenten zu nennen, die den in diesem Segment hohen Anforderungen an Komfort und Nutzerhygiene Rechnung tragen.
Heute gehört bei der Sanitärraumgestaltung in öffentlichen und halböffentlichen Objekten die berührungslose Auslösung der Urinalspülung zum Standard, entweder netzabhängig oder netzautark. Bezogen auf die Auslösung ist die Sensortechnik mittels Infrarotsignal die meistgenutzte Technologie. Der Sensor erkennt, ob sich ein Nutzer vor dem Urinal befindet. Sobald der Nutzer den Signalbereich vor dem Urinal verlassen hat, löst die Spülung selbsttätig aus. Außerdem sind zeitgesteuerte Spülauslösungen möglich, um die Hygiene zu gewährleisten.