Computergestütztes Wärmemanagement
„Die Klinke“ senkt Kosten
Im August 2015 ist die „Die Klinke“, gemeinnützige Einrichtung für psychisch kranke Menschen im Kreis Herford, in einen dreistöckigen Neubau umgezogen. Für die Beheizung der Verwaltungs-, Therapie- und Aufenthaltsbereiche wählten Planer und Bauherr das Pur-Therm Flächenheizsystem sowie Verteilertechnik von Empur.
Nachdem die Hilfsorganisation für ihre ambulanten Dienste in Herford jahrelang zwei Häuser gemietet hatte, konnte „Die Klinke“ im August 2015 in ihr eigenes Gebäude umziehen. Der zentral errichtete Neubau in Bahnhofsnähe ist komplett barrierefrei und bietet rund 600 m² Fläche auf drei Ebenen. In den neuen Räumen finden Einzelgespräche, Beratung und Hilfeplanung des ambulanten Dienstes statt. Außerdem steht den Besuchern des KlinkenTreffs ausreichend Platz zur Verfügung.
Fußbodenheizung mit Wärmepumpe
Die umfangreichen bauphysikalischen Maßnahmen im Rahmen der Energieeffizienz wurden zusätzlich durch den Einbau moderner Heiz- und Haustechnik optimiert. Die haustechnische Anlage, geplant vom Ingenieurbüro Deymer aus Bad Salzuflen, basiert auf einer umweltfreundlichen Sole/Wasser-Wärmepumpe zur Beheizung des Gebäudes. Als effizientes und zugleich sehr komfortables Wärmeverteilsystem kam eine Fußbodenheizung von Empur (www.empur.de) in Kombination mit dem dezentralen Pumpensystem „Geniax“ von Wilo (www.geniax.de) zum Einsatz.
Das „Pur-Therm“ Tackersystem erwies sich in diesem Objekt als ideale Fußbodenheizung, vor allem aufgrund der widerstandsfähigen „Klimapex“-Heizrohre aus hochwertigem Polyethylen, die Empur nach strengsten Qualitätsansprüchen und Umweltauflagen in eigener Produktion fertigt. Entscheidend war zudem die einfache, zeitsparende und flexible Verlegung des Heizungsrohres im Tackerverfahren, die der ausführende Installationsfachbetrieb Buschmann Technische Gebäudeausrüstung aus Bielefeld schätzt: Auch in kleinen Räumen und verwinkelten Bereichen lässt sich das Heizungsrohr problemlos verarbeiten.
Temperaturregelung
Die Regelung der Raumwärme übernimmt modernste Computertechnik: Für die Anbindung der Heizkreise wurden auf jeder Etage zwei baustellenspezifisch konfektionierte „Geniax“-Komplettverteiler von Empur installiert. Die sehr hohe Regelgüte des Systems sorgt für eine konstante und sehr genaue Temperaturregelung sowie für hohe Behaglichkeit. Dabei werden die kleinen, hocheffizienten Nassläufer-Umwälzpumpen hydraulisch und somit stets im optimalen Bereich gesteuert. „Systembedingt ist ein hydraulischer Abgleich der Heizungsanlage zu keiner Zeit erforderlich, da sich das gesamte Heizsystem jederzeit in einem energieeffizienten Zustand befindet“, erklärt Ingenieur Martin Deymer.
Die intelligente Regelung, deren Herz und Hirn der „Wilo-Geniax-Server“ ist, ermittelt für jeden Heizkreis den erforderlichen Volumenstrom durch Erfassung der Rücklauftemperatur und fordert die Wärme bedarfsorientiert an. Dabei passt der „Geniax“-Komplettverteiler die Vorlauftemperaturen des Systems an den Heizwärmebedarf an. Das Resultat: Die Räume sind immer dann behaglich warm, wenn sie auch genutzt werden. Gleichzeitig erwirkt die neuartige Regelung eine Einsparung der Heizenergie von etwa 20 %, weil jede Heizfläche nur mit der Energie versorgt wird, die zur Beheizung erforderlich ist. Durch die reduzierte elektrische Leistungsaufnahme der Pumpen kann der Bauherr zusätzlich bis etwa 50 % Bereitschaftsstrom einsparen. Einzigartig im Markt ist die Bestätigung der Einsparwerte durch den TÜV Rheinland.
Selbstregulierendes System
Die Fußbodenheizung ist für jeden einzelnen Aufenthaltsbereich computergestützt regelbar. Nur in den für Mitarbeiter zugänglichen Arbeits- und Beratungsräumen befinden sich zusätzlich Raumbediengeräte mit integriertem Fühler. Die nach den Vorgaben des Bauherrn hinterlegten raumspezifischen Nutzungsparameter bestimmen das Regelverhalten der Fußbodenheizung. Die Daten werden an den „Geniax-Server“ übermittelt, der die Soll- und Ist-Temperatur fortlaufend abgleicht. Bei einem abweichenden Wärmeunterschied von 0,5 K wird das selbstregulierende Wärmeverteilsystem aktiv. Es wirkt selbstoptimierend und lernt beispielsweise über welchen Zeitraum sich der entsprechende Raum aufheizt bzw. abkühlt. Schon bei der nächsten Aufheizphase reagiert die Regelung dementsprechend. Auf diese Weise ist auch gewährleistet, dass sich Räume im Winter nicht überheizen.
Gerade für soziale Einrichtungen wie „Die Klinke“, die auf einen minimalen Energieverbrauch und dauerhaft niedrige Betriebskosten angewiesen sind, eignet sich das hochentwickelte dezentrale Pumpensystem „Wilo-Geniax“ mit dem Empur-Wärmeverteilsystem hervorragend. „Außerdem nehmen Komfortansprüche zu – gerade auch in Sozialimmobilien“, berichtet Matthias Lippes, beratender Außendienstmitarbeiter von Empur. „Die Strahlungswärme aus dem Fußboden gewährleistet an sich schon einen guten Wärmekomfort, durch den Einsatz des ,Wilo-Geniax‘-Wärmeverteilsystems lässt sie sich jedoch auf ein Maximum steigern.“
Im Kreis Herford besteht ein umfangreiches Hilfsangebot für Menschen mit psychischen Erkrankungen und Sucht-
problemen. Einer der Träger und wichtigen Betreuungsstützpunkte ist „Die Klinke“. Diese 1982 gegründete Einrichtung bietet für Menschen, die vorübergehend oder auf Dauer Unterstützung in der selbstständigen Lebensführung benötigen, ambulant betreute Wohngruppen. Zum Angebot gehören auch eine Tagesstätte, die offene Kontakt- und Begegnungsstätte „KlinkenTreff“, außerdem eine Zweigstelle in Löhne und ein Wohnheim für psychisch kranke Erwachsene.