Aufforderung zur Weiterbildung

Das Viessmann-Energieforum

Eine Aktualisierung des Informationsstands zum Thema Gebäudeenergie stand auf dem Viessmann-Energieforum am 8. und 9. September 2011 am Unternehmenssitz in Allendorf/Eder auf dem Programm.

Während sich der erste Tag des Forums um Theorie, Umwelt und politische Rahmenbedingungen der Energie drehte, ging es am zweiten Tag um die Pra­xis: Stefan Heer, CMO bei Viessmann (www.viessmann.de), berichtete in seinem Vortrag „vom Klimaschutz zum Markterfolg“ über das große Potential der Erneuerung in den deutschen Heizungskellern. Zugleich zeigte er auf, wie sich das Aufgabenspektrum der Wärmeversorgung in Gebäuden zunehmend verändern wird: „Bis 2020 müssen wir stärker im Lüftungsbereich unterwegs sein; zudem werden wassergeführte Heizungssysteme zugunsten stromgeführter Systeme an Bedeutung verlieren.“ Umso mehr seien eine stetige Information und eine regelmäßige Weiterbildung notwendig.

Der Energieberater Carsten Herbert ging konkreter auf die Einsparpotentiale im deutschen Gebäudebestand ein. Dazu erläuterte er die drei Sanierungsschritte für ein Gebäude:

1. Energiebedarf senken,

2. effizientere Energieumwandlung,

3. Einbindung regenerativer Ener­­gien.

Letztendlich gewinne die Anlagentechnik in der Sanierung weiter an Bedeutung. Dies bedeute aber nicht allein, nur mehr einen Kesseltausch anzubieten, sondern dass die ge­samte Technische Gebäude­ausrüstung bei der Erarbeitung eines Sanierungskonzepts berücksichtigt werden müsse. Dementsprechend wandle sich auch das Berufsbild vom „Heizungsbauer zum Energieeffizienzdienstleister für Anlagentechnik“.

Albert Kohl, Kohl Wasser + Wärme GmbH aus Bopingen (www.kohl-online.de) bei Augs­burg, berichtete dann darüber, wie die konkrete Ausrichtung eines ausführenden Betriebs aussehen kann, in dem man sich darauf beschränkt, was man gut kann – und dies dann besser macht, als der Wettbewerb. Hilfreich sei das Arbeiten mit einer Systempreisliste (siehe Infokasten). Dies senkt den Aufwand für die Erstellung eines Angebots und schafft Zeit für eine optimale Planung. Für den Erfolg eines Handwerksunternehmens sei es sinnvoll, eine Vision für den Betrieb zu erarbeiten. Dieser müsse aber aus dem Haus kommen und dann auch gelebt werden.

Manfred Greis, Generalbevollmächtiger bei Viessmann, erläuterte zum Abschluss der zweitägigen Veranstaltung das „Effizienz Plus“-Projekt des Herstellers. Mit diesem habe das Unternehmen die hohen Anforderungen an die Energieverbrauchsreduzierung, wie sie die Bundesregierung in der Agenda 20/20/20 vorgibt, bereits heute erreichen können.

So war das Viessmann-Energieforum wieder einmal mehr als ein Wissens-Update, es war ein Zwischenfazit zum Stand der Wärmeversorgung in Gebäuden mit Anregungen, wie sich das Handwerk auf die wärmetechnischen Herausforderungen der Zukunft einstellen kann – dabei sollte die Weiterbildung nicht vergessen werden!

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