Dezentrale Warmwasserbereitung im Neubau

Durchlauferhitzer fürs Bundesministerium

Der neue und zugleich zweite Dienstsitz des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) in Berlin ist sowohl architektonisch als auch in energetischer Hinsicht ein Vorzeigeobjekt: Moderne Räume, konsequente Barrierefreiheit und innovative Gebäudetechnik setzen zukunftsweisende Maßstäbe. Zur dezentralen Warmwasserbereitung wählten die Entscheider effiziente Produkte von AEG Haustechnik (www.aeg-haustechnik.de).

Wie alle neuen Gebäude müssen natürlich auch Regierungsbauten hohe Anforderungen an Energieversorgung und Energieeffizienz erfüllen. Zudem haben Bundesbauten eine Vorbildfunktion. Für den Bund gilt deshalb das „Maßnahmenprogramm Nachhaltigkeit“ von 2010, das den Einsatz erneuerbarer Energien vorschreibt, sowie der „Leitfaden nachhaltiges Bauen“. Darin definiert sind 45 Kriterien, von denen ein Regierungsgebäude mindestens 65 % einhalten muss. Die hohen Auflagen haben die Planer beim BMBF-Neubau mehr als erfüllt und darüber hinaus eine prägnante Architektur geschaffen, die sich in die prominente Nachbarschaft von Kanzleramt und Reichstag einfügt. Klar und elegant integriert sich der neue 173 m lange und 22 m hohe Baukörper in das Umfeld der Spreebogenbebauung. Er ist U-förmig angelegt und vermittelt mit seinen ruhigen Innenhöfen Transparenz und Offenheit. Die Büros sind durchgehend nach Osten, Westen oder Süden ausgerichtet und bieten eine hohe Aufenthaltsqualität. Das Besondere jedoch ist die Zertifizierung des Gebäudes nach dem Bewertungssystem „Nachhaltiges Bauen für Bundesgebäude (BNB)“ mit der höchsten Auszeichnungsstufe „Gold“. Dieses Ergebnis ließ sich nur realisieren durch die integrative Zusammenarbeit der Architekten mit qualifizierten Fachplanern und durch ein ganzheitliches, zukunftsweisendes Haustechnikkonzept.

Kluge System- und Produktwahl

So basiert die Energieversorgung im BMBF auf zwei Anlagen: einer gasbetriebenen Brennstoffzelle und einem Blockheizkraftwerk zur Strom-, Kälte- und Wärmeerzeugung. Die Abwärme der beiden Erzeuger wird von Absorptionskältegeräten genutzt, z.B. zur Kühlung der zentralen Rechnerräume. Beheizung, Kühlung und Belüftung der Räume erfolgen über thermoaktive Heiz- bzw. Kühldecken. Zur Steigerung der Gebäudeeffizienz befinden sich Photovoltaikanlagen auf dem Dach und an der Fassade. Sie liefern rund 100.000 kWh Strom im Jahr. Durch die intelligente Vernetzung der einzelnen Anlagenkomponenten per Smart Grid ließ sich der Primärenergiebedarf des Gebäudes gemessen an den Vorschriften der aktuellen EnEV um fast drei Viertel unterschreiten.

Ein weiterer wichtiger Baustein der ressourcenschonenden Gebäudetechnik ist die dezentrale Warmwasserbereitung mit elektronischen Durchlauferhitzern. Das Produktportfolio von AEG Haustechnik wird den hohen Anforderungen gerecht und überzeugte die Planer durch zahlreiche Vorteile: Die Geräte sind wirtschaftlich, optisch ansprechend, alle implementierten technischen Komponenten sind auf hohe Lebensdauer ausgelegt. Durch den Einsatz von AEG Warmwasserbereitern im gesamten Gebäude erübrigten sich überdies die Investitionskosten für kilometerlange Warmwasserleitungen, außerdem sparen die dezentralen Geräte erheblich Wasser und Energie. Gegenüber einer zentralen Wasserbereitung kommt es bei Einsatz von Durchlauferhitzern zu keinen Leitungsverlusten. Obendrein entfallen Bereitschaftsenergieverluste, weil die Erwärmung des Trinkwassers im Durchfluss erfolgt und sowohl Wasser als auch Energie nur nach Bedarf bereitgestellt werden. Auf diese Weise ist bis in die oberste Etage eines jeden Gebäudes ein hoher Warmwasserkomfort gewährleistet, ohne dass bei der Entnahme erst abgekühltes Wasser ablaufen muss.

Ein weiteres entscheidendes Kriterium, das die Planer hinsichtlich der Warmwasserbereitung im Blick hatten, war die Sicherstellung der Trinkwasserhygiene. Üblicherweise unterliegen Gewerbeimmobilien mit zentraler Warmwasserversorgung einer regelmäßigen Legionellenuntersuchungspflicht, weil sich Legionellen bei Temperaturen zwischen 25 °C und 45 °C schnell vermehren, wenn das Wasser nicht permanent in Bewegung ist. Bei der dezentralen Trinkwassererwärmung mit Durchlauferhitzern dagegen ist die einwandfreie Trinkwasserqualität immer gewährleistet, weil es zu keiner Stagnation von Warmwasser im Leitungsnetz kommt. Durchlauferhitzer erwärmen das über die Kaltwasserleitung zugeführte Wasser erst dann, wenn der Nutzer es anfordert, indem er die Armatur öffnet. Die Geräte bevorraten zudem kein Wasser, wodurch eine Keimbildung und -vermehrung ausgeschlossen wird.

Gerätewahl

Nutzungsfrequenz und -dauer bestimmten im BMBF-Neubau die Gerätewahl für die einzelnen Aufenthaltsbereiche. So kamen in den WC-Bereichen an allen 215 Handwasch-Becken elektronisch gesteuerte AEG Kleindurchlauferhitzer „MTE 650“ zum Einsatz. Unter jedem Waschplatz befindet sich ein Kleindurchlauferhitzer, der mit seinen geringen Abmessungen von nur 165 x 190 x 82 mm (HxBxT) kaum störend ins Auge fällt. Dennoch erzielt der „MTE“ eine respektable Leistung von 6,5 kW und ermöglicht eine komfortable Warmwasserentnahme bis zu 3,7 l/min – selbst für ausgiebiges Händewaschen ist das ausreichend. Während das Wasser fließt, hält der AEG Kleindurchlauferhitzer die Auslauftemperatur konstant.

Eine höhere Warmwasserleistung als am Handwaschbecken wurde für die Duschbereiche benötigt. Sie stehen z.B. den Mitarbeitern im Chauffeurservice zur Verfügung. Insgesamt wurden hier zehn elektronische AEG Durchlauferhitzer „DDLE Easy“ installiert. Ein Gerät pro Duschplatz sorgt dafür, dass das Wasser während des gesamten Duschvorgangs stets angenehm temperiert ist – von der ersten Sekunde an. Die schnelle Steuerelektronik ist verantwortlich für die hohe Temperaturkonstanz, Druck- und Zulauftemperaturschwankungen gleicht sie weitgehend aus. Die Festtemperatur von 42 °C ist am Drehregler voreingestellt. Für Reinigungszwecke lässt sich die zweite Festtemperatur von 55 °C nutzen. Beide Festtemperaturen (42 °C und 55 °C) sind am Drehregler durch eindeutige Anwendungssymbole anschaulich gekennzeichnet. AEG Durchlauferhitzer und Kleindurchlauferhitzer haben ein verkalkungsunempfindliches Blankdrahtsystem. Das bedeutet: Das Wasser wird besonders schnell und effektiv aufgeheizt, während es die Heizwendel umfließt.

Einsatz in Teeküchen

Alle Teeküchen sind mit elektronischen Kleindurchlauferhitzern „MTE 650“ ausgestattet, denn gerade hier bieten die kleinen und schlanken Geräte gegenüber herkömmlichen Warmwasserspeichern weitreichende Vorteile: Zum einen nehmen Kleindurchlauferhitzer unter der Spüle so gut wie keinen Platz in Anspruch, zum anderen fällt kein unnötiger Energieverbrauch an, weil kein Wasser bevorratet wird, das immer wieder aufgeheizt werden müsste.

Tee, Instantgetränke und Schnellspeisen „zwischendurch“ sind bei den Mitarbeitern beliebt. Zur komfortablen Bereitung mit Heißwasser wurde in den meisten Teeküchen zusätzlich ein leistungsstarkes Kochendwassergerät installiert: Der wandhängende AEG „Thermofix KL“ bereitet im Nu Heißwasser und ist gleichzeitig ein Meister im Energiesparen (2 kW Anschlussleistung). Verantwortlich ist ein langlebiger Heizkörper unterhalb der Bodenplatte aus Edelstahl, der zwischen 0,25 und 5,0 l Wasser erhitzen und heißhalten kann. Bei der Anwendung kann der Nutzer die Temperatur des Geräts stufenlos zwischen 35 °C und Kochtemperatur regeln. Das akustische Kochsignal verkündet die Bereitschaft zur Wasserentnahme. Über die dazugehörende Dreigriff-Armatur mit Schwenkauslauf lässt sich der Zu- und Ablauf des Wassers einfach und bequem steuern. 

Begleitheizungen

Zu den Leistungen von AEG Haustechnik für das neue Berliner BMBF-Gebäude gehören auch 1.020 laufende Meter AEG Begleitheizungen für Dachabläufe und Rohre an der Fassade sowie für Rohre in der Tiefgarage. Die selbstlimitierenden Heizbänder verhindern zuverlässig, dass während des Winters Gebäudeschäden durch Vereisung bzw. geplatzte Rohrleitungen entstehen. Ein integrierter Thermostat schaltet die Rohrbegleitheizung automatisch und nur dann ein, sobald die Temperatur auf unter 3 °C abfällt. Gemäß VDE DIN 0253 bestehen die AEG-Heizleiter aus einem Kupferdraht, einem zusätzlichen Kupfergeflecht sowie einer mehrschichtigen chemikalien-, hochtemperatur- und UV-beständigen PVC-Isolierung. Die staubdichte und strahlwassergeschützte Schnellverbinder-Box AEG „Multi Connector“ ermöglichte die sichere und zeitsparende Verbindung der selbstlimitierenden Heizbänder.

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